Zülpich: Zehn Jahre Schüleraustausch des Franken-Gymnasiums mit den USA – und immer noch ist die Begeisterung auf beiden Seiten groß. Kürzlich war erst wieder eine Gruppe von 29 Schülern aus Nordamerika in Zülpich. Beide Schulen hätten vor zehn Jahren nach einer passenden Partnerschule gesucht, erinnert sich Gabrielle Thumann-Langva, die zusammen mit Ingrid Warrach die Weichen für dieses Abenteuer gestellt hat. In der Nähe der kanadischen Grenze wurden die Zülpicher fündig: die Highschools Kenmore West und Kenmore East, aus Tonawanda bei Buffalo im Bundesstaat New York. Zunächst haben sich die Lehrer in den USA „beschnuppert“ und geschaut, ob die Chemie stimmt. Und sie tut es bis heute.
Nicht nur unter den Schülern sind viele Freundschaften entstanden, auch bei den Lehrern. Es sei am Anfang viel Planerei gewesen. Wer macht was, wer plant was, doch am Ende habe alles gut funktioniert, erinnert sich Thumann-Langva. Gastfamilien waren gefunden und die ersten Schüler aus der Römerstadt konnten sich auf den Weg nach Tonawanda machen.
Drei bis vier Tage New York stehen immer als erstes auf dem Besuchsprogramm der Jugendlichen, bevor es dann Richtung Buffalo geht. Ganz billig ist der Spaß für die Familien natürlich nicht, doch die Schüler nehmen einiges in Kauf, um mitfahren zu können. Viele gingen dafür extra jobben, begeistert sich Ingrid Warrach über das Engagement der jungen Menschen. Merle Brendel zeigt sich immer wieder erstaunt, wie offen die Jugendlichen an die Sache herangehen. „Sie quatschen einfach drauf los“. Und man merke, wie sich die Aussprache verbessere. Das wichtigste sei es, dass es internationale Menschen werden. Es sei eine positive Globalisierung, ergänzt John Carlino, der von amerikanischer Seite den Austausch mit Zülpich mitbegründet hat.
Ob USA oder Deutschland, die Schüler jedenfalls sind begeistert bei der Sache. Die alten Gebäude und die Natur in Deutschland haben es den Amerikanern angetan. Man lernt bei einem derartigen Austausch, wie die Menschen woanders sind, lernt Kulturen kennen und verstehen und es werden Freundschaften geschlossen – darüber waren sich die Jugendlichen alle einig.
Der Beigeordnete Ottmar Voigt ließ es sich nicht nehmen, die Gäste aus den USA zu begrüßen. In der heutigen Zeit seien internationale Begegnungen wichtig, betonte er bei einem Treffen mit den Schülern. Schulleiter Franz-Peter Wirtz sieht dieses Austauschprogramm auch als Alleinstellungsmerkmal des Franken-Gymnasiums. Er habe am Anfang Bedenken gehabt, dass es eine soziale Selektion geben könne, doch diese hätten sich erledigt. „Ich bin stolz auf den Austausch und stolz darauf, was die Kollegen alles machen.“ Für die Lehrer ist es zwar immer viel Arbeit, den Austausch zu organisieren, doch die Erfahrung aus den letzten zehn Jahren hilft, so dass auch die jungen Kolleginnen Merle Brendel und Yvonne Landmann, die dieses Mal verantwortlich waren, mit Spaß bei der Organisation sind.
Bevor die amerikanischen Schüler noch nach Berlin fuhren und anschließend nach Hause, kamen alle mit ihren Gastfamilien noch einmal in der Martinskirche zusammen und feierten. Mit dabei auch Ehemalige wie Yunes Warrach, der beim ersten Austausch in Richtung USA dabei war. „Man wird weltoffener“ meint der junge Mann. Am Ende der Sommerferien startet dann die nächste Gruppe aus Zülpich ihre Reise in Richtung Tonawanda. Der ein oder andere wird sich vielleicht jetzt in den Osterferien noch die letzten Euro für die Reise zusammensparen. Doch die Jugendlichen sind überzeugt: Es lohnt sich.
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