Zülpich: Sie hängen den Besuchern buchstäblich vor der Nase herum: die Lampions von Heike Kathi Barath. Betritt man die Ausstellung in der Galerie Roy, Nideggener Straße 25, durch die Garage hindurch, kann man sich leicht den Kopf an diesen skurrilen Objekten stoßen. Doch keine Gefahr, eine Beule wird es nicht geben, höchstens einen kleinen Schreck, wenn man einer der Figuren direkt in die Augen sieht – vor allem im Dunkeln, wenn die Objekte beleuchtet sind. Doch die Lampions sind nur ein kleiner Teil der neuen Ausstellung in der Galerie Roy.
Die Künstlerin Heike Kathi Barath und ihre niederländische Kollegin C.A. Wertheim haben wieder einmal eine spannende Gemeinschaftsausstellung organisiert. Schon mehrfach hatten sie befreundete Künstler gebeten, zu einem bestimmten Thema Arbeiten zu schicken. Dieses mal hieß es „Fe(e)st“ und die Kreativen hatte freie Wahl bei Material und Ausführung. Malereien, Skulpturen, Zeichnungen, Videoinstallationen – die Werke sind sehr unterschiedlich und damit ist die Ausstellung für die Besucher unglaublich vielfältig. 29 Künstler sind es, die in der Galerie und dem anschließenden Garten ihre Werke präsentieren. Für die Organisatorinnen ist die Aufbauarbeit stets mit viel Überraschungen verbunden, denn sie wissen im Vorfeld nicht, was die Künstler einreichen. „Es ist immer sehr spannend“, meinte Heike Kathi Barath während der Vernissage. Zwar kennen sie den Stil, aber wie sie das Thema jeweils umsetzen, bleibt auch für die Organisatorinnen überraschend.
Die Räumlichkeiten sind in verschiedene Bereiche aufgeteilt, wie es bei Festen häufig auch der Fall ist. Im Innenbereich wurde sogar eine kleine Bar aufgebaut und diese ist mit ganz besonderen Gläsern von Pieter Kusters bestückt: Kugelrunde Augen und knubbelige Nasen quetschen sich in Cocktailgläsern und Sektkelchen und begrüßen die Gäste. Die Künstler waren in ihrer Interpretation zum Thema Fest völlig frei und da verwundert es auch nicht, dass bei manchen Gemälden oder Fotos mitunter auch einige weniger schöne Seiten einer Feier zum Ausdruck kommen.
Eine Gemeinschaftsarbeit haben Barath und Wertheim wieder mitgebracht. Sie haben Gesichter zusammen gestaltet – allerdings jede ihre eigene Hälfte ohne zu wissen, was die andere zeichnet. Nur den Hinweis, wo sich Auge, Nase und Mund befinden, gab es. Das Ergebnis sind witzige, etwas böse und skurrile Gesichter. Masken sind häufig Bestandteil von Festen – dies nahm C.A. Wertheim für ihre Figuren auf und bestückte sie mit verschiedenen Masken. Ein Selbstportrait sei auch dabei, meinte sie. Für die Besucher gibt es bei dieser Ausstellung viel zu entdecken und es lohnt sich, die Werke genauer anzuschauen, denn manches offenbart sich erst auf den zweiten Blick. Für die musikalische Unterhaltung sorgte während der Vernissage die Band „Jesus Evil Highway“.
Wie es schon Tradition ist, haben die Künstlerinnen für die Ausstellung wieder ein „Stubenhocker Magazin“ entworfen. Enthalten sind Werke von einigen der Künstler, manche davon sind in der Ausstellung nicht zu sehen. Es ist wieder eine interessante und inspirierende Präsentation, die die beiden Künstlerinnen zusammengestellt haben und man darf gespannt sein, welches Thema sie ihren Freunden und Kollegen als nächstes stellen werden.
Geöffnet ist die Ausstellung bis zum 9. Oktober jeweils mittwochs bis freitags von 14.00 bis 18.00 Uhr, samstags von 11.00 bis 15.00 Uhr sowie nach Vereinbarung. www.galerieroy.de
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