Kreise, Kreis Euskirchen: Bei der Jahrespressekonferenz des Erftverbandes schauten Norbert Engelhardt und Dr. Bernd Bucher, die den Vorstand bilden, auf die Ergebnisse der Wasserwirtschaft 2016 zurück und gaben eine Vorschau, was in diesem und in den kommenden Jahren geplant ist.
„Die Wasserqualität der Flüsse im Kreis Euskirchen ist gut. Oberhalb von Bad Münstereifel sogar sehr gut“, berichtete Norbert Engelhardt während der Pressekonferenz auf der Kläranlage in Euskirchen-Kessenich. Dennoch belasten viele Mikrostoffe die fließenden Gewässer im Bereich des Erftverbandes vom südlichen Ende des Kreises Euskirchen bis nach Neuss. Daher hat der Verband ein Prüfungsprojekt in Auftrag gegeben, um die Belastung durch Abbauprodukte von Medikamenten, Frostschutzmitteln und Mikroplastik zu untersuchen. Zusätzlich soll hinterfragt werden, ob solche Abbauprodukte eine ökologische Auswirkung auf die Wasserqualität haben. Durchgeführt wird das Projekt, das 152.000 Euro kostet, von der Universität Koblenz/Landau und soll bis 2018 abgeschlossen werden. „Ob eine weitere Filtereinheit eine Qualitätsverbesserung geben wird, wissen wir noch nicht. Daher müssen wir die Forschungsergebnisse abwarten“, so Engelhardt.
Auch in Sachen „Rückstausicherung und Überflutungsschutz“ für Hausbesitzer bietet der Erftverband seit kurzem auf seiner Internetplattform ein Video an, wo sich Interessierte über die technischen Möglichkeiten gegen Rückstau aus der Kanalisation informieren können.
Der Erftverband ist zwar zuständig, um Abwasser und Niederschlagswasser zu reinigen, aber das ist nicht seine einzige Aufgabe. Auch das Renaturieren von Bächen und Flüssen hat sich der Verband auf die Fahne geschrieben, um damit die Bevölkerung vor Hochwasser und Überschwemmungen zu schützen.
Geplant ist zum Beispiel die Verlegung des Veybachs südlich der Orte Wißkirchen und Euenheim. Dazu werden voraussichtlich ab 2018 Umfluter und Hochwasserschutzwälle südlich der beiden Orte gebaut. Im Bereich der Stadt Zülpich wurden beim Langendorfer Fließ zwischen der B56 und der Bachstraße die Sohlschalen und die Abstürze auf einer Länge von 620 Meter zurückgebaut, um damit die Verbesserung der Wiederbesiedlung zu ermöglichen. Auch am Wehr „Steinrausche“ in Weilerswist wurde die Erft durch eine „Sohlgleite“ ergänzt, damit die flussaufwärts wandernden Tiere ohne Hindernis vorankommen.
Viele Projekte gibt es auch im Bereich der Kläranlagen. So soll die Anlage in Zülpich-Bürvenich 2018 stillgelegt werden. Die bisher dort gereinigen Abwässer sollen mittels eines Verbindungskanals nach Sinzenich geleitet und dort gereinigt werden. In Mechernich-Floisdorf und Mechernich-Glehn ist die Erbauung von Kläranlagen geplant. Auch mehrere Kanalnetze im Bereich der Gemeinde Zülpich (Ülpenich, Bessenich, Füssenich-Geich) werden durch den Erftverband saniert. Rund 7,5 Millionen Euro Kosten wird das Entwässerungssystem für das von Galeria Kaufhof geplante E-Commerce-Center in Zülpich verschlingen.
Erfolgsplan: 117 Millionen Euro
Vermögensplan: 58 Millionen Euro
Mitgliederbeiträge: 106 Millionen Euro
Anlagevermögen: 663 Millionen Euro
Eigenkapital: 155 Millionen Euro
Bilanzsumme: 668 Millionen Euro
Ratingklasse: A+
Der Erftverband ist ein wasserwirtschaftlicher Dienstleister für Kommunen, Kreise, Unternehmen der Elektrizitätswirtschaft und des Bergbaus, öffentliche Wasserversorgung, Gewerbe, Industrie, Landwirtschaft und Fischerei. www.erftverband.de
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