Kreise, Kreis Euskirchen: Die Schüler der 9e des Emil-Fischer-Gymnasiums waren aufmerksam dabei, als Jörg Zerche mit den Jugendlichen ein kleines Quiz durchführte. Warum ist es lebensgefährlich, wenn man in kurzer Zeit eine Flasche Schnaps trinkt? Wieviel Kalorien enthält eine Flasche Wodka? Was hat mehr Alkohol – ein Glas Bier (0,25l) ein Glas Wein (0,1l) oder ein Glas Schnaps (0,04l)? Diese und weitere Fragen waren Thema der Ausstellungseröffnung „HaLT“ (Hart am Limit). Jörg Zerche ist Mitarbeiter der Abteilung Gesundheit im Kreishaus und kümmert sich federführend um das Projekt „HaLT“. Gemeinsam mit Kooperationspartnern geht der Kreis Euskirchen seit vielen Jahren systematisch gegen den schädlichen Gebrauch von Alkohol im Rahmen des HaLT-Projektes vor. Am Donnerstag eröffnete Manfred Poth, Stellvertreter des Landrates, die Wanderausstellung, die in den nächsten Monaten in vielen Rathäusern des Kreises zu sehen sein wird.
Auf verschiedenen Roll-Ups wird über die Folgen eines zu hohen Alkoholkonsums informiert und auch darüber, ab wann ein Alkoholmissbrauch vorliegt. Zudem gibt es selbsterklärende Stationen, die aufgebaut werden können, an denen Besucher ihr Wissen testen können bzw sie erfahren, wie schnell der Alkohol vom Mund über den Magen in den Blutkreislauf kommt und wie lange es braucht, bis er wieder abgebaut wird. „Wir können nicht alle Alkoholprobleme verhindern, aber wir können erreichen, dass es weniger werden, indem wir darüber im Gespräch bleiben. Und dafür sorgen wir erfolgreich mit dem HaLT-Projekt“, erklärte Poth. Die Fünfte Jahreszeit sei besonders dafür geeignet, darüber zu reden. „Da sind auch Erwachsene als Vorbilder gefragt: Müssen wir Alkohol trinken, wenn wir gut drauf sein wollen? Müssen wir viel trinken? Wir vom HaLT-Projekt sagen: Weniger ist mehr! Spaß geht auch ohne“. Poth hob auch hervor, dass die meisten Schüler dies sehr wohl wüssten. „Untersuchungen belegen, dass 80 Prozent der 15-jährigen Jugendlichen selten oder gar keinen Alkohol trinken. Das ist gut so“. Das Projekt zur Suchtprävention wird vom Kreishaus koordiniert. Verschiedene Kooperationspartner wirken an dem Projekt mit: die Abteilung Jugend und Familie der Kreisverwaltung, die Aids- und Drogenprävention der AWO, die AOK, die Fachstelle für Suchtvorbeugung des Caritasverbandes Euskirchen, die Kreispolizeibehörde, der Kreissportbund und das Kreiskrankenhaus Mechernich. Eine der Fragen im Quiz war übrigens, wie viel Prozent der Jugendlichen, die wegen Alkoholvergiftung in die Klinik eingeliefert werden, haben vorher Hochprozentiges pur oder gemixt getrunken? 90 Prozent sind es – viele der Schüler hat diese Zahl dann doch überrascht. Damit die Jugendlichen erfahren konnten, dass leckere Drinks nicht unbedingt Alkohol enthalten müssen, gab es zur Ausstellungseröffnung alkoholfreie Cocktails – gemischt von einigen Schülern des Emil-Fischer-Gymnasiums.Die nächsten Orte der Ausstellung:
- Bis zum 15. Februar: Kreishaus Euskirchen
- 15. bis 22. Februar: Rathaus Stadt Euskirchen
- 3. bis 17. März: Rathaus Weilerswist
- 4. bis 13. April: Rathaus Hellenthal
Die Ausstellung richtet sich gleichermaßen an Erwachsene wie an Jugendliche. Wer Interesse hat, sie auszuleihen, kann sich an Jörg Zerche wenden, Tel.: 02251 – 15478, Email: . Informationen gibt es auch unter www.halt-kreis-euskirchen.de
1. Frage: Man kann ersticken. Wenn man in kurzer Zeit viel Alkohol trinkt, reagiert das Gehirn sehr empfindlich. Bei einem hohen Alkoholspiegel wird der Atemantrieb gehemmt. Dadurch besteht die Gefahr von Krampfanfällen oder Koma, was lebensgefährlich werden kann. Das natürliche Abwehrsystem, also Ekel oder Erbrechen, setzt erst verzögert und oft sogar zu spät ein. Das Ausschalten von lebenswichtigen Reflexen kann beim Erbrechen zum Tod führen – man erstickt.
2. Frage: Etwa soviel wie sechs Schokoriegel zusammen
3. Frage: Die Gläser in Deutschland sind genormt (Eichstrich). Das bedeutet, dass sich in den oben angegebenen Standardgläsern immer gleich viel reiner Alkohol befindet (ungefähr 8g).
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