Eifel: Die Kreise Euskirchen und Düren können sich über Fördergelder aus dem Bundesbildungsministerium freuen. Mit dem Geld werden neue Stellen geschaffen, um Bildungskoordinatoren in der Integrationsarbeit finanzieren zu können. Thomas Rachel, Parlamentarischer Staatssekretär des Ministeriums, besuchte beide Kreishäuser, um die Förderbescheide persönlich zu überreichen. „Bildung hat eine Schlüsselfunktion für die Integration von Migranten. Hierbei kommt Kreisen und Kommunen eine maßgebliche Rolle zu. Dazu leistet das Bundesbildungsministerium Unterstützung und finanziert den Einsatz von lokalen Koordinatoren, die die Bildungsangebote in der Region vernetzen und aufeinander abstimmen“, sagte Rachel.
Der Kreis Euskirchen bekommt rund 100.000 Euro und finanziert damit die Stelle von Kati Jakob. Sie hat ihre Arbeit als kommunale Koordinatorin bereits aufgenommen. Ihr Posten ist beim KoBIZ (Kommunales Bildungs- und Integrationszentrum) angesiedelt. Der Kreis Düren erhält 200.000 Euro für zwei Bildungskoordinatoren. Sie verstärken das achtköpfige Kommunale-Integrationszentrums-Team. Die neuen Mitbürger kommen hier in ihrem neuen Alltag an und müssen sich auf Schule, Ausbildung und Beruf vorbereiten. Um ihnen hier vor Ort das richtige Angebot machen zu können, das auf die einzelnen Bedürfnisse zugeschnitten wird, ist insbesondere ein aufeinander abgestimmtes Handeln aller lokalen Bildungsakteure notwendig. Dies zu organisieren, ist Aufgabe der neuen Bildungskoordinatoren.„Der Kreis Euskirchen gehörte zu den ersten, die einen Antrag zur Förderung eines Bildungskoordinators gestellt haben. Erfreulich ist, dass der Kreis sich schon im Vorfeld auf den Weg gemacht hat. Das heißt, hier fängt man nicht bei Null an, sondern kann die gute Entwicklung mit Frau Jakob weiter voranbringen“, so Rachel.
In der Euskirchener Kreisverwaltung ist die Freude groß über den Förderbescheid. Landrat Günter Rosenke: „Nach der Aufnahme und Unterbringung der Flüchtlinge stehen wir nun vor einer noch viel größeren Herausforderung: Wir müssen die Menschen, die vor Krieg und Gewalt geflohen sind, in unsere Gesellschaft integrieren. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in entsprechenden Bildungsangeboten für die Menschen.“ Deshalb sei man sehr dankbar für die Förderung durch das Bundesbildungsministerium, das den Kommunen in dieser Frage eine zentrale Rolle zuweise und auch die Vereine und ehrenamtlichen Helfer einbinde. „Wir dürfen unsere vielen Ehrenamtler nicht alleine lassen! Deshalb ist es wichtig, begleitend auch hauptamtliche Strukturen aufzubauen, um da, wo es notwendig ist, unterstützend und koordinierend zur Seite zu stehen“, so der Landrat. Im Kreis Euskirchen leben zurzeit rund 2.700 Flüchtlinge, von denen etwa 2.300 im Asylverfahren sind. Hinzu kommen weitere 650 Flüchtlinge, die in den Notunterkünften (Landeseinrichtungen) untergebracht sind. Für nahezu alle Kinder und Jugendlichen konnte ein Platz in den Schulen bereitgestellt werden.
„Ihre Unterstützung der Flüchtlingsarbeit im Kreis Düren kommt wie gerufen“, freute sich auch Landrat Wolfgang Spelthahn über den Besuch von Bildungsstaatssekretär Thomas Rachel im Kreishaus Düren. Die Aufgabe der Bildungskoordinatoren ist es, die Strukturen der Flüchtlingshilfe im Kreis Düren bis Mitte 2018 zu optimieren. Angesichts der 5.000 Flüchtlinge, die zurzeit in den 15 kreisangehörigen Städten und Gemeinden leben, und der vielen ausländischen Arbeitskräfte, die aus EU-Ländern gekommen sind, sind die bewährten Strukturen an ihre Grenzen gestoßen. Zwei Zahlen verdeutlichen das: Gab es in der Vergangenheit kreisweit drei Internationale Seiteneinsteigerklassen für Kinder aus EU- und anderen Ländern, so sind es inzwischen 30 Klassen. Darüber hinaus werden sehr viele Kinder von den Schulen aufgenommen und individuell gefördert.
„Die Einwanderer sind eine Bereicherung für unsere Gesellschaft. Mit der strategischen Neuausrichtung der Unterstützungsangebote laden wir sie ein, den Kreis Düren zu ihrer neuen Heimat zu machen“, blickt Landrat Wolfgang Spelthahn in die Zukunft.
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