Eifel: Im Kreis Euskirchen müssen jährlich etwa 180 Notfallpatienten mit einem Herzkreislaufstillstand wiederbelebt werden. Acht bis zwölf Minuten benötigt der alarmierte Rettungsdienst durchschnittlich, bis er beim Patienten eintrifft.
Innerhalb von drei bis fünf Minuten ohne Versorgung treten aber irreversible Schäden im Gehirn auf. Ein Überleben des Herz-Kreislauf-Stillstands ist nur möglich, wenn in den ersten Minuten mit einer effektiven Herzdruckmassage begonnen wird,
sagt Jesko Priewe, Ärztliche Leitung Rettungsdienst Kreis Euskirchen. „Bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand zählt also für das Überleben jede Minute.“
Wie kann man die Versorgung verbessern? Wie kann man mehr Leben retten? Der Kreis Euskirchen setzt seit Neuestem als einer der ersten Kreise bundesweit auf das Smartphone-basierte Alarmierungssystem „Corhelper“ für Ersthelferinnen und Ersthelfer. Im Falle eines Notfalls werden zeitgleich mit der Notarztalarmierung jetzt auch qualifizierte Ersthelfer von der Leitstelle benachrichtigt. Die App greift dabei auf registrierte Helfer in nächster Nähe bzw. in der Reichweite des Notfalls zurück, die dann mit der Erstversorgung beginnen können – bevor der Rettungsdienst eintrifft.
„Durch diesen Zeitgewinn steigen die Überlebenschancen der Patienten“, betont Jesko Priewe, der auch schon wenige Wochen nach der Einführung des Systems einen großen Erfolg vermelden konnte. Die junge Ersthelferin Christin Schwarz konnte in einem Eifeldorf im Süden des Kreises eine 52-jährige Frau reanimieren und ihr so das Leben retten.
Die Einführung eines einheitlichen Alarmierungssystems nicht nur für den Kreis Euskirchen, sondern auch ür die Region Aachen ermöglicht, dass Ersthelfer nicht nur an ihrem Wohnort Menschenleben retten können, sondern in der gesamten Region Aachen mit ihren 1,3 Millionen Einwohnern in 46 Städten und Gemeinden im Notfall helfen können, wenn sie sich gerade dort befinden.
Landrat Markus Ramers und die elf Bürgermeisterinnen und Bürgermeister im Kreis Euskirchen begrüßen die Einführung dieses Systems und freuen sich über die große Bereitschaft bei potentiellen Lebensrettern. So haben sich in den ersten Wochen bereits über 400 Ersthelferinnen und Ersthelfer registrieren lassen. „Weitere sind natürlich willkommen“, so Jesko Priewe, der in unserem großen Flächenkreis im Idealfall über 1.500 Helfer gewinnen möchte.
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