Kreise, Kreis Euskirchen: Auf Wiedersehen!
nach 26 Jahren als Landrat des Kreises Euskirchen und im Alter von annähernd 70 Jahren ist es nun an der Zeit, mein Büro im Kreishaus zu räumen und in den Ruhestand zu gehen.
In der Kreistagswahl am 27. September 2020 haben die Wählerinnen und Wähler mit Markus Ramers meinen Nachfolger gewählt, der sein Amt am 1. November 2020 antreten wird. Für diese verantwortungsvolle Aufgabe an der Spitze des Kreises wünsche ich ihm alles Gute und eine glückliche Hand.
Sehr gerne hätte ich mich persönlich im Rahmen einer Festveranstaltung von den vielen Weggefährten verabschiedet, mit denen mich eine lange gemeinsame Zeit und viele persönliche Begegnungen verbinden.
Leider lässt die Corona-Pandemie eine solche Veranstaltung derzeit nicht zu. Ich würde es mir nie verzeihen, wenn im Nachgang zu dieser Veranstaltung meine Gäste in Quarantäne müssten oder sich gar mit dem Corona-Virus angesteckt hätten.
Ich bitte um Verständnis für meine Entscheidung.
„Landrat“ ist kein Ausbildungsberuf. Man kann dieses Amt nicht studieren, man muss es täglich erleben. Gemeinsam mit meinen Mitarbeitern in der Kreisverwaltung und in der Kreispolizeibehörde habe ich die vielseitigen und verantwortungsvollen Aufgaben für unsere Kunden, die Bürgerinnen und Bürger, gerne bearbeitet. In der Rückschau von mehr als einem Vierteljahrhundert dürfen wir auch – nicht ganz ohne Stolz – feststellen: Die Arbeit hat sich gelohnt, wir haben viel erreicht und unseren Kreis Euskirchen zu einem „Wohlfühl-Kreis“ gestaltet.
Das spiegelt sich besonders in den Bereichen Tourismus (Nationalpark Eifel), Fahrradfreundlicher Kreis, Öffentlicher Personennahverkehr, Integration, Wirtschaftsförderung u.v.m. deutlich wider.
Ich habe das Amt als Landrat von Anfang an sehr gerne ausgeführt und möchte mich dafür bedanken, dass mir zahlreiche Menschen auf diesem Weg viel Unterstützung gegeben haben.
Schon in diesen Tagen erreichen mich viele Präsente, aber auch Anrufe, Briefe und E-Mails, in denen mir für die lange und erfolgreiche Amtszeit gedankt wird. Das freut mich natürlich, aber ich muss an dieser Stelle mit aller Deutlichkeit feststellen: Diese erfolgreiche Arbeit war nur möglich, weil ich in der Kreisverwaltung auf ein kompetentes, engagiertes und auch sehr verständnisvolles Team gestoßen bin, das mir immer zur Seite gestanden hat. Insofern reiche ich den Dank gerne weiter.
Aber auch bei meinen zahlreichen Terminen innerhalb und außerhalb des Kreises Euskirchen habe ich viele sympathische und engagierte Menschen kennengelernt, die meine Arbeit unterstützt haben. Diese Begegnungen und Gespräche waren für mich sehr wertvoll, sie waren sozusagen das „Salz in der Suppe“. Gerne habe ich dabei gute Hinweise und Ideen aufgenommen, um die eine oder andere Herausforderung kompetenter und für mich leichter umsetzen zu können. Auch dafür habe ich allen Grund, Danke zu sagen!
Lob und Anerkennung sind jene charmanten Zwillingsschwestern, denen man so gerne auf seinem Lebensweg begegnet. Solche Begegnungen bleiben in der Erinnerung als etwas ganz Kostbares zurück – sie sind sozusagen meine persönlichen „Wärmeflaschen für’s Herz“. Davon habe ich in meiner Amtszeit eine große Zahl sammeln dürfen, und ich bin sicher, dass sie mich in meinem Ruhestand begleiten und mir im Rückblick noch viele schöne Momente bescheren werden.
Für mich steht nun meine Familie ganz im Vordergrund. Sie musste in der Vergangenheit nur allzu oft auf mich verzichten, hat mich aber dennoch immer unterstützt. Die vielen Gemeinsamkeiten, die aus terminlichen Gründen immer wieder zurückgestellt werden mussten, haben jetzt Vorrang!
Ich freue mich auf unsere vier Enkel, auf die gemeinsame Gartenarbeit mit meiner Frau, auf schöne Reisen mit ihr, auf meinen Sport und die Musik.
Kurzum, es wird auch hier nicht langweilig, mein Ruhestand ist vorbereitet.
Ich wünsche Ihnen persönlich alles erdenklich Gute und freue mich auf ein Wiedersehen, irgendwo und irgendwann.
Bleiben Sie gesund!
Ihr
Günter Rosenke
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