EIFELON weiterempfehlen

Wir informieren die Eifel

unabhängig. überparteilich. unbezahlbar.

neue Kommentare
0
In den 1960er Jahren nutzte Andy Warhol Tapete als Trägermaterial für seine bunte Kunst. [Fotos: bwp]

Jubiläumsausstellung im Leopold-Hoesch-Museum

Umland, Düren: Mit der Ausstellung „Paper is part of the picture – Europäische Künstlerpapiere von Albrecht Dürer bis Gerhard Richter“ feiert das Leopold-Hoesch-Museum & Papiermuseum gleich ein Doppeljubiläum. Zum einen das „Jahr des Papiers“, denn 1390 – also vor 625 Jahren – gründete Ulman Stromer vor den Toren Nürnbergs die erste Papiermühle Deutschlands. Eine technische Revolution, die auch der wirtschaftlichen Entwicklung entlang der Rur entscheidende Impulse geben sollte. Zum anderen wurde vor 25 Jahren, im März 1990, das Dürener Papiermuseum eröffnet. Diese beiden Jubiläen waren Anlass, eine sehenswerte Ausstellung zu realisieren.

papiermuseum_1

Aus zerrissenen Lexikonseiten entstand 1976 dieses Papierobjekt von Oskar Holweck.

Bis zum 31. Mai werden in den Ausstellungsräumen des Museums 160 Meisterblätter aus 600 Jahren Kunstgeschichte präsentiert. Von Dürer, Rembrandt und Goya über Picasso, Kollwitz und Warhol bis zu Jenny Holzer, Gert und Uwe Tobias, sowie Jorinde Voigt, die die heutige Experimentierfreude mit Papier dokumentieren.

Bei der Präsentation „Paper is part of the picture“ stehen nicht nur die Werke der Künstler im Fokus. Das Hauptaugenmerk gilt diesmal weltweit zum ersten Mal dem Papier, das nicht nur Trägermaterial der Kunstwerke, sondern auch Schlüssel zur Geschichte ist. Struktur und Konsistenz lassen Rückschlüsse auf die Entstehungsgeschichte des jeweiligen Kunstwerks zu. Ein wichtiger Aspekt ist die Frage, welche Papiere den Künstlern zu welchen Epochen überhaupt zur Verfügung standen. Wie konnte – oder musste – die jeweilige Auswahl getroffen werden? Nach Beschaffenheit des Trägermaterials oder nach dem Geldbeutel des jeweiligen Künstlers?

Die Ausstellung zeigt eine breite Palette unterschiedlichster Papiere, auf denen im Laufe der Jahrhunderte Meisterwerke entstanden: Bilder von Käte Kollwitz auf feinem Japanpapier; Karikaturen von Honoré Daumier, die im Jahr 1838 auf Zeitungspapier entstanden; Dürers Holzschnittzyklus „Das Marienleben“ auf edlem Bütten, geprägt mit einem Wasserzeichen, das eine Blume im Dreieck zeigt. 1506 lobte Dürer übrigens die Qualität Nürnberger Papiere, die viel besser sei als die der venezianischen Konkurrenz. Eine Rarität ist auch die Zeichnung „Drei Männerköpfe“, die 1560 von Tobias Stimmer auf einseitig grünlich blau gestrichenem Papier gefertigt wurde. Gezeigt werden diese kunstgeschichtlichen Kostbarkeiten in einem separaten, abgedunkelten Raum – nur jeweils von einem Spot beleuchtet.

papiermuseum_3

Dieses Vogelmotiv von Georges Braques ziert die Flyer zur Ausstellung.

Bunt geht es in den anderen Ausstellungsräumen zu: Da leuchten Warhols Kühe als Siebdruck von der Tapete. Seine Campell-Suppendosen prangen auf papierenen Einkaufstüten und Georges Braques realisiert seine Farblithografie „Vogel im Blattwerk“ auf Zeitungsseiten.

Die Faszination der Künstler am Werkstoff Papier fasst Maler Emil Schumacher in wenigen, persönlichen Worten zusammen: „Ich liebe es als kostbares Whatman Papier, als sensibles Japanpapier, als ärmliches Packpapier, auch als Zeitungspapier von gestern. Paper ist geduldig, immer steht es meinen Intentionen zur Verfügung.“

Die sehenswerte Ausstellung „Paper is part of the picture“ ist dienstags bis sonntags von 10.00 bis 17.00 Uhr geöffnet. Donnerstags von 10.00 bis 18.00 Uhr. Im Rahmenprogramm zur Ausstellung werden Museumsdialoge und Filmabende angeboten.

Nähre Informationen finden sich im Internet unter www.leopoldhoeschmuseum.de. Einen interessanten Rückblick auf die Papiergewinnung in Deutschland bietet der Link www.625JahrePapier.de.

26.3.2015KulturUmland, Düren0 Kommentare bwp

Bisher 0 Kommentare
Kommentar schreiben

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Beitrag. Schreiben Sie den Ersten.

Einen neuen Kommentar schreiben

Um einen neuen Komentar zu schreiben, melden Sie sich bitte mit ihrem Benutzernamen und Passwort an. Wenn Sie noch keinen EIFELON-Account haben, können Sie sich kostenlos und unverbindlich registrieren.


  1. *Ihre eMail-Adresse wird nicht veröffentlicht
  2. Ein Passwort wird Ihnen an Ihre eMail-Adresse zugeschickt, Sie können es anschließend in Ihrem Benutzerberich leicht ändern.
  3. Den Button zur Registrierung finden Sie unter unserern folgenden Richtlinien:
Die Richtlinien für die Nutzung der EIFELON Diskussionsplattform
Die Benutzer bestätigen/akzeptieren mit ihrer Anmeldung unsere Richtlinien. Falls es im Nachhinein noch Änderungen an den Richtlinien gibt, werden die User beim nächsten Einloggen aufgefordert, die Richtlinien erneut zu bestätigen: Wir bieten Ihnen hier eine Plattform für sachliche und konstruktive Diskussionen. Um dies zu gewährleisten, behält sich die Redaktion vor, Kommentare nicht zu veröffentlichen, die einer sachlichen Diskussion nicht förderlich sind. Wir bitten Sie daher, durch die Einhaltung unserer Richtlinien zu einem freundlichen Gesprächsklima beizutragen.
1. Gegenseitiger Respekt
Bitte behandeln sie andere Nutzer so, wie Sie selbst behandelt werden möchten. Zeigen Sie Toleranz gegenüber anderen Meinungen und verzichten Sie auf persönliche Angriffe und Provokationen.
Selbstverständlich werden Kommentare, die ehrverletzend, beleidigend, rassistisch, pornografisch oder auf andere Weise strafbar sind, nicht freigeschaltet.
2. Wortwahl und Formulierung
Sachliche Argumentation ist die Basis für eine konstruktive Diskussionskultur. Nehmen Sie sich die Zeit, Ihren Kommentar vor dem Abschicken zu überprüfen. Habe ich den richtigen Ton getroffen? Könnten meine Formulierungen Missverständnisse hervorrufen?
3. Benutzernamen
Diese genannten Richtlinien gelten auch für die Verwendung von Benutzernamen.
4. Quellenangaben und Verlinkungen
Wenn Sie Zitate verwenden, verweisen Sie bitte auf die Quelle und erläutern Sie deren Bezug zum Thema.
5. Zeichenbegrenzung
Die Länge eines Kommentars ist auf 1000 Zeichen zu begrenzen, um eine Moderation in einem adäquaten Zeitrahmen zu gewährleisten. Mehrteilige Beiträge können daher leider nicht berücksichtigt werden.
Bitte sehen Sie davon ab, denselben oder einen sehr ähnlichen Kommentar mehrmals abzuschicken.
6. Werbung
Die Nutzung der Kommentarfunktion zu kommerziellen Zwecken ist nicht erlaubt. Inhalte gewerblichen oder werbenden Charakters werden nicht freigeschaltet. Gleiches gilt für politische Aufrufe aller Art.
7. Sonstige Hinweise
Es besteht kein Anspruch auf Veröffentlichung eines Kommentars. Beiträge, die sich als falsch oder unwahr herausstellen, können auch im Nachhinein noch gelöscht werden. Sollten Sie auf Beiträge stoßen, die gegen die Richtlinien verstoßen, machen Sie die Moderation bitte darauf aufmerksam. Schicken Sie einfach den Link des betreffenden Kommentars mit einer kurzen Erläuterung an redaktion@eifelon.de. Bei wiederholten oder besonders schweren Verstößen gegen diese Richtlinien behalten wir uns einen Ausschluss einzelner User vor.


zurück zur Startseite