Eifel: Christine Westermann, Christian Berkel, Anne Gesthuysen: Das sind nur drei der Autoren, die die Lit.Eifel für die Spielzeit 2020 gewinnen konnte.
Diese findet, bedingt durch die Corona-Pandemie, im Gegensatz zu den Vorjahren, verkürzt und verknappt statt und beginnt am Dienstag, 15. September, mit der Lesung von Christine Westermann und endet am Wochenende 21./22. November mit der achten Eifeler Buchmesse.
Wir sind sehr froh, dass wir doch noch ein Programm präsentieren können. Denn der Lockdown Mitte März hat uns genauso überrumpelt wie die Autoren und Verlage,
spricht die Lit.Eifel-Vorsitzende Margareta Ritter für den gesamten Vorstand. Die Arbeit am insgesamt achten Lit.Eifel-Programm lag zum Zeitpunkt des Veranstaltungsverbots in den letzten Zügen. Im Anschluss begann eine komplette Umplanung und Neugestaltung, damit die Lesungen auf jeden Fall unter Einhaltung der Corona-Schutzverordnung stattfinden können. „Wir danken ganz besonders unseren Partnerkommunen, die uns bei der Wahl der Veranstaltungsorte sehr behilflich waren“, so Ritter.
Zwölf Lesungen werden im September, Oktober und November stattfinden, die Startzeit ist jeweils um 19.30 Uhr. Den Auftakt macht am Dienstag, 15. September, Christine Westermann in der Basilika des Klosters Steinfeld mit ihrem Buch „Manchmal ist es federleicht – Von kleinen und großen Abschieden“. Anekdotenreich, ernst und selbstironisch schildert die aus Radio und Fernsehen bekannte Journalistin über Verluste und das Abschiednehmen. Am Mittwoch, 7. Oktober, liest David Wagner im Mechernicher Gymnasium am Turmhof aus seinem Buch „Der vergessliche Riese“, in dem es um einen Rollentausch zwischen Vater und Sohn durch eine Demenzerkrankung geht. Der Roman erhielt 2019 den Bayerischen Buchpreis.Der bekannte Schauspieler Christian Berkel kommt am Samstag, 10. Oktober, in die Pfarrkirche St. Martin in Nettersheim und liest dort aus seinem Buch „Der Apfelbaum“. Darin schildert er die Liebesgeschichte zwischen seinen Eltern, einem Deutschen und einer Jüdin, die 1938 ihre Heimat verlassen musste.
Am Mittwoch, 28. Oktober, heißt es im Rittersaal des Burgrestaurants Nideggen „Die wir liebten“. Der in den Niederlanden lebende Schriftsteller Willi Achten bittet zur Lesung, die musikalisch begleitet wird. In seinem Roman geht es um zwei Brüder, die in einem Kinderheim Sadismus und braunem Terror ausgesetzt sind.
„Niemand ist bei den Kälbern“ heißt der Roman von Alina Herbing, aus dem sie am Donnerstag, 29. Oktober, in der Jugendhalle Vlatten vorliest. In dem Heimatroman will eine junge Frau dem Landleben in Nordwest-Mecklenburg entfliehen. Das Buch erhielt den Friedrich-Hölderlin-Förderpreis der Stadt Bad Homburg.
Den Schauplatz Hürtgenwald hat das Buch „Propaganda“ von Steffen Kopetzky. Die Lesung findet passenderweise am Montag, 2. November, in der Pfarrkirche St. Josef in Hürtgenwald statt. Kopetzky spannt einen Bogen von der Allerseelenschlacht 1944 bis zu den Pentagon-Papers in den 70er-Jahren.
Seit einigen Jahren fester Bestandteil der Lit.Eifel ist der von Christoph Leisten initiierte und auf dem Kulturhof Velbrück in Metternich durchgeführte Lyrik-Abend. Dieser findet dieses Jahr am Freitag, 6. November, statt. Christoph Leisten und Reinhard Kiefer, Hausautoren des Rimbaud-Verlags, sowie Lektor und Geschäftsführer Adrian Krug widmen sich dem Wirken und Schaffen des Dichters Paul Celan, der 100 Jahre alt geworden wäre.
Durch seine Gast-Beiträge zur Explosion in Beirut in aller Munde ist derzeit Pierre Jarawan. Der Autor, dessen Vater aus dem Libanon stammt, wird sich am Montag, 9. November, im Rittersaal der Burg Stolberg mit „Ein Lied für die Vermissten“ den mehr als 17.000 Menschen widmen, die seit dem Bürgerkrieg im Libanon vermisst sind.
Eine Institution bei der Lit.Eifel ist der „Club der toten Eifeldichter“. WDR-Moderatorin Katia Franke, Verleger und Autor Ralf Kramp sowie der Journalist und Diakon Manfred Lang widmen sich am Freitag, 13. November, in der Grenzlandhalle in Hellenthal den Autoren, die vor ihrem Ableben in der Eifel gelebt oder über die Eifel geschrieben haben.
Gleich aus fünf Perspektiven erzählt ist der Heimat- und Familienroman „Aber Töchter sind wir für immer“, aus dem Christiane Wünsche am Samstag, 14. November, im Bürgersaal in Roetgen liest. Beim Geburtstag ihres Vaters treffen drei Schwestern aufeinander und es kommen Dinge ans Licht, die bisher verschwiegen wurden. Der Roman stand in den Top Ten der „Spiegel“-Bestsellerliste.
Einen „Mädelsabend“ veranstaltet die frühere Fernsehreporterin und -moderatorin Anne Gesthuysen am Montag, 16. November, im Aukloster Monschau. In der Geschichte stellen sich eine Oma und ihre Enkelin die Frage: Wieviel Ehe verträgt ein erfülltes Leben? Denn auch nach 65 Jahren kann noch eine Scheidung drohen…
Auf der Longlist des Deutschen Buchpreises stand im vergangenen Jahr Karen Köhler mit ihrem Debütroman „Miroloi“. Aus dem wird sie am Donnerstag, 19. November, im Clara-Fey-Gymnasium lesen. Köhler erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die in einer abgeschirmten Gesellschaft aufwächst, in der Männer das Sagen und Frauen keine Rechte und noch nicht einmal einen Namen haben.
Zum echten Erfolgsmodell haben sich in den vergangenen Jahren die Schreibwerkstätten mit der in Brüssel lebenden Journalistin Claudia Hoffmann und dem Bedburger Illustrator Jan Hillen entwickelt. An Schulen der Region zeigen die beiden in dreitägigen Intensivkursen, wie man Kurzgeschichten entwickelt und illustriert. Auch in diesem Jahr kommen wieder mehrere Schulen in den Genuss der beliebten Schreibwerkstätten.
Natürlich achten die Lit.Eifel und die Veranstalter vor Ort auf die Einhaltung der aktuellen Corona-Schutzverordnung. Auf jeden Fall müssen, um eine Rückverfolgung sicherzustellen, persönliche Daten angegeben werden. Außerdem herrscht in den Räumlichkeiten außer auf den Sitzplätzen eine Maskenpflicht. Wenn möglich, sollten Eintrittskarten bei Ticket Regional (www.ticket-regional.de) vorbestellt werden. Der Eintrittspreis beläuft sich bei allen Veranstaltungen wie gewohnt auf zwölf Euro, ermäßigt auf sechs Euro.[pp/Agentur ProfiPress]
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