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Der Kammerchor Meckenheim der Evangelischen Friedenskirche ist stolz auf seinen Chorleiter Martin Kahle (am Klavier) und singt mit Begeisterung sein selbst komponiertes Weihnachtsoratorium. [Fotos: pg]

Meckenheimer Kammerchor singt Komposition ihres Chorleiters

Umland: Sieben Jahre hat es gedauert, doch nun steht der große Tag für Martin Kahle kurz bevor: Sein Weihnachtsoratorium hat am Samstag, 29. November, Premiere in der Palottikirche in Rheinbach. Es ist das zweite Werk des Kantors der Evangelischen Kirchengemeinde Meckenheim, er hat schon ein Requiem komponiert und 2007 uraufgeführt. Da schlummerte die Idee für ein Weihnachtsoratorium schon in ihm. Für einen Kirchenmusiker sei es ein Problem, dass es zwar viele Requien gäbe und ungezählte Mess-Vertonungen, aber ausgerechnet zur Weihnachtszeit nur das Weihnachtsoratorium von Bach, beschrieb Kahle die Situation für Kirchenchöre. Ein zweiter Anstoß waren für ihn Weihnachtsgedichte seiner Mutter, die sie als junge Frau geschrieben hatte. Der Musiker konnte sie leider nicht mehr befragen, wann und zu welchem Anlass sie sie gefertigt hatte, doch sie berührten ihn so sehr, dass er sie als Lesungen bei Konzerten schon mehrfach verwendet hatte. Dann war da dieser Gedanke: Das wären doch geeignete Intermezzi, sozusagen Arien für ein solches Werk wie ein Weihnachtsoratorium. Drei dieser Gedichte hat Kahle in sein Werk eingebaut, die von Solisten gesungen werden. Insgesamt ergibt sich dadurch ein modernes Weihnachtsoratorium, dass aber auch die klassischen Elemente nicht vernachlässigt. Sanfte und innige Melodien wechseln mit modernen Klängen und Kahle bewegt sich im ganzen Spektrum der Harmonien.

Seine Kantorei brauchte der Kirchenmusiker nicht lange zu überzeugen, das Oratorium zu singen. „Vor drei Jahren habe ich eine erste Hörprobe gehört und war sofort begeistert“, sagte Chormitglied Gerhard Klose und seinen Mitsängern ging es ähnlich. Sie hätten ihren Chorleiter dann etwas geschoben, verriet Klose, damit er seine Komposition beendet. Doch etwas mulmig war dem Musiker manchmal schon: Sich messen an Bach? schoss es ihm mehrmals durch den Kopf. Doch Martin Kahle komponierte weiter und nach Ostern konnten in diesem Jahr die Proben beginnen. Auf Vertrautes wie klassische Choräle und die Weihnachtsgeschichte brauchen Zuhörer nicht zu verzichten, doch bei Kahle kommen diese Stücke in etwas modernerem Gewand daher. Der bekannte Choral „Es ist ein Ros‘ entsprungen“ wird beispielsweise wie ein Kanon geführt. „Die Musik ist klassisch inspiriert“, verriet er, doch auch moderne Elemente haben Eingang in das Werk gefunden. Etwas Jazz hier, etwas Pop dort – die jahrelangen musikalischen Erfahrungen haben den Chorleiter und Komponisten geprägt. Die Besucher können sich auf ein gelungenes und abwechslungsreiches Werk freuen, die Probenarbeiten zeigen es.

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Kantor Martin Kahle freut sich, dass seinem Chor das selbst geschriebene Weihnachtsoratorium gefällt.

Kleine Korrekturen hat Kahle noch zu leisten. „Den Text bitte so leicht wie möglich singen“, hieß es auf einer der letzten Chorproben. Und das „Gucken“ zum Dirigenten sei notwendig, meinte Kahle. Denn nur so können die Einsätze perfekt gelingen. Innig und hochmotiviert sang der Meckenheimer Kammerchor bei der Probe. Beim Konzert werden neben den Chorsängern die Solisten Elisabeth Menke (Sopran) und Wolfgang Schwaiger (Bass) sowie Mitglieder des Akademischen Orchesters Bonn (mit Streichern, Flöte, Saxophon, Horn und Harfe) für ein unverwechselbares Klangerlebnis sorgen.

Die Uraufführung findet am Samstag, 29. November, um 20 Uhr in der Palottikirche in Rheinbach, Palottistraße, statt. Karten zu 15 Euro gibt es im Buchladen in Meckenheim am Neuer Markt, in der Buchhandlung Kayser in Rheinbach in der Hauptstraße 28 oder an der Abendkasse. Unter der eMail-Adresse können Karten auch reserviert werden. Eine zweite Aufführung gibt es am Sonntag, 7. Dezember, um 18 Uhr in St. Marien in Bad Godesberg, Burgstraße.
Eine Einführung in das Werk gibt Kantor und Komponist Martin Kahle am Dienstag, 25. November, um 20 Uhr in der Friedenskirche in Meckenheim. Dort wird auch die Solistin einige der Arien zu Gehör bringen.

21.11.2014KulturUmland0 Kommentare pg

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