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1969 sorgten die "Kallbachmücken" sogar in Köln für Furore. [Foto: privat]

50-jähriges Gardejubiläum bei den „Kallbachmücken“

Kall: Sie ist eine der ältesten Karnevalsgarden im Regionalverband Düren und in dieser Session kann die Kaller Tanzgarde „Kallbachmücken“ ihr 50-jähriges Bestehen feiern. Seit der Gründung im Jahr 1966 sind die Mücken das Aushängeschild des Kaller Karnevalsvereins „Löstige Bröder“. Mittlerweile sind die Gründungsmitglieder der Garde längst Mütter oder Großmütter, deren Töchter und Enkelinnen nun die karnevalistische Tanztradition weiterführen.

Gründer und Namensgeber der „Kallbachmücken“ war 1966 der damalige „Löstige Bröder“-Präsident Gustav Limburger, der sich in den 60-er und 70-er Jahren als Karnevalist und Politiker in der Eifel einen Namen als der „Eiserne Gustav“ machte. Unter dem Motto „Alles für os Pänz“ hauchte Limburger damals dem eingeschlafenen Kaller Karneval wieder neues Leben ein. Für die Anschaffung von Uniformen ging der „Mückenvater“ sogar betteln: Eine Sammlung bei Kaller Geschäftsleuten erbrachte den stolzen Betrag von 3.000 Mark. Mit diesem Geld wurden die Mücken mit rotweißen Kostümen, roten Stiefeln und Hüten eingekleidet. Unter den Dreispitz-Hüten trugen die Gardemädchen damals Perücken mit blonden Zöpfen.

Geprobt wurde auf der Bühne des Saales Gier. Der erste Tanz, den die Mücken auf die Narrenbühne brachten, war der Radetzky-Marsch, bei dem die jungen Damen die Beine fliegen ließen. Schon 1969 hatte sich die Truppe weit über die Grenzen des Kreises Schleiden hinaus einen Namen gemacht. Ihr Repertoire umfasste nach drei Jahren vier Show- und Gardetänze, wobei die Mädels in dieser Zeit drei Tanzlehrer verschlissen hatten. In der Session 1969/70 sorgten die Mücken sogar im Kölner Karneval für Furore: Der damals durch die Rundfunksitzungen bekannte Kölner Präsident Jo Herbst wollte die Tänzerinnen, nachdem er sie bei einer Herrensitzung in Mechernich erlebt hatte, für acht Auftritte in der Domstadt verpflichten. Doch der prall gefüllte Terminkalender der Garde ließ nur drei Auftritte in der Karnevalshochburg Köln zu. „Eine fernsehreife Truppe“ schrieb damals die Zeitung.

Nach einer vorübergehenden Flaute erlebte der Kaller Karneval im Jahr 1991 eine Neubelebung. Damals übernahmen Sabine und Sonja Mey das Kommando bei den „Kallbachmücken“. Später trainierte Sonja May-Nelles die Garde allein. Danach übernahm Rebekka Kautz, die damals noch Kurten hieß und Solomariechen war, das Training der Mücken. Und dies mit großem Erfolg: Schon beim ersten Gardewettstreit belegte die Gruppe einen ersten Platz.

Seit 2014 hören die „Kallbachmücken“, bei denen derzeit 13 junge Frauen tanzen und trainieren, auf das Kommando von Maike Wilkens. Passend zum 50. Geburtstag der Truppe studierte die Trainerin mit ihren Mädchen Sequenzen des legendären Radetzky-Marsches ein.

Bei der „Prinzen-Proklamation“ der „Löstige Bröder“ gab es dann eine handfeste Überraschung: „Mücken“-Trainerin Maike Wilkens zog – begleitet von ihren Tänzerinnen – als neue Karnevals-Prinzessin in den Saal. Die 28-jährige Grundschullehrerin ist die erste närrische Regentin in der 112-jährigen Vereinsgeschichte. Nur wenige Tage später feierte die Gesellschaft in der Gaststätte Gier das 50-jährige Bestehen ihrer „Kallbachmücken“. Dort, wo 1966 alles begann. [pp]

29.1.2016VereineKall0 Kommentare bwp

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