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Im Kreis Düren gibt es den kletterfreudigen Laubfrosch nur noch in der Drover Heide. [Foto: Achim Schumacher]

Die Drover Heide im Frühling

Kreuzau, Drove: Nun ist er da, der Frühling und die Pflanzen- und Tierwelt erwacht. Bei einem Spaziergang durch die Drover Heide sind nun die ersten Blüten, das erste Grün zu entdecken. Der Huflattich lockt mit seinem strahlenden Gelb die Aufmerksamkeit auf sich, während die Buschwindröschen etwas unscheinbar den Boden rund um die Bäume bedecken.

Das Leben regt sich nun auch in den vielen Gewässern der Heide. Viele Amphibienarten wandern in die Pfützen und Tümpel, um zu laichen. Als erstes trifft immer der Springfrosch am Wasser ein. Diese sehr bedrohte Baumfroschart laicht manchmal schon, wenn es nachts noch friert. Ihre Laichballen befestigen die Frösche an senkrechten Strukturen wie Halmen im Wasser. Auch die Molche wandern dann zu den Gewässern. Eine Besonderheit stellt der Kammmolch dar. Diese größte heimische Molchart mit gut 18 Zentimeter Länge wirkt mit seinem Rückenkamm bei den Männchen wie ein kleiner Wasserdrache.

Die größte Rarität aber ist der Laubfrosch. Diese Amphibienart gibt es im Kreis Düren nur noch in der Drover Heide. Er ist der einzige heimische Frosch, der durch seine Haftlamellen an Fingern und Zehen in Bäume und Sträucher klettern kann und dort ausgiebige Sonnenbäder nimmt. Mit Glück kann man ihn nun dabei beobachten. Sein lautstarkes Froschkonzert ist in warmen April- und Mainächten zu hören.

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Der Nachwuchs bei den schottischen Hochlandrindern ist schon da. [Foto: pg]

In den Waldgebieten der Heide rollen nun die Farne ihre neuen Blätter aus. Auch die große Rote Waldameise wird wieder aktiv. Sie hat viel zu tun, denn beim Frühjahrsputz müssen Schäden aus dem Winter ausgebessert werden.
Mit den länger werdenden Tagen kommen auch die vielen Zugvögel zurück. Besonders die Rauch- und Mehlschwalben sammeln an den zahlreichen Pfützen den Lehm, den sie für den Nestbau brauchen. Etwas später im Frühling erreichen dann die Schwarzkehlchen, Neuntöter und Heidelerchen die Drover Heide und besetzen wieder ihre angestammten Brutreviere. Für die Besucher der Heide sind besonders die Schwarzkehlchen und Neuntöter gut zu beobchten, da sich die Männchen auf Zaunpfählen oder oben in den Spitzen der Sträucher niederlassen, sodass ihr Gesang weit hörbar erklingt. Ab Mai sind auch die Ziegenmelker wieder eingetroffen. Diese Nachtschwalben brüten mit gut 30 Paaren in der Drover Heide und bilden eine überregional wichtige Population. Sie jagen nach Einbruch der Dämmerung nach Insekten. Der Besucher kann sie dann bei ihren Balz- und Jagdmanövern gut beobachten.

Auch unter der Erde spielt sich reges Leben ab. Im April erblicken die Jungfüchse das Licht der Welt. Die Fuchswelpen werden von der Fähe in einem unterirdischen Bau zur Welt gebracht. Nach einigen Wochen begeben sie sich das erste Mal vor den Bau und erkunden die nähere Umgebung. Dabei spielen sie ausgelassen mit den Geschwistern, aber immer unter den wachsamen Augen der Mutter.

Im Frühling gibt es in der Drover Heide viel zu entdecken, und zwar bei Tag und Nacht. Neben den typischen Zwergpflanzen wie dem Zwerglein, der Zwergbinse und dem Fadenenzian mit seinen vier Millimeter großen Blüten locken noch viele andere Tiere und Pflanzen in die Heide.

Die Drover Heide ist ein etwa 670 Hektar großes Naturschutzgebiet zwischen Kreuzau und Vettweiß im Kreis Düren. Das Gelände diente ab 1914 als Exerzierplatz für die Garnison in Düren und für die Rekrutenausbildung im Ersten Weltkrieg. Ab 1951 wurde es von den Belgiern als Truppenübungsplatz genutzt. Nach deren Abzug 2004 wurde das Gebiet der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und es wurden Wanderwege angelegt. Verschiedene bedrohte Tier- und Pflanzenarten sind hier heimisch, daher ist die Drover Heide ein anerkanntes Fauna-Flora-Habitat (FFH-Gebiet). Vom 14. März bis 14. August können nicht alle Wege begangen werden, denn unter anderem brütet der Ziegenmelker gerne am Wegesrand und fühlt sich dann von Wanderern und Hunden gestört. Damit Birken, Heidekräuter und Wacholder nicht zu sehr um sich greifen und wuchern, halten schottische Hochlandrinder und Ziegen die Heide auf einem 150 Hektar großen und umzäunten Gebiet kurz.
22.4.2016NaturKreuzau, Drove0 Kommentare rm

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