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Ein flackerndes Feuer: Symbol für Licht und Wärme. [Foto: eifelon]

Georg Miesen: Die Lichtwächter

Eifel: Die Weihnachtsfeiertage und der Jahreswechsel setzen viele Emotionen frei. Befreundete Gastautoren haben sich mit der Thematik beschäftigt. Aber lesen Sie selbst…


 

Undurchdringlich wie eine Wand
steht die Finsternis im Hintergrund.
Schatten huschen aus der Dunkelheit
und versuchen in den Lichtkreis einzudringen.
Die Geräusche der Nacht,
fremd und bedrohlich,
dringen herüber,
vermischen sich mit dem Rauschen des Windes,
der, aufbrausend wie ein wütender Dämon,
in heftigen Böen wüst an den Kronen der Bäume zerrt.
Aber weder das Brausen der Luft,
noch das Knacken und Knarren der Baumstämme,
vermag den Bann zu durchbrechen,
den die auf- und absteigende,
aus tiefen Kehlen gesummte Melodie
über die kleine Lichtung legt.

Fünf Menschen stehen dort.
Die Arme eng umeinander gelegt,
die Beine scheinbar fest mit dem Boden verwachsen,
die Augen halb geschossen,
der Welt entrückt, wanken sie im Takt ihrer Musik.
In ihren Bewegungen verschmelzen sie miteinander
zu einem Wesen,
zu einem Kreis

Lichtwächter
Ein Feuer flackert in ihrer Mitte.
Hell dringt sein Licht
zwischen den Säulen ihrer Leiber nach außen,
entreißt Mensch und Lichtung der allumfassenden Finsternis.
Seine Wärme vertreibt die Kälte der Nacht,
hüllt die Gesichter ein wie weiches zartes Tuch.

Licht des Lebens
Hin und wieder,
wenn der Wind gar zu sehr über die Lichtung fegt,
flackert das Feuer verschreckt auf und ab,
doch im Kreis der Lichtwächter ist es sicher.
Zart und verletzlich scheint es zu sein,
und erst bei näherem Hinsehen,
dann jedoch ganz deutlich,
spüren wir seine Stärke, seine Macht.

Licht der Gemeinschaft
Einst war das Licht unter ihnen Fleisch geworden.
Doch er, der ihnen alles bedeutete,
er, der sie zusammengeführt hatte,
er, der das Leben lehrte,
ist von ihnen gegangen.
Aber er ging nicht, ohne ihnen etwas zu hinterlassen.

Licht der Liebe
Warm und tröstend leuchtet es in ihren Seelen
und vertreibt die dunklen Schatten.
Heiß und verlangend brennt es in ihren Herzen
und treibt sie hinaus in die Welt.

Lichtwächter
Ein Moment der Stille,
ein Augenblick der Gemeinsamkeit
und spüren,
er ist bei uns alle Tage.

Denn er ist das Licht der Welt.

Georg Miesen, Jahrgang 1962, erste Veröffentlichung, 2001, „Hexensommer“, im Buchfink Verlag. Es es folgten, „Der Weihnachtsdrache“, 2001, Helios, „Wolfsherbst“, „Dämonenwinter“, „Schattenschrei“ und „Sommer der Hexen“, alle im KBV Verlag Hillesheim. Er leitet gemeinsam mit Andreas Züll die Schreibwerkstatt Nettersheim. Mitglied im Freien Deutschen Autorenverband FDA und im Künstlerstammtisch Nettersheim. Mit Andreas Züll und weiteren ist er auch in der Lesereihe „Projekt Zümiesmus“ unterwegs.
23.12.2015LebenEifel0 Kommentare Gast Autor

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