Kall, Steinfeld: Die Zukunft des Salvatorianerklosters Steinfeld ist vertraglich geregelt, seine Zukunft gesichert, die 20 „zivilen“ Beschäftigten werden übernommen, Investitionen zur Schaffung von bis zu 180 Gästebetten stehen unmittelbar bevor. Das war Tenor einer Pressekonferenz, die Pater Hubert Veeser, der Provinzial der deutschen Salvatorianer, Pater Lambertus Schildt, Prokurator der Salvatorianer, und der aus Wachendorf bei Mechernich stammende Ingenieur und Geschäftsmann Wolfgang Scheidtweiler gaben. Familie Scheidtweiler und die gemeinnützige GmbH „Werke der Salvatorianer“ haben zur Übernahme der weitläufigen Klosteranlage – ausgenommen Basilika, Hermann-Josef-Kolleg und Klostergut – eine neue Firma gegründet, die „Kloster Steinfeld Verwaltungs GmbH & Co. KG“. Grundlage des Erbpachtvertrages war und bleibt es, dass die Salvatorianer als Mitgesellschafter beteiligt sind und im Kloster Steinfeld bleiben. Gleichberechtigte Geschäftsführer sind Wolfgang Scheidtweiler und Pater Lambertus Schildt, die das Kloster gemeinsam führen werden.
Bereits ab 15. Januar soll mit den Umbauarbeiten begonnen werden. Das leer stehende Internat wird komplett saniert. „Dort entstehen zunächst 60 komfortable Einzel- und Doppelzimmer mit Vier-Sterne-Standard“, sagte Scheidtweiler. Das Gebäude wird mit einem Aufzug ausgestattet und barrierefrei umgebaut. Das Konzept des in der Beherbergungsbranche sehr erfolgreichen Geschäftsmannes und Brauereibetreibers Wolfgang Scheidtweiler sieht Firmenpräsentationen und Seminare unter der Woche und geistliche Kurse und kreative Freizeitangebote an den Wochenenden vor. Die Geschäftsführer Wolfgang Scheidtweiler und Pater Lambertus Schildt sind zuversichtlich, dass die Auslastung zumal an den Wochentagen sehr stark sein wird. „Das Potential als Tagungsort für große Firmen aus den umliegenden Ballungsräumen ist groß, hinzu kommt der sich rasant entwickelnde Eifel-Tourismus“, sagte Wolfgang Scheidtweiler, der gemeinsam mit seiner Ehefrau Andrea insgesamt acht Hotels verantwortlich führt, darunter das Parkhotel in Pforzheim mit mehr als 200 Zimmern.
In einem zweiten Schritt soll das bestehende Gästehaus der Salvatorianer mit zurzeit 45 Betten um- und ausgebaut sowie zeitgemäßen Standards angepasst werden. Hier wird es auch preiswerte Übernachtungsmöglichkeiten für junge Leute mit kleinem Budget geben. Insgesamt strebt die „Kloster Steinfeld Verwaltungs GmbH“ 160 bis 180 Gästebetten in Einzel- und Doppelzimmern an. Dabei ist es Wolfgang Scheidtweiler wichtig, das Kloster als geistliches und geistiges Zentrum zu erhalten. „Steinfeld ist nicht wegzudenken, es ist das Synonym für die Eifel. Ein gefaktes Kloster à la Disneyland wäre nicht in Frage gekommen“, betonte der studierte Bierbrauer, der dem Kloster seit Kindheitstagen eng verbunden ist. Der Geist, den jeder spüre, der das fast 900 Jahre alte Kloster betrete, soll erhalten bleiben.
Alle 20 Mitarbeiter der „Werke der Salvatorianer gGmbH“ im Kloster Steinfeld können von der neuen Gesellschaft übernommen werden. Ihnen wurde das Konzept in einer Belegschaftsversammlung vorgestellt. Die Lehrer und Mitarbeiter des Hermann-Josef-Kollegs bleiben, wie die Schule selbst, Beschäftigte, bzw. in der Trägerschaft der „Werke der Salvatorianer gGmbH“. „Herr Scheidtweiler bringt unheimlich viel Knowhow und Erfahrung mit. Er genießt unser vollstes Vertrauen“, sagte Pater Hubert Veeser. Pater Lambertus Schildt ergänzte, man sei froh, mit der Familie Scheidtweiler einen starken Partner an der Seite zu haben. „Alleine hätten wir das nicht meistern können.“ Sowohl Pater Hubert Veeser als auch Diplom-Ingenieur Wolfgang Scheidtweiler betonen, dass der Erhalt und die schrittweise Sanierung des Eifelklosters Steinfeld im Vordergrund stehen. Gewinne sollen in die Erhaltung der Klosteranlage re-investiert werden.
Für die Patres bedeutet die Existenzsicherung des fast 900 Jahre alten Klosters, dass sie sich in Zukunft wieder auf ihre originäre Aufgabe konzentrieren können. „Wenn die Mitbrüder nun nicht mehr mit dauerhaft mit den finanziellen Sorgen beschäftigt sind, können sie sich wieder vorrangig auf ihre pastorale Aufgabe besinnen und als Seelsorger tätig sein“, so Pater Hubert Veeser SDS. [pp]
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