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Lit.Eifel-Vorsitzende Margareta Ritter mit ihrem neu gewählten Stellvertreter Peter Cremer (r.) und Geschäftsführer Wilfried Pracht. [Foto: bwp]

Lit.Eifel geht erfolgreich ins dritte Jahr

Eifel: Am 10. Dezember schaute die lesebegeisterte Welt nach Stockholm, denn dort wurde der Literatur-Nobelpreis an den französischen Autor Patrick Modiano verliehen. Doch auch in der Eifel stand an diesem Tag das geschriebene und gelesene Wort im Mittelpunkt. In Monschau traf sich der Verein Lit.Eifel zur Mitgliederversammlung, um die Aktivitäten des Jahres 2014 Revue passieren zu lassen und neue Ziele fürs kommende Jahr abzustecken. Treffpunkt war ein ehemaliger Festsaal direkt an der Rur, der seit 1921 von der Stadt Monschau als Turnhalle genutzt und nun als „Estrade“ zu einem attraktiven Event-Raum umgestaltet wurde. Die ersten Stuhlreihen waren bereits nachmittags gestellt, denn kurz nach der Mitgliederversammlung sollte hier die letzte Lit.Eifel-Veranstaltung des Jahres stattfinden: Die 2013 mit dem ingeborg-Bachmann-Preis ausgezeichnete Schriftstellerin Katja Petrowskaja las aus ihrem Roman „Vielleicht Esther“.

„Auch in diesem Jahr gab es viele Veranstaltungen an interessanten Leseorten mit bedeutenden Autoren“, hob Geschäftsführer Wilfried Pracht aus Nettersheim hervor. Es sei gelungen, die Lit.Eifel in der Region zu etablieren. Fürs kommende Jahr sehe es finanziell zwar „nicht mehr so üppig“ aus, doch die verbleibenden 100.000 Euro aus dem europäischen LEADER-Programm gäben ausreichenden Gestaltungsspielraum, um auch 2015 ein attraktives Angebot zusammenzustellen.

Als kleine Schwester von „lit COLOGNE“ oder des Rheinland-Pfälzischen „Eifel-Literatur-Festivals“ ist der junge Verein Lit.Eifel auf fruchtbaren Boden gefallen. Zeigt Biss und Originalität. Im Kloster, Bunker oder Dorfsaal. Setzt Ideen in Taten um. „Die Eifel ist lebendiger geworden“, stellte Medienmensch Helmut Lanio als Macher im Hintergrund fest. Es sei gelungen, Literatur an Orten zu platzieren, „wo sonst nur die Musik spielt.“

Mit der Wahl von Heimbachs Bürgermeister Peter Cremer (Kreis Düren) zum ersten stellvertretenden Vorsitzenden des Vereins, ist nach Amts-Abtritt seines Vorgängers Bert Züll weiterhin die Parität der Kreise gewahrt: Monschaus Bürgermeisterin, Margareta Ritter, vertritt als Vorsitzende die Städteregion Aachen. Geschäftsführer Wilfried Pracht (BM in Nettersheim) setzt sich für den Kreis Euskirchen ein und Guido Thomé, Pressereferent der Kulturministerin Isabelle Weykmans, engagiert sich im deutschsprachigen Belgien.

Nach dem zweiten Erfahrungsjahr wollen die Veranstalter das literarische Angebot nun zeitlich „entzerren“. Deshalb werden die ersten Lesungen im nächsten Jahr bereits im April starten. Im November sollen dann die Lesebücher bis 2016 zugeklappt werden. Bis dahin gilt es, neue Fördermittel zu generieren. Margareta Ritter hat da schon die regionale Kulturförderung im Visier. Insgesamt 350.000 Euro werden der Region in diesem Fond grenzüberschreitend zur Verfügung gestellt. Etwa 30.000 Euro pro Projekt.

Wer wann und wo nächstes Jahr zur Autorenlesung auftreten wird, muss der Programmbeirat ab Januar entscheiden. Konkretes Ziel fürs Jahr 2015 ist die Umgestaltung von ausrangierten Telefonzellen zu öffentlichen Bücherschränken. Fünf dieser gelben Kommunikations-Kabinen sollen auf jeden Fall umgewidmet und von Jugendlichen künstlerisch gestaltet werden. „Mit Professor Zehnder, dem Leiter der Internationalen Kunstakademie in Heimbach, haben wir hierfür den richtigen Ansprechpartner in unseren Reihen“, freute sich der Vorstand.

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1.000 Schüler diskutierten mit der Autorin Khadar Sufi über das Thema Flucht und Vertreibung.

Den Rückblick auf 2014 konkretisierte Margareta Ritter auf zwei Schwerpunkte: Im Frühjahr Literatur-Werkstätten, im Herbst Literatur-Lesungen. Projektmanager Joachim Starke machte den Erfolg der Lit.Eifel 2014 an überzeugenden Zahlen fest: In zehn Lese-Wochen gab es gut 30 Veranstaltungen. Rund 1.100 Karten wurden verkauft und die zweite Eifeler Buchmesse lockte sowohl Autoren und Verlage, als auch große und kleine Leser nach Nettersheim. Unabhängig davon kamen am Tag des Flüchtlings 1.000 Schüler ins Kulturkino Vogelsang, um mit der Autorin Khadar Sufi, die als elfjähriges Mädchen selber aus ihrem Heimatland Somalia flüchten musste, über das Thema Flucht und Vertreibung zu diskutieren.

Zwei gelungene Projekte dieses Jahres sollen auch 2015 fortgeführt werden: Der Kinder- und Jugend-Literaturpreis für  schreibende Nachwuchstalente aus der Region, die in den zahlreichen Lit.Eifel-Worksshops Anregungen bekamen, sich mit dem Thema Literatur auseinanderzusetzen. „Wir denken auch darüber nach, einen Erwachsenen-Literaturpreis zu etablieren“, blickte Starke in die Zukunft. Außerdem sollen nächstes Jahr „Philosophie-Abende auf Höchstniveau“ veranstaltet werden. Die vorletzte Lit.Eifel-Veranstaltung – ein Diskurs zwischen dem jüngsten Philosophie-Professor Deutschlands, Dr. Markus Gabriel, und dem WDR 5 Radio-Moderator Jürgen Wiebicke – stieß auf so reges Publikumsinteresse, dass dieses Projekt auf Schloss Wachendorf weitergeführt wird. Nach Weihnachten setzt sich der ehrenamtliche Programmbeirat zusammen, um die Pläne fürs dritte Lit.Eifel-Jahr zu konkretisieren.

12.12.2014KulturEifel0 Kommentare bwp

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