Mechernich, Kommern: Vor mehr als zehn Jahre hatte der ehemalige Schulleiter der Katholischen Grundschule Kommern, Willy Gemünd, den Kommerner Kinderkarnevalszug am Weiberdonnerstag aufgebaut. In dieser Zeit war der „Pänz-Zoch in Kommere“ mit über 1.100 Teilnehmern zu einem der besten Kinderumzüge im Kreis Euskirchen und auch darüber hinaus gewachsen.
Nach dem altersbedingten Ausscheiden von Willy Gemünd übernahm Maria Cloot-Schmich die Schulleitung. Bei der Lehrerkonferenz unter ihrer Leitung kam es beim Thema Kinderzug 2020 dann zu einem Beschluss, der die Volksseele hochkochen ließ.Aus Umweltschutzgründen sollen bei der Neuauflage des Kommern Kinderzuges in diesem Jahr keine Kamellen mehr geschmissen werden. Der Zug sollte unter dem Motto : „Mir könne och schunkele on laache, ohne Kamelle ze schmieße on Möll ze maache“. Damit würde ein jahrzehntealter Brauch zu Nichte gemacht. Pänz, Eltern und viele Bewohner des Eifelorts gingen auf die Barrikaden. Die Kommerner machten ihrem Frust über dem Beschluss der Lehrerkonferenz auf den einschlägigen sozialen Netzwerken Luft.
Die Schulleiterin Maria Cloot-Schmich reagierte auf den Frust der Menschen und berief eine Konferenz mit Ortsvorsteher Rolf Jaeck und der Vorsitzenden der Kommerner Karnevalsgesellschaft Greesberger, Nicole Reipen, ein. Dabei wurde nun ein Kompromiss gefunden. Die Schulleiterin schrieb im Elternbrief: „Nach konstruktiven Gesprächen mit dem Ortsvorsteher Rolf Jaeck und Nicole Reipen von der KG Greesberger, sowie in Absprache mit den Klassenpflegschaftsvorsitzenden sind wir zu einer Lösung gekommen, wie wir den Umweltgedanken und unser Motto im Karnevalszug umsetzen und gleichzeitig die Freude am Brauchtum erhalten können. Anstelle des klassischen Wurfmaterials werden wir Samentütchen (gegen das Bienensterben), Gebäck in Papiertüten, ausgewählte Fairtrade Produkte ohne Verpackung und Selbstgebasteltes von Hand zu Hand weitergeben und nicht werfen.“ Wobei das für den Kommerner Kinderzug keine große Änderung bedeutet, denn auch in den Vorjahren gab es beim „Pänz-Zoch“ immer nur hochwertiges Wurfmaterial, zudem schafften es die kleinen Jecken gar nicht, die Süßwaren weit in die Menge zu werfen. Also wird vermutlich auch in diesem Jahr alles beim Alten bleiben. Ob das so ist, wird man bei der Neuauflage am Weiberdonnerstag, dem 20. Februar, in den Straßen des historischen Ortskerns zeigen.
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