Kreise, Kreis Düren: Bei der diesjährigen Ehrenamtspreis-Verleihung in der Kulturhalle Langerwehe machte Landrat Wolfgang Spelthahn gleich auf zwei Premieren aufmerksam. Zu Beginn der 16. Feierstunde betonte er: „An Vorschlägen hat es uns in den vergangenen Jahren nie gefehlt, doch in diesem Jahr ist die Jury richtig überrollt worden. So viele Anregungen gab es noch nie.“ Die Auswahl sei sehr schwer gefallen, deshalb habe man sich entschieden, erstmals einen Sonderpreis „Flüchtlingshilfe“ auszuschreiben, denn das eigene Jury-Kriterium „langjähriges Engagement“ ließe sich auf diese selbstlosen Helfer noch nicht anwenden.
„365 Tage im Jahr sind diese Ehrenamtler unterwegs, investieren Geld und Zeit, um Menschen in Not zu helfen“, würdigte der Politiker das unermüdliche Engagement und band in seine Dankesworte gleich all diejenigen mit ein, die diesmal nicht ausgezeichnet werden könnten. Eins sei wichtig, hob Spelthahn hervor: Mit gutem Beispiel müsse man vorangehen, um die schlimmen Nachrichten-Bilder von Übergriffen auf Flüchtlinge und Brandstiftungen „auszublenden“.
Aus den zahlreich eingegangenen Vorschlägen hatte die Jury zehn Initiativen und Einzelpersonen ausgewählt, die unter den Klängen des Songs „Stille Helden“ der kölschen Kultband „Höhner“ auf die Bühne gebeten wurden.
„Se sin do, och wenn keiner hinluurt. Se helfe janz still un leis. Applaus is ihne nit wichtich. Se helfe – och wenn’t koum einer weiß.“
Nachdem die Ehrenurkunden und jeweils Schecks in Höhe von 250,00 Euro an die kreisweit aktiven Flüchtlinghilfen überreicht waren, brandete in der voll besetzten Halle Applaus auf. Zuvor hatte Jens Bröker den Sonderpreis Indeland an die jungen ehrenamtlichen Helfer des Jugendheims „Quo vadis“ übergeben, die im vergangenen Jahr mit 5.555 Stunden Kinder- und Jugendtreffs, Sportaktivitäten und Ferienfreizeiten unterstützten.
2016 seien besonders viele junge Initiativen auszuzeichnen, konnte Spelthahn erfreut verkünden. Ob die „Berzbuirer Dorfjugend“, deren Mitglieder im Alter von zwölf bis 30 Jahre nicht nur Spielplatzpatenschaften übernehmen, oder die Indener Gruppe „Helping Hands“, die seit 2014 Kinder- und Jugendaktivitäten organisiert: Aus den ehedem sieben Gründungsmitgliedern ist mittlerweile eine Crew von 100 Unterstützern geworden. Allesamt junge Gruppierungen mit Vorbildcharakter. „Hier im Kreis ist etwas gelungen, auf das wir stolz sein können“, strich Laudator Spelthahn hervor.
Vielfältig und uneigennützig ist auch das Engagement der erwachsenen Ehrenamtler. Die Unterstützung ist weit gestreut: Von der Betreuung der lokalen „Tafeln“, über die „Dürener Schatztruhe“, die mit der Vermarktung ausrangierter Gebrauchsgegenstände bereits 130.000 Euro für soziale Zwecke einspielen konnte, bis hin zur Ahnenforschung und Sterbebegleitung. Großes Augenmerk liegt auch auf der Hilfe beim Umgang mit modernen Medien.
Beim abschließenden Gruppenfoto mit allen Preisträgern gab es erwartungsgemäß einen Riesenandrang, sodass Landrat Wolfgang Spelthahn Regieanweisungen geben musste, damit alle Ehrenamtler ins rechte Licht gerückt werden konnten. „Sie sind die besten Botschafter des Kreises Düren, die man sich vorstellen kann“, bedankte er sich bei den „stillen Helden“ auf der Bühne und im Publikum.
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