Bad Münstereifel: Ein ungewöhnlich hohes Medienaufgebot begleitete den Neujahrsempfang der Stadt Bad Münstereifel. Und das hatte einen guten Grund: Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian verlieht Heino die Ehrenbürgerrechte. Am 20. November folgte der Rat der Stadt in seiner Sitzung dem Vorschlag der Bürgermeisterin, Heino diese Ehrung zuteil werden zu lassen. Am Donnerstag war es dann soweit. Kaum in der Konviktkapelle angekommen, waren Heino und seine Frau Hannelore gleich umringt. Soviel Aufregung hat es vermutlich selten bei einem Neujahrsempfang gegeben. Doch bevor es soweit war, ließ die Bürgermeisterin das Jahr Revue passieren. Das Sturmtief zu Beginn 2018 hatte große Schäden im Stadtwald hinterlassen, dafür sorgten gleich drei Hoteleröffnungen für einen positiven Start. zudem zeigt die Machbarkeitsstudie zur Abwägung einer Hotelansiedlung mit dem Goldenen Tal, Werther Quartier und dem Schleidtal gleich drei Stellen, wo dies möglich wäre. „Ich hoffe sehr, dass die Fläche im Schleidtal samt dem maroden Parkhotel bald endlich wieder der gewünschten Nutzung zuträglich gemacht wird“, sagt Preiser-Marian. Der Tourismus entwickelt sich mit Angeboten bei Wanderwegen und dem Gesundheitstourismus weiter. Schüler und Kindergartenkinder beteiligten sich eifrig bei der europäischen Aktion „Let‘s Clean Up Europe“, einige Vereine und Orte feierten Jubiläen, Bücher zur Stadtgeschichte erschienen, am Astropeiler Stockert können nun Eheschließungen vorgenommen werden und zum 80. Jahrestag der Pogrom-Nacht gab es verschiedene Veranstaltungen. Mit der Rathauserstürmung im Februar feierte der Karneval ein Comeback in der Kurstadt. Dies wird in diesem Jahr mit einem Empfang der Karnevalsvereine, dem Rathaussturm und einem Umzug fortgesetzt. Das neue Einkaufscenter in der nördlichen Vorstadt konnte mit zwei Lebensmittelmärkten und einem Getränkemarkt eröffnet werden. Weitere Geschäfte sollen in diesem Jahr folgen. Beim Neujahrsempfang gab die Bürgermeisterin auch den Startschuss für die neue Homepage der Stadt.
Doch das zentrale Thema an diesem Abend war Heino. Der Chor von St. Angela hatte mit Lehrer Jens Patalos ein Potpourri aus einigen bekannten Liedern von Heino zusammengestellt. Der zeigte sich sichtlich begeistert von diesem Auftritt. Mit einem strahlenden Lachen nahm der Sänger die Urkunde von Sabine Preiser-Marian entgegen. „Ich bin sehr gerührt und wohne mit meiner Frau gerne in Bad Münstereifel. Hier kann ich mich ausruhen. Ich habe die ganze Welt bereist aber ich bin froh, wenn ich wieder zu Hause bin.“ Sie seien vor 40 Jahren in die Stadt gezogen, um seiner Frau zu zeigen, dass es hier Berge gäbe, schmunzelte Heino. Als Österreicherin war es ihr in Zülpich einfach zu flach. „Ich bin davon überzeugt, dass der Bekanntheitsgrad von Bad Münstereifel ohne Dich, lieber Heino, um ein Vielfaches geringer wäre,“ sagt Preiser-Marian in ihrer Laudatio und erinnert an die Zeiten des Rathauscafés als Busladungen von Touristen dorthin strömten, Haselnusstorte verspeisen wollten und mit etwas Glück auf ihr Idol stießen. Eine große Überraschung hatte Marc Brucherseifer vom City Outlet für Heino parat: Es wird vor dem ehemaligen Heino-Café eine lebensgroße Bronzestatue geben. Am Ende der diesjährigen Tour des 80-Jährigen Sängers soll sie dann enthüllt werden.0
Schüler vom St. Angela Gymnasium sangen zu Ehren von Heino. [Foto. pg]
Heino ist Ehrenbürger von Bad Münstereifel
Bad Münstereifel zählte zu den ersten Orten, die eine Ehrenamtskarte an engagierte Bürger ausgegeben haben. Dies war vor zehn Jahren. Die zahlreichen Teilnehmer jährlich zeigten deutlich, wie engagiert die Bürger in den unterschiedlichsten Bereichen seien, lobt Sabine Preiser-Marian. Während des Neujahrsempfangs zeichnete sie drei Bürger für ihren Einsatz mit dem Ehrenamtspreis aus. Michael Mombaur, stellvertretender Schulleiter des St. Michael Gymnasiums, setzt sich seit Jahren für die Erinnerungskultur ein. Unter anderem sammelte er mit seinen Schülern Spenden für die Verlegung von Stolpersteinen und er organisiert regelmäßig Studienfahrten nach Auschwitz. Helga Peters wurde als Vertreterin der Kleiderkammer geehrt. Die besteht seit 2015 und ist jeden Mittwoch von 13 bis 16 Uhr geöffnet. Bedürftige erhalten kostenlos eine Erstausstattung, für weitere Kleidung werden Cent-Beträge erhoben. Herbert Fussen erhält den Preis für die Führung der Fahrradwerkstatt. Als die ersten Geflüchteten nach Nitterscheid kamen, wurde 2015 zunächst eine Fahrradsprechstunde gegründet. Fussen stellte jedoch schnell fest, dass mehr nötig ist und baute die Werkstatt auf, die inzwischen in der Kernstadt angesiedelt ist und jeden Donnerstag von 15 bis 19 Uhr geöffnet ist. Musikalisch begleiteten die Schüler Helene Fischhöfer und Benjamin Weiand den Neujahrsempfang.
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