Mechernich: Vor einem Jahr ist Dirk Moritz zurück in seine Heimatstadt Mechernich gezogen. Während sich Hund Gismo vor dem Fenster in der Wintersonne räkelt, hat es sich der Schauspieler am selbst gezimmerten Esstisch bequem gemacht. Dort erzählt der 36-Jährige von seiner Schauspielkarriere, dem Leben in Mechernich und seiner neuen Leidenschaft: Möbel bauen.
Bekannt geworden ist Dirk Moritz, der eigentlich Dirk Moritz Weiermann heißt, mit seiner (Haupt-)Rolle als „Lennard Albers“ in der ARD-Telenovela „Rote Rosen“. Es folgten weitere Rollen, zum Beispiel als Verbrecher in der Actionserie „Alarm für Cobra 11“ oder als smarter Arzt in der Daily-Soap „Verbotene Liebe“. Dort lernte er auch Schauspielkollegin Renée Weibel kennen. Die beiden sind seit fast vier Jahren ein Paar und wohnen nun gemeinsam in Mechernich.Zwischen Castings und Dreharbeiten überall in Deutschland sehen sie sich häufig nur wenige Tage am Stück.
In Mechernich zum ersten Mal Wurzeln geschlagen
Viele seiner Nachbarn kennt Dirk Moritz noch aus seiner Kindheit – in einer Parallelstraße zu seinem jetzigen Wohnort ist er aufgewachsen. Nach der Schauspielschule zog es ihn nach Berlin und von dort aus in viele andere Städte wie Köln, München und Lüneburg. „Hier in Mechernich ist es das erste Mal, dass ich Wurzeln schlage. Und ich will auch definitiv nicht mehr weg“, bekräftigt er.
In seiner drehfreien Zeit powert sich Dirk Moritz gerne aus. Sei es beim Werken mit Holz, bei der Gartenarbeit, als Tauchlehrer oder bei langen Spaziergängen mit seinem Hund. In Mechernich hat er dazu viel mehr Möglichkeiten als früher in der Stadt. „In Drehpausen bin ich häufig zurück in die Eifel gekommen und wenn ich über die Autobahn nach Mechernich kam, ging mir jedes Mal das Herz auf“, erinnert er sich. „Hier kenne ich jeden Baum im Wald, da sind ganz viele Erinnerungen mit verbunden. Ich bin Mechernicher und ich bleibe auch Mechernicher.“
Für die Lebensqualität im Herzen der Nordeifel nimmt Dirk Moritz nun längere Fahrten zum Drehort in Kauf. Zum Alltag als Schauspieler gehören aber auch mehrwöchige Reisen. „Renée und ich können unsere Koffer für drei Wochen inzwischen in nur fünf Minuten packen. Deshalb werde ich auch immer wieder von meinen Eltern und meinem Bruder gebeten, ihnen die Koffer für den Urlaub zu packen“, erzählt der 36-Jährige augenzwinkernd.
Dreharbeiten für zwei Serien gerade beendet
Tatsächlich wollte Dirk Moritz schon Schauspieler werden, als er noch in Mechernich auf die Grundschule ging. Seine Vorbilder waren „Die Lümmel von der ersten Bank“ – sehr zur Begeisterung seiner Lehrerin… So richtig los ging es mit der Schauspielerei aber erst, als Dirk Moritz aufgrund seines sportlichen Könnens zu einem Kino-Casting eingeladen wurde. „Da habe ich mich entschieden, es endlich als Schauspieler zu versuchen.“ Ganz nach dem Motto: „Wenn ich es in den Sand setze, dann lieber jetzt als später.“Von Sand ist in diesem Sinne allerdings weit und breit nichts zu sehen. Gerade hat Dirk Moritz die Dreharbeiten für zwei Serien beendet, die im Frühjahr und Herbst ins Fernsehen kommen sollen. Aktuell hofft er auf eine neue Serienrolle, für die er täglich vor der Kamera stehen könnte. „Ich bin immer froh, wenn ich spielen darf“, so der 36-Jährige.
In seiner Freizeit hat er eine weitere Leidenschaft für sich entdeckt: Möbel bauen. Aus altem Holz – wie Balken aus Fachwerkhäusern, alten Fenstern oder Gartentoren – baut er ganz individuelle Möbelstücke. Angefangen hat das während des Umzugs nach Mechernich, als das Schauspieler-Paar auf der Suche nach einem neuen Esstisch war. Zufällig fiel dem 36-Jährigen eine alte Tür aus der Kommerner Wassermühle in die Hände. In Eigenregie baute er sie zu einem Esstisch um.
Schnell gab es Zuspruch von allen Seiten, Freunde und Verwandte begeisterten sich für seine Arbeit. „Mit ein paar Handgriffen kann man Altes wieder schick und stylisch machen“, erklärt der Möbelbauer. Ein erster Tisch hat seine Werkstatt schon verlassen – und wurde auf der „Kinderlachen Gala 2015“ in Dortmund für den guten Zweck versteigert.
Möbelwerkstatt in früherer Roggendorfer Bäckerei
Seine Möbelwerkstatt hatte Dirk Moritz bisher im früheren Mechernicher Postgebäude. Gerade ist er aber dabei, sich seine Werkstatt und einen Ausstellungsraum in der ehemaligen Bäckerei Schulpin in Roggendorf einzurichten. Dort möchte er dieses Jahr auch eine große Ausstellung veranstalten – und eine Firma gründen. Einen Namen dafür hat er schon: „Mo DiSign“.
Damit würde er dann zum zweiten Mal sein Hobby zum Beruf machen. Als Markenzeichen graviert er seine Arbeiten mit einem Pfeil, den er auch als Tattoo auf dem Unterarm trägt. „Ich will nach vorne sehen und mein Ziel nicht aus den Augen verlieren.“ [pp]
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