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Veronika Gebhardt half erstmals beim Rebschnitt mit und folgte den Tipps von Winzer Bernd Kilburg. [Fotos: bwp]

Traditioneller Rebschnitt an der Rur

Heimbach: Auch Weinstöcke wollen „erzogen“, also auf eine bestimmte Form zurückgeschnitten werden. Angeleitet von Mosel-Winzer Bernd Kilburg griffen die Mitglieder der Interessengemeinschaft Weinanbau Heimbach e.V. zur Schere und stutzten ihre Rebstöcke fachmännisch zurück. Diesmal war die Stimmung auf dem Weinberg „Über Rur“ besonders fröhlich, denn in diesem Jahr feiert der Verein sein 20-jähriges Bestehen. Und so stießen die Heimbacher während der Arbeit mit selbst erzeugtem Wein auf das runde Jubiläum an.

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Seit 1995 dabei: Marita Jaeger (r.) und Helmi Breuer.

Was zunächst nur als Bereicherung des touristischen Angebots gedacht war, ist für viele Heimbacher mittlerweile zum erfüllenden Hobby geworden. „Als wir 1995 die IG Weinanbau gründeten, waren wir zu acht“, erinnern sich Vorsitzende Marita Jaeger und Helmi Breuer. Mittlerweile zählt der Verein 42 Mitglieder und beim traditionellen Rebschnitt schauten auch interessierte Bürger vorbei und halfen kräftig mit.

220 Rebstöcke stehen auf der Wiese gegenüber dem Haus des Gastes. Ganz bewusst wurden vor 20 Jahren zwölf unterschiedliche Rebsorten gepflanzt – mit weißen und blauen Trauben, die zu einem „Rotling“ mit dem klangvollen Namen „Heimbacher Ruraue“ gekeltert werden. Durch die Artenvielfalt wollten die Heimbacher in der Praxis herausfinden, welche Sorten im teilweise rauen Eifelklima am besten gedeihen. Als besonders robust erweist sich der „Elbling“. Er gilt als älteste Traube Europas, die bereits von den Römern hier angebaut wurde.

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Dr. Mohamed Bidaoui häufte die abgeschnittenen Reben zu einem Igelversteck übereinander.

Die Pflege ihres Weingartens ist für die Heimbacher oft eine Herausforderung, denn das Erdreich vor Ort ist schwerer, saurer Lehmboden: „Deshalb müssen wir immer wieder Kalk einarbeiten, denn Wein reagiert empfindlich auf saure Böden.“ Die Erde wird von den Vereinsmitgliedern nur mit der Hand beackert. Um die Reihen nachhaltig unkrautfrei zu halten, wird regelmäßig Rindenmulch gestreut. „Das hält zum einem die Feuchtigkeit im Boden und schützt zusätzlich die Wurzeln vor Frostschäden“, weiß Marita Jaeger aus langjähriger Erfahrung. Alle zwei bis drei Jahre wird der Boden zwischen den Rebstöcken auf natürliche Weise gedüngt: „Mit Pferdemist aus dem Kloster Mariawald.“

In den vergangenen 20 Jahren mussten die Heimbacher Hobby-Winzer auch zwei Missernten hinnehmen. In einem Jahr zerstörte ein heftiger Frosteinschlag die gesamten Fruchtansätze, ein anderes Mal machte heftiger Mehltau-Befall eine Weinlese unmöglich: „Der Nebel von der Rur steht hier morgens sehr lange und wenn dann Wärme hinzukommt, entsteht schnell Mehltau.“ Die Ernte im vergangenen Jahr machte manche Enttäuschung aber mehr als wett. Statt der sonst üblichen 150 Liter konnten 2014 stolze 220 Liter gekeltert werden.

Zum 20-jährigen Bestehen ihres Weinbergs haben die Hobby-Winzer ein vielfältiges Veranstaltungsprogramm zusammengestellt. Im August ist zudem ein Besuch der Weinkellerei Kilburg an der Mosel geplant. Anmeldungen sind ab sofort bei Marita Jaeger unter der Telefonnummer 02446-523080 möglich. Nähere Informationen über den Verein und die Aktivitäten im Jubiläumsjahr finden sich unter www.ig-weinanbau.de.

19.3.2015NaturHeimbach0 Kommentare bwp

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