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Schulzeugnisse: „Gelassen bleiben und aufs nächste Schuljahr blicken“

Eifel: Hurra, das Schuljahr ist vorbei, die Sommerferien starten. Doch nicht für alle Kinder ist dies ein Grund zur Freude, denn morgen erhalten sie ihre Zeugnisse. Sollten diese schlechter als erwartet oder erhofft ausfallen, fürchten sich manche Kinder vor der Reaktion der Eltern. Sie haben Angst davor, den Erwartungen von Mama und Papa nicht zu genügen oder vielleicht sogar die Schule wechseln zu müssen. Die Aussicht auf Ärger mit den Eltern, möglichen Zusatzaufgaben oder Nachhilfe in den Ferien kann Kinder stark belasten.

Wie sollten Eltern jetzt richtig reagieren? Martina Lampart vom schulpsychologischen Dienst empfiehlt, „gelassen zu bleiben und den Fokus auf das kommende statt auf das vergangene Schuljahr zu legen“. Schlechte Noten seien immer ein Zeichen dafür, dass ein Kind Hilfe benötige. Wichtig sei es daher, die Ursachen herauszufinden und mit dem Kind und den Lehrern gemeinsam im kommenden Schuljahr Lösungsmöglichkeiten zu erarbeiten. Kindern helfe es sehr, wenn ihre Eltern kontinuierlich Interesse und Anteilnahme am Schulalltag zeigten und dabei realistische Erwartungen an die Kinder stellten.

Hans-Peter Wirtz vom Zülpicher Franken-Gymnasium verweist auf die Fragy-Initiative „fünf vor zwölf“, in der die verantwortlichen Tutor-Lehrer den Schülern der Klassen sechs bis neun nachmittags didaktisch auf die Sprünge helfen. An die verantwortlichen Eltern appelliert er, dass erst das gemeinsame Miteinander in Form von „Zuwendung, Kontrolle und methodischem Mutmachen“ zum Erfolg führen könne. Die Noten und möglichen Ermahnungen der Schüler übers ganze Jahr bewusst wahrnehmen, für ein optimales Lernklima daheim sorgen und möglicherweise außerschulische Hilfe suchen, gibt Franz Anton Dènes, Schulleiter der Gemeinschaftshauptschule Monschau-Roetgen-Simmerath, Eltern als Ratschlag mit auf den Weg. Auch in der Sekundarschule Kreuzau-Nideggen gibt es in den Jahrgängen sechs und acht im Frühjahr Förderplangespräche mit den Eltern über die Stärken und Schwächen der Kinder. Außerdem seien die Lehrer übers ganze Jahr mit den Eltern über die schulischen Leistungen der Kinder im Gespräch, erklärt Schulleiterin Andrea Volk.

Egal, wie das Zeugnis ausfällt, Kinder brauchen ihre Ferien. Ein Nachhilfemarathon über den Sommer sei kontraproduktiv, so Schulpsychologin Lampart. Das sieht Schulleiter Wirtz ebenfalls: „Das könnte ich so unterschreiben. Schließlich kommt eine Nichtversetzung nicht aus heiterem Himmel“. Er erinnert an die vorab verschickten „Blauen Briefe“. Besser sei es, ein schlechtes Zeugnis schnell abzuhaken und den Sommer gemeinsam als Familie zu genießen, führt die Psychologin weiter aus. Joachim Dunkel, Rektor der Heimbacher Grundschule, bekennt, für alle Schüler sei es wichtig, in den Ferien – trotz möglicherweise schlechter Zeugnisse – „Kind“ sein zu dürfen. Drei Wochen mit der Familie abzuschalten, sei okay, meint er. Doch dann sollten von Eltern und Schülern gemeinsam die zuvor ausgesprochenen Lern- und Förderempfehlungen beherzigt werden, damit das Kind nicht auch im neuen Schuljahr den Anschluss verliere. Die Psychologin Martina Lampart empfiehlt, dass sich Eltern und Kinder darauf konzentrieren, was im vergangenen Schuljahr gut geklappt hat und wie sich das jeweilige Kind im kommenden Schuljahr weiter verbessern kann. Das stärke Motivation und Selbstvertrauen der Schüler ganz nebenbei. Mit Elan starten sie dann ins neue Schuljahr.

Gut zu wissen: Für alle Fragen rund um das Thema „Zeugnisse“ bietet der Schulpsychologische Dienst vom Kreis Düren ein Zeugnistelefon an. Schüler und Schülerinnen, aber auch Eltern können hier Beratung bekommen, wenn sie unsicher sind, wie sie sich im Falle eines schlechten Zeugnisses verhalten sollen. Die Schulpsychologen haben am Freitag, 8. Juli, von 8.00 bis 14.00 Uhr und am Montag, 11. Juli, von 8.00 bis 16.00 Uhr telefonische Hilfe unter der Telefonnummer 02421 – 221052 parat.

In der StädteRegion Aachen können sich Schüler am Freitag von 8.00 bis 16.00 Uhr an diese kostenfreien Beratungsstellen wenden:
· Schulpsychologische Beratungsstelle der StädteRegion Aachen:
Steinstraße 87, 52499 Eschweiler, Tel.: 0241 – 51985144.
· Beratungsstellen für Eltern, Kinder und Jugendliche der StädteRegion Aachen: Kaiserstraße 100, 52134 Herzogenrath-Kohlscheid, Tel.: 02407 – 5591800; Steinstraße 87, 52249 Eschweiler, Tel.: 0241 – 51985111.
Allgemeine Öffnungszeiten: montags, dienstags und donnerstags von 8.30 bis 16.30 Uhr, mittwochs von 8.30 bis 18.00 Uhr, freitags von 8.30 bis 15.30 Uhr sowie nach Vereinbarung.

Außerdem bieten die Beratungsstellen für Eltern, Kinder und Jugendliche des Vereins zur Förderung der Caritasarbeit im Bistum Aachen e.V. Beratung und Hilfe bei schulischen Fragen an:
· Laufenstraße 22, 52156 Monschau Tel: 02472 – 804515
· Schaufenberger Straße 72a, 52477 Alsdorf Tel: 02404 – 26088.
Allgemeine Öffnungszeiten: montags, dienstags und donnerstags von 8.30 bis 16.30 Uhr, mittwochs von 8.30 bis 17.00 Uhr, freitags von 8.30 bis 15.30 Uhr sowie nach Vereinbarung.

Der Kreis Euskirchen hat kein eigenes „Sorgentelefon“ eingerichtet, doch bei der Bezirksregierung Köln gibt es eine Anlaufstelle für Schüler aber auch Eltern, wenn es um Fragen rund ums Zeugnis geht. Unter 0221 – 1472000 stehen die Fachleute bis am Freitag, 8. Juli, von 10.00 bis 12.00 Uhr und 13.00 bis 15.00 Uhr zur Verfügung.

7.7.2016LebenEifel0 Kommentare js

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