Zülpich: „Die Landesgartenschau 2014 war ein großer Erfolg“, sagte Bürgermeister Ulf Hürtgen am Donnerstag während einer Pressekonferenz im Gartenschaupark, um die endültige Bilanz der Landesgartenschau 2014 vorzustellen. So einen Besucherandrang habe Zülpich vorher noch nie gesehen, hob Hürtgen hervor. 550.00 Besucher aus ganz Deutschland und den Nachbarländern waren in die Römerstadt gekommen, um sich den See- und Wallgrabenpark anzusehen und die rund 1.500 Veranstaltungen mitzuerleben. Das Ziel von 400.000 Gästen wurde damit weit übertroffen.
Die Präsentation der Zahlen – vor allem des finanziellen Endergebnisses – überließ er jedoch dem ehemaligen Geschäftsführer der Landesgartenschau 2014 GmbH, Heinrich Sperling. Das gesamte Investitionsvolumen für die Landesgartenschau betrug 23,6 Millionen Euro. Die Stadt Zülpich trug davon etwa 20 Prozent, der Rest kam aus verschiedenen Fördertöpfen. „17.3 Millionen Euro wurden vorab unter anderem für die Baumaßnahmen aufgewendet, 6,3 Millionen hat anschließend die Durchführung vom 16. April bis 12. Oktober 2014 gekostet. Nach Abzug aller Kosten für die Abwicklung der Landesgartenschau Zülpich 2014 können wir jetzt ein positives Ergebnis von 2,7 Millionen Euro vermelden“, verkündete Sperling hocherfreut. Bei allen Beteiligten zeigte sich jetzt noch einmal die ganze Begeisterung für die Sache. Auch Alt-Bürgermeister Albert Bergmann war zum Termin erschienen, um die freudige Botschaft zu hören, ebenso wie Vertreter der Premiumsponsoren. „Es ist eine wirklich großartige Leistung aller Beteiligten“, lobte Sperling. Das gute Ergebnis sei auch darauf zurückzuführen, dass mit viel Vorsicht und konservativer Budgetplanung agiert worden sei, hob der ehemalige Geschäftsführer hervor. Es ist das beste Ergebnis, das bisher im Rheinland bei einer Landesgartenschau erzielt worden ist. Auch Manfred Lorenz, stellvertretender Vorsitzender der Landesarbeitsgemeinschaft Gartenbau und Landespflege Nordrhein-Westfalen (LAGL), betonte: „Der Erfolg ist einmalig“. Der Ertrag sei „ein gutes Polster für den Park“. Zwar sind im städtischen Haushalt jährlich 185.00 Euro für den Gartenschaupark vorgesehen, doch davon kann nur der Erhalt der Anlage bestritten werden. In die Weiterentwicklung und Veranstaltungsplanung kann nun mehr Geld fließen. Andere Landesgartenschauen konnten zwar mehr Besucherzahlen verzeichnen, doch Sperling setzte das römerstädtische Ergebnis in passende Relationen. „Zülpich ist die kleinste Stadt, in der in Nordrhein-Westfalen bisher eine Landesgartenschau stattgefunden hat.“ Eine Stadt mit 30.000 Einwohnern könne nun einmal mehr Dauerkarten verkaufen. Und da die Dauerkarteninhaber bei den Gesamt-Besucherzahlen stets mitgezählt werden, ist es nicht verwunderlich, dass die Zahlen in anderen Orten deutlich höher ausgefallen sind als in Zülpich. Das Endergebnis mit einem Plus von 2,7 Millionen Euro lässt sich in jedem Fall sehen.
2015 seien die Veranstaltungen etwas zu kurz gekommen, 2016 sei es schon besser gelaufen, resümierte Christoph M. Hartmann, heutiger Geschäftsführer der Landesgartenschau Zülpich 2014 GmbH. Die anvisierten Besucherzahlen von 100.000 konnten im vergangenen Jahr zwar nicht erreicht werden. Dies sei aber normal in dem Jahr nach einer Landesgartenschau, schob Lorenz ein. Dieses Jahr sieht es da schon besser aus: „Das Ziel 100.000 Besucher ist schon jetzt erreicht worden“, meinte Hartmann. Aber es sei noch Luft nach oben. Besonders aus den größeren Städten wünschen sich die Beteiligten noch mehr Besucherzahlen. Da sei der Gartenschaupark noch nicht so bekannt.
Auch bei Albert Stumm, Vorsitzender des Fördervereins, war immer noch die Begeisterung aus dem Jahr 2014 zu spüren. „Hier haben sich die Zülpicher zusammengetan und zu einer neuen Gemeinschaft gefunden.“ Zülpich sei eine „Blaupause“, wie man mit Herz und Hand und nicht ganz so dickem Portemonnaie eine Landesgartenschau stemmen könne.Für 2017 sind schon einige Veranstaltungen in der Planung. Die Leuchtenden Gärten im Wallgrabenpark sind inzwischen fester Bestandteil. 9.300 Besucher seien in diesem Jahr gekommnen – 25 Prozent mehr als im vergangenen Jahr, freute sich Bürgermeister Hürtgen. Neu im nächsten Jahr ist das Lake-Jump-Festival, mit dem die Verantwortlichen besonders auch jüngere Besucher ansprechen wollen. Über eine Rampe können dann Wagemutige mit einem Fahrrad den eleganten Sprung in den See wagen. Die bisherigen Gartentage werden in die „Zülpich Garden Classics“ einfließen. Die Vorstellung neuer Gartentrends soll mit der Ausstellung von Oldtimern kombiniert werden. Der Tag des Wassersport soll wieder stattfinden – 2017 mit einem neuen Sponsor: der Papierfabrik Kappa. Papierboote sollen dann zum ersten Mal über den See fahren. Und erstmals soll es nächstes Jahr einen Weihnachtsmarkt im Gartenschaupark geben. Der Vorverkauf für die neuen Dauerkarten beginnt übrigens am 28. November.
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