Umland, Düren: „Eine Stadt setzt sich nicht aus Steinen, sondern aus Menschen, aus Bürgern zusammen.“ Dieses Motto zieht sich als roter Leitfaden durch das 500-Seiten starke Buch „Rund um die Dürener Stadtmauer“ von Dr. Achim Jaeger. In Wort und Bild hat sich der Autor, der als Lehrer am Stiftischen Gymnasium stets eindrucksvolle Stadtmauerreste vor Augen hat, intensiv mit den alten Mauersteinen auseinandergesetzt. Doch auch Menschen, die vor, hinter und rund um die Mauern leb(t)en, kommen zu Wort. Das macht die Qualität dieser Dokumentation aus.
Achim Jaeger hat unzählige Quellen ausgewertet, Recherche-Reisen unternommen und umfangreiche Korrespondenzen geführt. Erfolgreich, denn dabei machte er manche Entdeckung auf seiner Reise entlang der Stadtmauer. Eine geschichtliche Entdeckungstour, auf die der Autor seine Leser auf sehr unterhaltsame Weise mitnimmt. Gestartet wird am alten Holztor, Ziel ist das Stiftische Gymnasium. Dabei sind nicht nur die Geschichte der Stadtmauer im Blick, sondern auch die Geschichten rechts und links von ihr – hüben und drüben. Wer hat den Wandteppich gemacht, der im Bürgermeisterbüro im Rathaus hängt und wer hat ihn beauftragt? Wo stand die Nymphenskulptur im Hoeschpark in Sichtweite der Stadtmauer früher, und welcher Künstler hat sie geschaffen? Woher kommt die Darstellung von der Belagerung Dürens wirklich und welch spannende Geschichte gibt es von ihr zu erzählen?
Es macht Spaß, in dem Buch zu blättern und zu lesen, das einen wichtigen Beitrag zur Stadtgeschichte darstellt. „Eine Quelle auch noch für künftige Generationen“, sagte Bürgermeister Paul Larue. Er dankte Achim Jaeger dafür, dass er über Jahre hinweg hart und beharrlich am Thema drangeblieben ist, sowie allen, die mitgeholfen haben, das Projekt zu verwirklichen. „Für die aktuelle Stadtgeschichte ist das Buch ein wichtiger Hinweis, dass in der Stadt trotz aller Zerstörung, zuletzt im Zweiten Weltkrieg, noch bedeutende historische Monumente erhalten sind.“ Der Bürgermeister versprach, dass in Zukunft noch besser in Szene gesetzt wird, was als Zeuge der Stadtgeschichte weiterhin sichtbar ist.
Das ist ganz im Sinne von Bernd Hahne vom Verlag Hahne & Schloemer, der sich selber vielseitig dafür einsetzt, dass die Stadtgeschichte im Blick bleibt. und das Buch verlegt hat, das jetzt für 29,50 Euro erworben werden kann. „Das ist nur möglich aufgrund der großen finanziellen Unterstützung durch Sparkasse Düren, Victor-Rolff-Stiftung und dem Förderverein des Stiftischen Gymnasiums“, betonte er.
Als Jugend- und Schuldezernent dankte Paul Larue dafür, dass der Lehrer Achim Jaeger es versteht, Kinder und Jugendliche für Stadtgeschichte zu begeistern, zum Beispiel in dem „Stadtmauer-Projekt“ des Stiftischen, dem mehrere Seiten im Buch gewidmet sind.
Das Stiftische Gymnasium sei Achim Jaeger zu großem Dank verpflichtet – zum einen durch die langjährige Leitung der Stadtmauer-AG, zum anderen durch die intensive Beschäftigung mit der Stadtmauer auf wissenschaftlicher Ebene – erklärte Schulleiter Jens Hildebrand. „Das entspricht unserem klassischen Bildungsziel, der vertieften Begegnung mit einem Gegenstand!“
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