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Auch dem Gelände der ehemaligen Stadthalle entsteht ein multifunktionaler Gebäudekomplex. [Foto: HPP]

Was lange währt…, geht plötzlich schnell

Umland, Düren: Die Ruine der alten Stadthalle war fast schon zu einem Wahrzeichen der Stadt geworden: Jahrelang hatten komplizierte Vertragsgestaltungen und unterschiedliche Vorstellungen über die bauliche Entwicklung das Grundstück an der Bismarckstrasse in einen Dornröschenschlaf sinken lassen. Neuer Schwung kam erst nach einer gerade noch abgewendeten Zwangsversteigerung wegen ausständiger Grundsteuern im letzten Januar in das festgefahrene Bauprojekt.

Der Kreis Düren bekundete Interesse an dem Grundstück. Landrat Spelthahn favorisierte eine Mehrfachnutzung aus Hotel, Eigentumswohnungen, Büros und einem Tagungszentrum. Letzteres sollte mit Beteiligung des Kreises und mit der kreiseigenen Gesellschaft für Infrastrukturvermögen (GIS) realisiert werden. Die Euskirchner F&S concept Projektentwicklungsgesellschaft erklärte sich bereit, als Investor und Entwickler, zusammen mit dem Kreis, in das Projekt einzusteigen.

Nachdem die Kaufverträge seit 1. August unterzeichnet sind, präsentierten Landrat Wolfgang Spelthahn, Investor Georg Schmiedel und Architekt Gerhard Feldmeyer die ersten Entwürfe für das neue Stadtquartier.

bismarck_quartier_3Das „Bismarck Quartier“, wie der Arbeitstitel des beauftragten Düsseldorfer Architekturbüros HPP lautet, sieht die Errichtung eines 4-Sterne-Hotels mit 120 Zimmern und angeschlossener Gastronomie, sowie Praxen und Eigentumswohnungen in einem separaten Flügel und ein Tagungs- und Konferenzzentrum zwischen den beiden Gebäudeeinheiten am Theodor Heuss Park vor. Die Konferenzräume sollen eine Nutzung sowohl durch den Kreis Düren als auch durch den Hotelbetrieb ermöglichen.

Die neuen Grundstücks–Eigentümer, zu 80 Prozent die F&S Concept und zu 20 Prozent der Kreis Düren, planen eine gemeinsame Entwicklung des Bauvorhabens, wobei der Kreis mit circa 4,5 Millionen an den Baukosten des Quartiers beteiligt ist. Die Gesamtkosten des Projekts, inklusive des Hotelkomplexes, werden sich auf circa 45 bis 50 Millionen Euro belaufen.

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Projektentwickler Georg Schmiedel investiert in Dürens Zukunft. [Foto: cpm]

Ein „neues architektonisches Zeitalter für Düren“ soll mit dem Bau des Hotel- und Kongresszentrums beginnen, betont Investor und Projektentwickler Georg Schmiedel von F&S. Die Geschäftsfläche des neuen Quartiers umfasst etwa 18.000 Quadratmeter, davon entfallen circa 5.000 Quadratmeter auf den Hotelbereich. Schmiedel strebt ein langfristiges Pachtmodell mit einem Hotelbetreiber an, dazu gibt es bereits Verhandlungen. Mit Ergebnissen und einem konkreten Namen rechnet er in sechs bis acht Wochen.

Spelthahn sieht in dem Projekt „einen bedeutsamen Entwicklungsschritt für die Stadt und den Kreis Düren“. Bis Ende des Jahres sollen die Bauanträge eingereicht sein, im zweiten Quartal 2017 ist der Baubeginn vorgesehen. Der Investor rechnet mit einer Fertigstellung des Quartiers bis Mitte 2018.

„Der großzügige Hotelkomplex mit Konferenzzentrum an einem besonders attraktiven Punkt in der Stadt orientiert sich städtebaulich am Baustil der 1950er Jahr, der ein prägendes Moment im Dürener Stadtbild ausmacht“, erläutert Architekt Gerhard Feldmeyer von HPP den Entwurf.

Der Kreis will in dem neuen Stadtquartier das Konferenzzentrum für eigene Veranstaltungen und Tagungen nutzen, darüber hinaus ermöglichen die variablen Raumgrößen eine Auslastung von der Abifeier bis zu großen Karnevalsveranstaltungen. Der Hotelbetreiber wird als Dienstleister in das Konferenzzentrum eingebunden und kann die Räumlichkeiten für eigene Veranstaltungen nutzen. Ein barrierefreies Bürgerbüro des Kreises soll ebenfalls in den Komplex integriert werden, wie GIS Geschäftsführer Peter Kaptain erläutert. Der Landrat sieht den neuen Komplex als einen Beitrag zur Wirtschaftsförderung der Region. Durch die gemeinsame Nutzung des Konferenzzentrums durch Kreis und Hotellerie ist ein sparsamer und ausgelasteter Betrieb für die Räumlichkeiten gegeben, somit eine „Win-Win-Situation“ für dieses „private-public“ Nutzungsmodell.

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4.9.2015PolitikUmland, Düren1 Kommentar cpm

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  • Warum umkommt einem bei dem Wort „Investor“ immer so ein ungutes Gefuehl?
    „Grossherzog Spelthan: ……„einen bedeutsamen Entwicklungsschritt für die Stadt und den Kreis Düren““ …. wow, da sickert so ein bisschen Groessenwahn durch. Die Project Hamburger Oper, Bahnhof Stuttgart und natuerlich der Flgh in Beeeeeeerlin sind ein Zeichen das wir als Buerger die Zeche zahlt wenn Politiker „bedeutsame Entwicklungschritte“ in die Hand nehmen.

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