Umland, Düren: Das größte Bauprojekt nach dem Wiederaufbau der Stadt Düren in den 50er Jahren im Areal „Südlich der Bahn“ zwischen Josef-Schregel-Straße und Schoellerstraße nimmt an Fahrt auf. Parallel zu den bereits im kleineren Umfang begonnenen Abrissarbeiten im hinteren Teil des Fritz-Keller-Weges beginnt jetzt die entwässerungstechnische Erschließung des Gebietes. Im Bereich des Langemarckparks und des Parkplatzes am Haus der Stadt erfolgt in diesen Tagen mit einem sogenannten Rohrvortrieb die Verlegung von Entwässerungsrohren unterhalb der Bahnstrecke Aachen-Köln.
Ich freue mich, dass jetzt auch sichtbar weitergeht. Es ist ein gutes Zeichen für die Bürgerinnen und Bürger, dass dieses wichtige Projekt der Dürener Stadtentwicklung nun in seine entscheidende Phase steigt,
betonte Bürgermeister Frank Peter Ullrich bei der offiziellen Startfreigabe der Baumaßnahme.
Bürgermeister Ullrich erinnerte dabei an die Erschließung des Areals um das Haus der Stadt vor mehr als 30 Jahren, hauptsächlich vorangetrieben durch den damaligen Bürgermeister Josef Vosen. „Auch damals war das Bauprojekt eine Investition in die Zukunft der Stadt. So schließt sich der Kreis und die beiden Stadtbereiche nördlich und südlich der Bahn finden zusammen.“
Auch für den Technischen Beigeordneten der Stadt, Niels-Christian Schaffert, ist der Start der Baumaßnahme ein ganz besonderer Moment. „Der Beginn des Kanalbaus ist der erste sichtbare Schritt, dass sich südlich der Bahn etwas bewegt. Der nächste wird im September folgen“, kündigt der Baudezernent an.
Im laufenden Bauprojekt erfordert der geplante neue Stadtteil zwischen Josef-Schregel-Straße und Schoellerstraße umfangreiche neue Entwässerungsanlagen. Eines der geplanten Rückhaltebecken soll westlich der Josef-Schregel-Straße im Bereich der heute dort verlaufenden Busspur unterirdisch angeordnet werden. Die benötigte Fläche beträgt dabei rund 1.400 qm. „Damit das Wasser aus diesem Becken dann später über Rohrleitungen in den Mühlenteich nahe der Rur abfließen kann, werden jetzt sowohl auf der Seite des Langemarckparks als auch auf der Seite des Parkplatzes am Haus der Stadt jeweils eine Baugrube hergestellt. Über diese findet der Einfahrvorgang bzw. die Bergung der Tunnelvortriebsmaschine statt.“, erklärt der Leiter des städtischen Tiefbauamtes und Betriebsleiter der Stadtentwässerung Düren, Benjamin Savelsberg.
Mit Hilfe der Vortriebsmaschine werden anschließend Stahlbetonrohre mit einem Außendurchmesser von ca. 1,4 Meter auf einer Länge von 84 Meter langsam unterhalb des Bahndamms vorgepresst. Die Rohre werden zunächst bis zum Gleisbereich vorgetrieben. In einem 24 h Betrieb erfolgt dann der Rohrvortrieb unterhalb der Gleise. Eine besondere vibrationsarme Verfahrensweise, die auch deshalb angewendet wird, da sie den Bahnbetrieb auf der vielbefahrenen Strecke nicht beeinträchtigt.
Die Arbeiten zur Herstellung der Baugruben beginnen ab Ende Mai, der Vortrieb ist für Anfang Juni geplant. Die Arbeiten werden voraussichtlich in der ersten Julihälfte beendet sein. Der Rohrvortrieb erfolgt in Zusammenarbeit der Stadtentwässerung Düren mit dem Planungsbüro Tuttahs & Meyer aus Aachen und der Vortriebsfirma Himmel & Hennig aus Rheinland-Pfalz. Insgesamt rechnet die Stadt für Kanal-, Straßen- und Wegebau mit bis zu 20 Millionen Euro Investitionskosten.
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