Kreise, Kreis Euskirchen: Das Wanderwegenetz im Kreis Euskirchen wird bis Ende 2019 von Grund auf überarbeitet. Mit dem Projekt „Wanderwelt der Zukunft – Eifelschleifen & Eifelspuren“ werden die Wege unter wandertouristischen Gesichtspunkten aufgewertet. Ziel ist, die heutige Wandergeneration mit einem attraktiven Angebot besser anzusprechen. Gleichzeitig sollen die wertschöpfenden Effekte durch den Wandertourismus erhöht werden.
Bei der Auftaktveranstaltung zum Projekt im Euskirchener Kreishaus haben die Verantwortlichen rund 150 wichtigen Projektpartnern die Hintergründe des Vorhabens sowie die konkreten Planungen vorgestellt. Michael Sänger, Herausgeber des Wandermagazins, hat das Projektteam unterstützt. In seinem Vortrag „Wandern 4.0: Objektive und subjektive Erlebnisqualität“ ist er auf die Wandlung und die damit zusammenhängenden, veränderten Bedürfnisse der wandernden Zielgruppen eingegangen.
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Rund 150 Projektpartner informierten sich über die „Wanderwelt der Zukunft – Eifelschleifen & Eifelspuren“. [Foto: W. Andres / Kreisverwaltung]
Neben neu konzipierten örtlichen Rundwanderwegen, den sogenannten Eifelschleifen, die allesamt einheitlich, lückenlos und systematisch markiert werden sollen, sind rund 15 bis 20 thematische, besonders inszenierte Qualitäts-Rundwanderwege, die Eifelspuren, inklusive Beschilderung geplant. Dabei sollen authentische Themen im Vordergrund stehen. Die prominenten Fernwanderwege Eifelsteig, Römerkanal-Wanderweg, AhrSteig, aber auch die ebenfalls reformierten Hauptwanderwege des Eifelvereins werden über Verbindungen an die neuen Wege angedockt. Das bereits modernisierte Wanderwegenetz in Schleiden wird bei den Überlegungen mit einbezogen. Neben dem Aufbau des Wanderwegenetzes sind flankierend umfangreiche Maßnahmen zur Vermarktung und zur Produktentwicklung geplant. Damit wird auch die Landestourismusstrategie gestärkt, mit der Nordrhein-Westfalen und die Eifel noch deutlicher als Kurzreiseziel positioniert werden sollen.
Ein weiteres wichtiges Projektziel ist die Förderung der Wettbewerbsfähigkeit von kleinen und mittelständischen Unternehmen. Deshalb werden alle Bestandteile der touristischen Servicekette wie Ausflugsziele, Touristeninformationen, Übernachtungsbetriebe, Gastronomie, Einzelhandel, Wanderbahnhöfe und öffentlicher Nahverkehr bei den Routenverläufen möglichst eingebunden. Auch hier gilt es, die Folgen des demografischen Wandels möglichst abzumildern, und Wandergästen auch in Zukunft ein vernünftiges, bedarfsorientiertes Angebot zu unterbreiten. Ein begleitendes Weiterbildungsprogramm sorgt fachlich für die Einbeziehung der touristischen Akteure, die ebenso wie das Wegenetz fit für die Zukunft gemacht werden sollen. Um die „Wanderwelt der Zukunft“ dauerhaft und sicher in bester Qualität zu erhalten, wird im Rahmen des Projektes gemeinsam mit den Partnern ein nachhaltiges Wegemanagement mit einem finanzierbaren Unterhaltungssystem aufgebaut.
An dem Projekt sind als wichtige Partner die Nordeifel Tourismus GmbH, die kreisangehörigen Kommunen, der Eifelverein mit seinen Ortsgruppen, die Naturparks Rheinland und Nordeifel sowie das Nationalparkforstamt Eifel beteiligt. Auch das Regionalforstamt Hocheifel-Zülpicher Börde, die Partner von privatem Waldbesitz, Naturschutz und Jagd werden bei der Umsetzung frühzeitig mit einbezogen. Projektträger ist der Kreis Euskirchen. Das Projektmanagement setzt sich zusammen aus der Leiterin Iris Poth, dem Projektmitarbeiter Damian Meiswinkel und der Mitarbeiterin der Struktur- und Wirtschaftsförderung Waltraud Müller. Ergänzt wird das Trio um Patrick Schmidder von der Nordeifel Tourismus GmbH, der das Projekt fachlich begleitet und für das Marketing verantwortlich ist. Um von bestehenden Synergien zu den Tourismusexperten zu profitieren, hat er ein Büro in der Geschäftsstelle der Nordeifel Tourismus GmbH im Kaller Bahnhofsgebäude bezogen.
Nach der erfolgreichen Realisierung des Projektes Rad- und Wanderbahnhöfe hat der Kreis Euskirchen mit der „Wanderwelt der Zukunft – Eifelschleifen & Eifelspuren“ wiederholt erfolgreich am Tourismuswettbewerb „Erlebnis.NRW“ teilgenommen. Deshalb kommt das auf drei Jahre im Rahmen des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) geförderte Projekt in den Genuss einer 80-prozentigen Förderung durch EU- und Landesmittel. Den Eigenanteil in Höhe von 20 Prozent trägt der Kreis Euskirchen. Insgesamt stehen durch die Förderung fast 800.000 Euro zur Verfügung.
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