Zülpich: „Ein historischer Tag für Zülpich!“ Dieser Ausspruch fiel so oder so ähnlich mehrfach als die Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes NRW, Ina Scharrenbach, am 27. April den Förderbescheid „zum Wiederaufbau und zur Erlebbarmachung des mittelalterlichen Weiertores“ überbrachte. Um die beim Bombenangriff der alliierten Streitkräfte an Heiligabend 1944 weitgehend zerstörte und seither nur teilweise rekonstruierte Doppeltoranlage wiederaufbauen zu können, stellt das Land NRW insgesamt rund 612.000 Euro aus dem Topf des Förderprogramms „Heimat. Zukunft. Nordrhein-Westfalen. – Wir fördern, was Menschen verbindet.“ zur Verfügung (EIFELON berichtete). Gestellt wurde der Förderantrag von den Hovener Jungkarnevalisten (HJK). Diese werden das Weiertor als Hauptnutzer künftig unter anderem als Versammlungs- und Probenraum sowie für kleinere Festivitäten nutzen. Es soll aber auch als Ort der Begegnung für die Öffentlichkeit erlebbar gemacht werden – beispielsweise am „Tag des offenen Denkmals“ oder bei Stadtfesten und Veranstaltungen im direkt angrenzenden Park am Wallgraben.
„Ich freue mich sehr, dass die HJK den Mut gefasst hat, einen Förderantrag zu stellen und den Wiederaufbau des Hauptturmes […] zu wagen“, sagte Bürgermeister Ulf Hürtgen in seiner Begrüßungsansprache. Die Stadt Zülpich habe die Hovener Jungkarnevalisten als Eigentümerin und aus tiefer Überzeugung für das heimische Brauchtum bei diesem Projekt von Anfang an ermuntert und unterstützt. „Ich weiß gar nicht wie oft ich in der Vergangenheit auf das Weiertor und den Traum vom Wiederaufbau angesprochen wurde“, so Hürtgen weiter. „Damit wird auch in das letzte unserer vier Stadttore wieder Leben einkehren und das vierblättrige Kleeblatt ist dann komplett.“„Ohne die Menschen, die das Ehrenamt in den Städten gestalten und sich einsetzen, wäre ein solches Projekt nicht möglich“, betonte Ministerin Ina Scharrenbach. Durch den Wiederaufbau des Weiertores werde „die Wehrhaftigkeit der Zülpicher“ wiederhergestellt. HJK-Präsident Gerd Wallraff bedankte sich in seinem Grußwort für die tolle Zusammenarbeit mit der Stadt Zülpich und verglich die Entwicklung mit zwei Sechsern im Lotto. Zuerst habe die Stadt Zülpich die HJK auf das Förderprogramm des Landes aufmerksam gemacht und ihre Unterstützung bei der Antragstellung zugesichert. Kurze Zeit später sei dann der renommierte Zülpicher Architekt Karl-Josef Ernst mit der Idee an ihn herangetreten, gemeinsam das Weiertor wiederaufzubauen. Der Entwurf von Architekt Karl-Josef Ernst sieht einen an das historische Vorbild angelehnten, aber nicht originalgetreuen Wiederaufbau des Weiertores vor. Die Mitglieder der Hovener Jungkarnevalisten haben diesen Plänen mittlerweile ihre Zustimmung erteilt. Auch bei den Mitgliedern des Rates der Stadt Zülpich, die dem Vorhaben ebenfalls zustimmen müssen, sind diese auf Wohlwollen gestoßen.
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