Mechernich, Satzvey: Eine unbekannte Schattenwährung neben der Deutschen Mark, geheime Bunkersysteme von Bundes- und Landeszentralbank, heimliche Belegungen dieser Anlagen, Planspiele hinter meterdicken Betonwänden und verschlossenen Atomschutztüren: Was krimireif klingt, war zur Zeit des Kalten Krieges Teil deutscher Wirklichkeit. Am Sonntag, 22. November, wird im Rahmen von Führungen dieser Teil Geschichte im ehemaligen Atomschutzbunker der Landeszentralbank Nordrhein-Westfalen an der „Schule am Veybach“, Am Pantaleonskreuz, in Satzvey erklärt.
Die Bundesbank und das Bundesfinanzministerium legten geheime Serien von D-Mark und Pfennig auf, die in geheimen Bunker- und Tresoranlagen verteilt über die gesamte Republik deponiert wurden. Die unterirdischen Schutzbauten selbst wurden in einen „Stand-by-Betrieb“ versetzt. Sie wurden rund um die Uhr gepflegt, gewartet und betreut – alles war für den „Tag X“ vorbereitet. Mit Ende des Kalten Krieges ändert sich Anfang der 1990er Jahre auch der Status der Vorsorgemaßnahmen aus (DM-)Papier, (Bunker-)Stahl und Beton. Die jahrzehntelang gut gehüteten Staatsgeheimnisse galten plötzlich als überholte Denkmodelle der atomaren Abschreckung und wurden aufgelöst. So auch die Bunkeranlage der Landeszentralbank (LZB) in Satzvey: Für 100 Mitarbeiter eingerichtet, kann diese Unterwelt seit 2011 besichtigt werden.
Die Anlage ist von 11.00 bis 15.30 Uhr geöffnet, Führungen finden alle 30 Minuten statt. Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung gibt es unter Tel. 02443 – 494410 oder 0151 – 17008252 sowie im Internet unter www.bunker-satzvey.de. [pp]
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