EIFELON weiterempfehlen

Wir informieren die Eifel

unabhängig. überparteilich. unbezahlbar.

Stephan Lenzen: Gebürtiger Hausener plant für Heimbach

Heimbach: Als kleiner Junge hat der gebürtige Hausener Stephan Lenzen vom Bonner Planungsbüro RMP in der Heimbacher Grundschule Fußball gespielt. Jetzt ist der Wahl-Kölner als Erwachsener in die Nationalparkstadt zurückgekehrt. Seine Mission: Ein Konzept entwickeln, um das Heimbacher Rurufer attraktiver zu gestalten. Auftraggeber: Die Stadt Heimbach. Das Planungsbüro RMP war dabei eines von vier Büros, die sich an der Konzeptentwicklung beteiligt haben.

EIFELON sprach mit dem 49-jährigen Gewinner Stephan Lenzen:


Was verbinden Sie mit Heimbach?

Heimbach ist für mich Heimat. Es ist eine Kombination aus Landschaft, Topografie, Wasser und viel Tourismus.

Wie haben Sie Heimbach jetzt wieder erlebt?

Als ich nach so vielen Jahren bewusst durch den Ort gegangen bin, habe ich festgestellt, dass sich nicht viel verändert hat. Das Potenzial für den Tourismus ist nicht ausgeschöpft. Heimbach befindet sich auf dem richtigen Weg. Allerdings: Investitionen, die lange nicht getätigt wurden, können jetzt nicht auf einmal durchgeführt werden, sondern müssen behutsam angegangen werden. Daher setzen wir mit unserem Konzept erst einmal an drei Stellen an.

Welche drei Stellen sind dies?

Es handelt sich um den Bahnhof, die Steinbrücke an der Hengebachstraße und den Burghang.

Was sieht das Konzept konkret vor?

Bisher ist der Bahnhof funktional geprägt. Wir möchten ihn mit nicht zu aufwändigen Mitteln wie einem Wasserspiel in einen Begrüßungsort umwandeln, der die Gäste entsprechend empfängt und ihnen Orientierung bietet. Der Vorplatz soll nach unserer Vorstellung neu organisiert, die Fahrbahnflächen reduziert, die Gäste entlang des Rurufers in die Innenstadt geführt werden. Am südlichen Bahnsteigende wird es außerdem eine Rampe geben, die Gäste direkt in die Hengebachstraße leitet. Im Bereich der Steinbrücke, wo der Heimbach in die Rur mündet, Jugendtreffpunkt zu meiner Zeit, sollen Terrassen entstehen, weg vom Lärm der Straße. Hier ist die Stelle, an der die meisten Menschen stehen, um das Wasser zu sehen. Aus meiner Sicht gehört sie vor allem mit der anderen Seite des Rurufers verbunden. Diese war aber nicht Teil des Verfahrens. Gern wären wir mit unserem Balkonversuch direkt bis an die Rur gegangen. Das Ufer steht jedoch unter Naturschutz. Den Burghang möchten wir so gestalten, das er für Jung und Alt zum Erlebnis wird und nicht nur als bloßer Weg gesehen wird, den es zu überwinden gilt.

Aus welchem Grund hat – Ihrer Meinung nach – Ihr Entwurf gewonnen?

Ich denke, dass wir mit unseren drei Maßnahmen die richtigen Schwerpunkte gesetzt haben. Anfangs war das nicht einfach. Ich kenne den Ort seit meiner Kindheit. Was ich im Rahmen des Projektes von Heimbach gesehen habe, habe ich erstmal als selbstverständlich wahrgenommen. Ich musste den Blick bewusst auf das Kritische schulen. Mit unserer Idee, den Burghang vom Spielplatz hoch zur Burg neu zu gestalten, und auf diese Weise auch den oberen Teil der Hengebachstraße zu aktivieren, haben wir uns wohl von den Mitbewerbern abgehoben.

Wie kamen Sie auf diese Idee?

Sie entstand aus dem Ort heraus. Um die Fantasie anzuregen, platzieren manche Gestalter extra eine Burg auf einem Spielplatz. Das ist hier nicht nötig. Oberhalb des Heimbacher Spielplatzes ist bereits eine echte Burg. Nach unserem Konzept kann die ganze Familie vom Spielplatz beziehungsweise Kurpark spielerisch hoch zur Burg gelangen. Wir denken an einen Kletterweg. Selbstverständlich wird es daneben eine Treppe und eine barrierefreie Rampe geben. Hier entsteht ein Mehrgenerationenbereich.

Hat Ihr Konzept etwas mit dem Vorhaben zur Offenlegung des Heimbachs zu tun?

Nein, nicht direkt. Die Offenlegung, die ja auch nicht unumstritten ist, wurde aus diesem Wettbewerb herausgehalten. Allerdings kann es zu gestalterischen Auswirkungen kommen, sollte der Heimbach offengelegt werden. Ich denke an die Stelle, wo der Heimbach in die Rur fließt und unser Konzept an dieser Stelle Terrassen vorsieht.

Gab es auch Kritik an Ihrem Konzept?

Ja, beispielsweise dass wir den eigentlichen Ruruferweg von der Steinbrücke Richtung Bahnhof vernachlässigt haben. Das werden wir noch intensiver ausbauen. Auch gibt es zur konkreten Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes Änderungswünsche.

Was bedeutet es für Sie, dass Ihr Konzept umgesetzt wird?

Es ist etwas Besonderes, dieses Projekt in dem Ort zu realisieren, an dem ich groß geworden ist.

Das Unternehmen RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten hatte unter anderem das Gesamtkonzept zur Landesgartenschau 2014 in Zülpich entworfen sowie für die Bundesgartenschau 2011 in Koblenz gearbeitet.

16.12.2016LebenHeimbach0 Kommentare js

Bisher 0 Kommentare
Kommentar schreiben

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Beitrag. Schreiben Sie den Ersten.

Einen neuen Kommentar schreiben

Um einen neuen Komentar zu schreiben, melden Sie sich bitte mit ihrem Benutzernamen und Passwort an. Wenn Sie noch keinen EIFELON-Account haben, können Sie sich kostenlos und unverbindlich registrieren.


  1. *Ihre eMail-Adresse wird nicht veröffentlicht
  2. Ein Passwort wird Ihnen an Ihre eMail-Adresse zugeschickt, Sie können es anschließend in Ihrem Benutzerberich leicht ändern.
  3. Den Button zur Registrierung finden Sie unter unserern folgenden Richtlinien:
Die Richtlinien für die Nutzung der EIFELON Diskussionsplattform
Die Benutzer bestätigen/akzeptieren mit ihrer Anmeldung unsere Richtlinien. Falls es im Nachhinein noch Änderungen an den Richtlinien gibt, werden die User beim nächsten Einloggen aufgefordert, die Richtlinien erneut zu bestätigen: Wir bieten Ihnen hier eine Plattform für sachliche und konstruktive Diskussionen. Um dies zu gewährleisten, behält sich die Redaktion vor, Kommentare nicht zu veröffentlichen, die einer sachlichen Diskussion nicht förderlich sind. Wir bitten Sie daher, durch die Einhaltung unserer Richtlinien zu einem freundlichen Gesprächsklima beizutragen.
1. Gegenseitiger Respekt
Bitte behandeln sie andere Nutzer so, wie Sie selbst behandelt werden möchten. Zeigen Sie Toleranz gegenüber anderen Meinungen und verzichten Sie auf persönliche Angriffe und Provokationen.
Selbstverständlich werden Kommentare, die ehrverletzend, beleidigend, rassistisch, pornografisch oder auf andere Weise strafbar sind, nicht freigeschaltet.
2. Wortwahl und Formulierung
Sachliche Argumentation ist die Basis für eine konstruktive Diskussionskultur. Nehmen Sie sich die Zeit, Ihren Kommentar vor dem Abschicken zu überprüfen. Habe ich den richtigen Ton getroffen? Könnten meine Formulierungen Missverständnisse hervorrufen?
3. Benutzernamen
Diese genannten Richtlinien gelten auch für die Verwendung von Benutzernamen.
4. Quellenangaben und Verlinkungen
Wenn Sie Zitate verwenden, verweisen Sie bitte auf die Quelle und erläutern Sie deren Bezug zum Thema.
5. Zeichenbegrenzung
Die Länge eines Kommentars ist auf 1000 Zeichen zu begrenzen, um eine Moderation in einem adäquaten Zeitrahmen zu gewährleisten. Mehrteilige Beiträge können daher leider nicht berücksichtigt werden.
Bitte sehen Sie davon ab, denselben oder einen sehr ähnlichen Kommentar mehrmals abzuschicken.
6. Werbung
Die Nutzung der Kommentarfunktion zu kommerziellen Zwecken ist nicht erlaubt. Inhalte gewerblichen oder werbenden Charakters werden nicht freigeschaltet. Gleiches gilt für politische Aufrufe aller Art.
7. Sonstige Hinweise
Es besteht kein Anspruch auf Veröffentlichung eines Kommentars. Beiträge, die sich als falsch oder unwahr herausstellen, können auch im Nachhinein noch gelöscht werden. Sollten Sie auf Beiträge stoßen, die gegen die Richtlinien verstoßen, machen Sie die Moderation bitte darauf aufmerksam. Schicken Sie einfach den Link des betreffenden Kommentars mit einer kurzen Erläuterung an redaktion@eifelon.de. Bei wiederholten oder besonders schweren Verstößen gegen diese Richtlinien behalten wir uns einen Ausschluss einzelner User vor.


zurück zur Startseite