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Der Straßenkarneval ist eröffnet und die Narren haben die Macht ergriffen. [Foto: pg]

Die Narren sind los: Jetzt wird Straßenkarneval gefeiert

Eifel: Das Stimmungsbarometer steigt, doch wegen des angekündigten Sturmtiefs „Thomas“ zu Weiberfastnacht verfolgten viele Karnevalisten voller Sorge die Wetternachrichten. Bereits im vergangenen Jahr mussten ja viele Veranstaltungen in der Region abgesagt werden. Dieses Jahr zeigte sich Petrus – trotz heftiger Windböen und manchen Regenschauern – einsichtiger: Immer wieder mal kämpfte sich die Sonne durch die dichte Wolkendecke und belohnte die bunt kostümierten Eifeler zum Auftakt des Straßenkarnevals mit einem farbenprächtigen Regenbogen.

Närrischer Empfang_dueren

Die Bühne war wieder einmal zu klein für alle Tollitäten. [Foto: PKD]

Zu einem Gipfeltreffen der Karnevalisten des Kreises Düren hatte Landrat Wolfgang Spelthahn in die Aula des Berufskollegs Kaufmännische Schulen eingeladen. Große und kleine Tollitäten von 68 Gesellschaften feierten gemeinsam den 45. närrischen Gala-Empfang. In Anspielung an die diesjährige Tour de France, die am 2. Juli auch den Kreis Düren streift, lautete das Motto: „De Spitzesportler witt et führe, zom fahrradfröndliche Kreis Düre“. Mottogerecht im gelben Trikot überreichte Spelthahn das närrische Zepter an RVD-Präsident Heribert Kaptain. Musikalisch umrahmt von Gerd Funk eroberten zuerst die närrischen Nachwuchs-Regenten die Bühne. Beim anschließenden Gruppenfoto wurde es erwartungsgemäß eng auf der Bühne. Für begeisterten Applaus sorgte unter anderm das karnevalistische Jugendtanzpaar Sarah Danowski und Nico Bonn. Mit ihren perfekten, akrobatischen Auftritten wurde sie bereits mehrfach Deutsche Meister. Auch musikalisch hatte der närrische Kreis Düren während der mehrstündigen Show Tolles zu bieten. Die „Ahl Höötchere“ aus Eschweiler über Feld, die „Heartbreakers“ aus Hürtgenwald, „Raderdoll“ aus Kreuzau und die „Buure Band“ stimmten die bunt kostümierten Narren mit vorwiegend Kölschen Tönen auf den Straßenkarneval ein.
Prinzenempfang Kreis Düren

Landrat Günter Rosenke empfing im Kreishaus Euskirchen die Tollitäten des Kreises. 40 Karnevalsgesellschaften zogen in das Kreishaus ein und bevölkerten mit ihren Prinzen, Dreigestirnen, Prinzenpaaren, Kinderprinzen, Regenten und Küfer das Verwaltungsgebäude. Der Altmeister des Prinzenempfangs, Walter Thomaßen, Pressesprecher a.D., führte durch das Programm. An seiner Seite erstmals Kathrin Poganski, die ihn tatkräftig unterstützte. Der Landrat und sein Allgemeiner Vertreter, Manfred Poth, hatten an diesem Nachmittag schwer zu tragen: Sie wurden mit Orden überhäuft, doch als erfahrene Narren bewiesen sie wieder einmal Durchhaltevermögen, bis auch die letzte Gesellschaft begrüßt wurde. Werner Krebs sorgte am Keyboard für beste musikalische Begleitung und unterhielt die Gäste mit “kölschen Fastelovendsleedchern”. Eine frohe Botschaft gab es dann auch noch: Insgesamt 5.208 Euro beträgt der Erlös aus dem Tollitätenempfang. Das Geld landet in voller Höhe in der “Prinzenkasse”, die seit Jahren dazu dient, in sozialen Notlagen kurz und unbürokratisch zu helfen.
Prinzenempfang Kreis Euskirchen

„Die Macht ist unsere“, jubelte Prinz Walter I. (Geusen), als Euskirchens Bürgermeister Dr. Uwe Friedl am Weiberdonnerstag ihn endlich hergab: den lang ersehnten Schlüssel zum Rathaus. „Es fällt mir immer etwas schwer, ihn herzugeben“, gab Friedl zu, doch es nütze nichts – unter dem Jubel der Jecken auf dem Alter Markt nahm Bauer Ralf (Olef) den Schlüssel in Empfang. Bis Aschermittwoch hat nun das Dreigestirn in Euskirchen das Sagen. „Der Bürgermeister wird nun durch uns drei ersetzt“, bestimmten Prinz Walter I., Bauer Ralf und Jungfrau Carlotta (Carlo Wisskirchen) in ihrer Regierungserklärung. Ab sofort müsse der Karneval und insbesondere der Kinderkarneval mit passenden finanziellen Mitteln seitens der Stadtregierung ausgestattet werden, forderten die drei Narren. Das City-Forum nannten sie auch gleich um, „es heißt nun wieder Bürgerhaus“. Das Trifolium forderte außerdem Euskirchens Firmen auf, allen karnevalaffinen Mitarbeitern bis Aschermittwoch Urlaub zu genehmigen – sehr zur Freude der Narren auf dem Platz. „Rosenmontag ist der größte Tag – unser Triumphzug“, freute sich das Dreigestirn auf den Zug. Küfer Jascha Steffen hat dieses Ereignis schon gehabt: Beim Kinderzug feierte er mit den vielen kleinen Jecken aus Euskirchen.

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Bürgermeister Peter Cremer kapitulierte und übergab Jungfrau Celina, Prinzessin Merle und Bäuerin Emma (v.l.) den Stadtschlüssel. [Foto: bwp]

Dem geballten Charme des diesjährigen Kinderdreigestirns konnte sich Heimbachs Bürgermeister nur ergeben: Als Prinzessin Merle I, Bäuerin Emma I. und Jungfrau Celina I. mit großem Gefolge einzogen, kapitulierte Peter Cremer mit einem Kniefall und übergab freiwillig den Stadtschlüssel. „Regiert die Stadt in unserm Sinne“, gab er dem jungen Dreigestirn bis Aschermittwoch mit auf den Weg. Erstmals fand die Schlüsselübergabe wieder im neuen Rathaus statt, da das Haus des Gastes vor einigen Monaten geschlossen wurde. „Diesmal eine richtige Rathausstürmung“, merkte Annette Paulmann-Breuer an. Als Vorsitzende der vor 20 Jahren gegründeten Heimbacher Kinderkarnevalsgemeinschaft überreichte sie Bürgermeister Cremer nach der Machtübernahme ein gerahmtes Foto des aktuellen Dreigestirns. Zu den Klängen vom Heimbacher Tambourcorps wurde anschließend im Sitzungssaal ausgiebig gefeiert, gesungen und geschunkelt.

Am Sonntag, dem 26. Februar, sorgen die Heimbacher Jecken bei ihrem traditionellen Umzug von Hasenfeld nach Heimbach für Stimmung. Um einen geordneten Zugabschluss zu gewährleisten, wird der „närrische Lindwurm“ erstmals von der Hengebachstraße bereits am „Hotel zur Talsperre“ in die Straße „Am Giebel“ abbiegen, um sich dort in diesem Gesamtbereich aufzulösen.

Um Spaß an der Freud‘ zu haben, müssen die Eifeler am Rosenmontag, 27. Februar, nicht weit fahren: In Euskirchen setzt sich um 13.11 Uhr in der Frauenberger Straße der Zug in Bewegung. Bereits am Samstag, 25. Februar können die Euskirchener einen Zug erleben. Um 15.11 Uhr startet Südstadtregentin Elisabeth II. (Deutsch) in der Münstereifeler Straße mit vielen Jecken ihren Zug. Den Rosenmontag können die Narren unter anderem im Schützenhaus, Erftstraße 70, bei einer Party (ab 16.00 Uhr) ausklingen lassen oder sie kommen ins City-Forum, wo ab 14.30 Uhr die „After-Zoch-Party“ steigt.

Der Zülpicher Rosenmontagszug (Start 13.15 Uhr in Hoven) bietet auch in diesem Jahr wieder bunte Themen-Vielfalt: Paradiesvögel und Piraten, Steinzeitmenschen und Surfer sorgen für Stimmung. Ab 16.00 Uhr wird im Forum die „After-Zoch-Party“ gefeiert, bei der die originellsten Zugteilnehmer prämiert werden. Der Eintritt kostet fünf Euro.

Wer danach erst so richtig in Fahrt gekommen ist und immer noch weiterfeiern möchte, sollte sich am Veilchendienstag, 28. Februar, in Vlatten an den Zugweg stellen. Ab 14.00 Uhr wird es im Jubiläumsjahr der KG „Vlattener Jonge“ Kamelle regnen. Anschließend tanzt in der Jugendhalle – hier ist der Eintritt kostenlos – bis in die frühen Morgenstunden der Bär. Schließlich ist Aschermittwoch alles vorbei…

24.2.2017LebenEifel0 Kommentare redaktion

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