Mechernich, Firmenich: Viel hat der ehemalige Landrat Josef Linden für den Ort Firmenich/Obergartzem bewirkt, nun wollen die Bewohner ihn postum ehren: Der ehemalige Vorstand des SSC Firmenich beantragte bei der Stadt Mechernich die Umbenennung des Dorfplatzes vor dem Feuerwehrhaus in der Hubertusstraße in Josef-Linden-Platz. Am Sonntag, 17. Dezember, um 17.30 Uhr wird der Dorfplatz offiziell nach dem ehemaligen Landrat des Kreises Euskirchen umbenannt. Der Platz vor dem Gerätehaus der Wehr ist der geografische Mittelpunkt des Doppelortes. Nachdem der ehemalige Vorstand des SSC Firmenich (Werner Böling, Hubert Schmidt, Rudolph Greuel und Günter Wagner) nach dem Tod des ehemaligen Landrates (Anfang Juli diesen Jahres) bei der Stadt Mechernich einen Antrag auf Namensänderung gestellt hatte, ging alles sehr schnell. Schon in der Stadtratssitzung im Oktober wurde der Antrag einstimmig angenommen.
Bei einem Ortstermin auf dem Platz besprachen die Antragsteller und die Vertreter der Stadt, Helmut Schmitz und Johannes Schnichels, die feierliche Einweihung mit dem Namensschild, das an einem Lampenmast unter der Sitzgruppe des Platzes installiert werden soll. Das Vereinskartell, mit der Vorsitzenden Elke Kläser übernimmt die Organisation. Neben der Familie Lindens und Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick werden viele Weggefährten und weitere Ehrengäste erwartet. Wie beispielsweise Dr. Erich Zelfel, der bei der damaligen Gestaltung die Bäume stiftete. Der Musikverein Obergartzem wird mit seinem obligatorischen Weihnachtskonzert ab 18.00 Uhr auf dem „Josef-Linden-Platz“ die Veranstaltung musikalisch begleiten. Mit der Aktion haben die vier früheren Vorstände des SSC Firmenich Altlandrat Josef Linden ehren wollen, der Anfang Juli diesen Jahres im Alter von 90 Jahren verstorben war. Josef Linden hatte seinerzeit für die Gestaltung des Dorfplatzes gesorgt und bereits seit 1973 maßgeblich mit dazu beigetragen, dass die Animositäten zwischen Firmenich und Obergartzem allmählich abgebaut wurden. Er selbst ließ sich zum Vorsitzenden eines beide Orte umfassenden Vereinskartells wählen und arbeitete maßgeblich an einem vernünftigen Verhältnis zwischen den Vereinen, hieß es in der Begründung des Bürgerantrags. Linden hatte 1988 Zuschussmittel in Höhe von rund 90.000 Mark nach Firmenich/Obergartzem geholt, um den von ihm beantragten und in einer Bürgerversammlung von den Einwohnern mitgeplanten Dorfplatz zu realisieren.Geboren am 26. September 1926 in Obergartzem, gestorben am 6. Juli 2017. Er war Landrat des Kreises Euskirchen von 1976 bis 1994. Er begann nach seinem Eintritt in die CDU im Jahr 1968 und 1969 mit dem Eintritt in den Rat der neugebildeten Gemeinde Veytal und seiner direkten Wahl zum Bürgermeister seine politische Karriere. Im Zuge der Kommunalreform wurde die Gemeinde zum 1. Januar 1972 aufgelöst und der Stadt Mechernich zugeschlagen, dessen Rat Linden in der Folge bis 1989 angehörte. Bis 1978 war er auch erster stellvertretender Bürgermeister. Nachdem der Kreistag Euskirchen ihn 1974 zunächst zum stellvertretenden Landrat wählte, repräsentierte Linden vom 27. Oktober 1976 bis zu seiner Verabschiedung am 12. Oktober 1994 über vier Amtsperioden den Kreis Euskirchen als Landrat. In dieser Zeit war er Mitglied des Landkreistages NRW. Josef Linden gehörte auch mehreren anderen Gremien an, darunter war er ab 1979 stellvertretender und von 1984 bis 1994 Vorsitzender des Verwaltungsrates der Kreissparkasse Euskirchen, von 1975 bis 1994 Vorsitzender der Gesellschafterversammlung und des Verwaltungsrates der Kreiskrankenhaus Mechernich GmbH sowie von 1994 bis 2000 Vorsitzender des Beirates des Geriatrischen Zentrums Zülpich. Außerdem war Josef Linden Gründungsmitglied und erster Vorsitzender des am 10. März 1973 gegründeten Vereinskartells Firmenich-Obergartzem.
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