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Ein Lächeln für Heimbach. [Foto: Michaela Hurtz]

„Heimbachsteine“: Gesucht, gefunden und gepostet

Eifel: Erinnern Sie sich? Vor einigen Jahren gab es den Trend, Teddybären allein im Zug verreisen zu lassen. Jeder von ihnen hatte ein kleines Schild um den Hals mit der Aufforderung, man solle ihn beim Umsteigen einfach in den Anschlusszug mitnehmen und beim Aussteigen im Abteil sitzen lassen. Ein kuscheliger Tramper, ein anschmiegsamer Wegbegleiter, der auf diese Weise viel von der Welt sah und – nonverbal – auf die Faszination des Reisens aufmerksam machte.

Kurze Zeit später reisten Hunderte von Büchern als Begleitlektüre durch die Lande. Wer während der Bus- oder Zugfahrt seinen Schmöker zu Ende gelesen hatte, ließ – voll im Mainstream – den Band mit einer Grußbotschaft im Abteil liegen. In der Hoffnung, dass ein weiterer Literaturfreund auf den Fund aufmerksam wird und sich ebenfalls festliest…

Nun geistert ein neuer Trend durch die Region: Wie bei einer Schnitzeljagd werden bemalte Steine entlang von beliebten Eifeler Wanderstrecken ausgelegt. Ziel ist es, die bunten Botschaften zu entdecken, sie mit dem Handy zu fotografieren und im Internet zu dokumentieren. Anschließend sollen sie ein Stückchen längs des Weges mitgenommen werden, um sie dann erneut im Unterholz zu verstecken.

Die Heimbacher Blumenhändlerin Michaela Hurtz hat diese bunte Schatzsuche rund um den Rursee aufleben lassen. Insgesamt elf flache Steine bemalte sie in ihrer Freizeit und deponierte sie in der Landschaft. Auf einem dieser Eifeler Urgesteine sind die Spielregeln mit wenigen Worten festgehalten: „1. sich freuen. 2. Foto posten. 3. woanders auslegen.“ Weitere bemalte Steine mit Botschaften wie „Peace“, „Vertrauen“, „Heimat“, „Glück“ oder „Respekt“ sind ebenfalls am Wegesrand zu finden und warten darauf, entdeckt zu werden.

„Finden… posten… reisen lassen…“, lautet die Devise der Rätselroute. „Ich habe ihn gefunden und wieder versteckt“, schreibt beispielsweise eine Spaziergängerin, die mit offenen Augen durch die Landschaft wanderte. Ein als Marienkäfer verzierter Handschmeichler wurde in Schwammenauel gefunden, dann per Rurseeschifffahrt über den See geschippert und in Rurberg erneut versteckt. Ob ihn wohl schon wieder jemand entdeckt hat?

„Hallo liebe Heimbacher, morgen wird dieser schöne Stein in Heimbach abgelegt.
Wer ihn findet, macht bitte ein Foto, teilt es in der Gruppe Bedstones 2.0 und versteckt ihn erneut.
Vll reist er ja ganz weit.“

„In Nideggen gefunden und in Hasenfeld abgelegt“, ist im Internet neben einem anderen bemalten Stein zu lesen. In Janosch-Manier wurde ein Waffelhörnchen mit drei Kugeln Eis abgebildet. „Diesen schönen Stein habe ich heute bei unserer Feuerstelle in den Eifelbäumchen gefunden“, schreibt eine weitere Wanderin.

Laut Aussage von Michaela Hurtz sind momentan allerdings nur zwei bemalte Heimbachsteine auf Wanderschaft und im Netz dokumentiert. „Die bunten Steine sind wohl eine heimliche Beute“, mutmaßt sie im EIFELON-Gespräch. Ihre versteckte Botschaft: Gehen Sie stets mit offenen Augen durch die Welt. Auch beim Herbstspaziergang.

18.10.2019LebenEifel0 Kommentare bwp

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