EIFELON weiterempfehlen

Wir informieren die Eifel

unabhängig. überparteilich. unbezahlbar.

neue Kommentare
0
Für ihre Selfie-Serie "Blues vor dem Auftritt" haben Hubert vom Venn und Achhim Konejung ihre Handys immer dabei. [Foto: Sarah Steffen]

Einblicke in den Tournee-Alltag

Eifel: Der eine wohnt in Müddersheim, der andere in Roetgen. Getrennt anreisen – gemeinsam auftreten, lautet deshalb die Devise der Kabarettisten Hubert vom Venn und Achim Konejung, die mit ihrem „Weihnachtsprogramm“ bis Heilig Abend fast jeden Tag auf der Bühne stehen. Kreuz und quer touren sie zurzeit durch die Eifel. Stets ist der Kofferraum randvoll mit Equipment und Requisiten, die vor Ort aufgebaut werden müssen. Bei den zahlreichen Tourneeterminen hat sich mittlerweile ein Ritual zwischen den beiden Freunden eingespielt: Bevor die Zwei allabendlich die Bühne betreten, zelebrieren sie regelmäßig den „Blues vor dem Auftritt“ – so haben sie ihre Selfie-Serie genannt. An jedem Gastspielort knipsen sie „mit dem langen Arm von Achim“ – wie der kleinere Hubert vom Venn formuliert – ein charakteristisches Erinnerungsfoto: In Marmagen den „Klinik Blues“, zu St. Martin den „Laternen Blues“, mal den „Blues vor weißem Kakao“. Das Motiv „Gipsarm Blues“ erinnert an das Gastspiel im belgischen Hauset. Bei diesem Termin trat Hubert vom Venn vors Publikum, obwohl ihm wegen einer Blutvergiftung ein Gipsarm verpasst worden war.

Nach dem Selfie-Zeremoniell liefern sich die beiden Kabarettisten vor dem Panoramafoto des Monschauer Weihnachtsmarktes eine aberwitzige Redeschlacht rund ums Thema Weihnachten. Da wundert es nicht, dass im Eifer des Gefechts sogar geschmückte Adventskränze schnell mal zur schrägen Kopfbedeckung umfunktioniert werden. Überspitzt pointiert nimmt das Duo Weihnachtsrummel und Kaufrausch unter die Lupe und auf die Schüppe.

Auch in ihrem aktuellen, gemeinsamen Programm möchte Konejung partout waschechter Eifeler werden. Doch das gestaltet sich – wie könnte es beim überzeugten Ur-Eifeler Hubert vom Venn anders sein – weiterhin schwierig. „Eifeler ist man erst nach vier oder fünf Generationen“, ist der überzeugt.

Während des Abends vergleichen der in Krefeld geborene Konejung und der Roetgener Hubert vom Venn bei viel mitreißender, selbst geschriebener Musik die Weihnachtsmentalität am Niederrhein und in der Eifel. Und beleuchten so manchen überlieferten Volksglauben von den „Rauen Nächten“ zwischen Weihnachten und Neujahr, in denen die „Wilde Jagd“ durch die Dunkelheit prescht. In diesen Nächten – so glaubte man früher – durfte man keine Wäsche draußen aufhängen, sonst verwandle sich das Betttuch im kommenden Jahr in ein Leichentuch. All die angezündeten Lichter am Weihnachtsbaum sollten dafür sorgen, dass die gespenstischen Gestalten nicht ins Haus hineinkamen, und das Feuerwerk sei auch nur erfunden worden, um mit Licht und Lärm die bösen Geister zu vertreiben.

So ganz frei von Aberglauben ist Achim Konejung aber selber nicht. „Schauspieler sind eben abergläubisch“, verrät er und hält sich strikt an eine ungeschriebene Theaterregel. Nie steht der Kabarettist mit Schuhen auf der Bühne, die er schon einmal auf der Straße getragen hat. Das verärgert die Theatergeister und bringt Pech, heißt es in Schauspielerkreisen.

Extra fürs weihnachtliche Programm habe man sich ein neues Outfit zugelegt, offenbart Hubert vom Venn mit bierernster Stimme und verweist auf einen neuen Hut. Trotz der zahlreichen Auftritte muss bei ihm die Waschmaschine mit dunkler Wäsche momentan nicht öfter touren: „Ich habe 100 schwarze Hemden im Schrank“, meint er schelmisch. Selbst seine obligatorische schwarze Weste ist jetzt passend zur Vorweihnachtszeit silbern durchwirkt.

Achim Konejung hat sich farblich ebenfalls auf die Jahreszeit eingestellt, darauf legen die beiden hintergründigen Spaßvögel wert. Statt in seiner gewohnten blau karierten Holzfällerjacke betritt er nun häufig in rotem (!) Karo die Bühne. Die einzelnen Gastspieltermine zum „Weihnachtsprogramm“ finden sich unter www.hubert-vom-venn.de. Auf dessen facebook-Seite ist auch die Selfie-Serie zu sehen.

Im Januar, so verrieten die beiden Kabarettisten zum Abschluss des Gesprächs, beginnt die Probenphase fürs neue Programm, das am 12. April in Monschau Premiere hat.

5.12.2014KulturEifel0 Kommentare bwp

Bisher 0 Kommentare
Kommentar schreiben

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Beitrag. Schreiben Sie den Ersten.

Einen neuen Kommentar schreiben

Um einen neuen Komentar zu schreiben, melden Sie sich bitte mit ihrem Benutzernamen und Passwort an. Wenn Sie noch keinen EIFELON-Account haben, können Sie sich kostenlos und unverbindlich registrieren.


  1. *Ihre eMail-Adresse wird nicht veröffentlicht
  2. Ein Passwort wird Ihnen an Ihre eMail-Adresse zugeschickt, Sie können es anschließend in Ihrem Benutzerberich leicht ändern.
  3. Den Button zur Registrierung finden Sie unter unserern folgenden Richtlinien:
Die Richtlinien für die Nutzung der EIFELON Diskussionsplattform
Die Benutzer bestätigen/akzeptieren mit ihrer Anmeldung unsere Richtlinien. Falls es im Nachhinein noch Änderungen an den Richtlinien gibt, werden die User beim nächsten Einloggen aufgefordert, die Richtlinien erneut zu bestätigen: Wir bieten Ihnen hier eine Plattform für sachliche und konstruktive Diskussionen. Um dies zu gewährleisten, behält sich die Redaktion vor, Kommentare nicht zu veröffentlichen, die einer sachlichen Diskussion nicht förderlich sind. Wir bitten Sie daher, durch die Einhaltung unserer Richtlinien zu einem freundlichen Gesprächsklima beizutragen.
1. Gegenseitiger Respekt
Bitte behandeln sie andere Nutzer so, wie Sie selbst behandelt werden möchten. Zeigen Sie Toleranz gegenüber anderen Meinungen und verzichten Sie auf persönliche Angriffe und Provokationen.
Selbstverständlich werden Kommentare, die ehrverletzend, beleidigend, rassistisch, pornografisch oder auf andere Weise strafbar sind, nicht freigeschaltet.
2. Wortwahl und Formulierung
Sachliche Argumentation ist die Basis für eine konstruktive Diskussionskultur. Nehmen Sie sich die Zeit, Ihren Kommentar vor dem Abschicken zu überprüfen. Habe ich den richtigen Ton getroffen? Könnten meine Formulierungen Missverständnisse hervorrufen?
3. Benutzernamen
Diese genannten Richtlinien gelten auch für die Verwendung von Benutzernamen.
4. Quellenangaben und Verlinkungen
Wenn Sie Zitate verwenden, verweisen Sie bitte auf die Quelle und erläutern Sie deren Bezug zum Thema.
5. Zeichenbegrenzung
Die Länge eines Kommentars ist auf 1000 Zeichen zu begrenzen, um eine Moderation in einem adäquaten Zeitrahmen zu gewährleisten. Mehrteilige Beiträge können daher leider nicht berücksichtigt werden.
Bitte sehen Sie davon ab, denselben oder einen sehr ähnlichen Kommentar mehrmals abzuschicken.
6. Werbung
Die Nutzung der Kommentarfunktion zu kommerziellen Zwecken ist nicht erlaubt. Inhalte gewerblichen oder werbenden Charakters werden nicht freigeschaltet. Gleiches gilt für politische Aufrufe aller Art.
7. Sonstige Hinweise
Es besteht kein Anspruch auf Veröffentlichung eines Kommentars. Beiträge, die sich als falsch oder unwahr herausstellen, können auch im Nachhinein noch gelöscht werden. Sollten Sie auf Beiträge stoßen, die gegen die Richtlinien verstoßen, machen Sie die Moderation bitte darauf aufmerksam. Schicken Sie einfach den Link des betreffenden Kommentars mit einer kurzen Erläuterung an redaktion@eifelon.de. Bei wiederholten oder besonders schweren Verstößen gegen diese Richtlinien behalten wir uns einen Ausschluss einzelner User vor.


zurück zur Startseite