Eifel: Der Nachthimmel im Januar bietet so einiges. Die Herbststernbilder Pegasus und Andromeda, die Wintersternbilder Stier und Orion und nachfolgend dann auch die Frühlingssternbilder Krebs und Löwe ziehen auf der Himmelsbühne im Süden von links nach rechts über das Firmament.
Die langen Nächte mit ihrer früh einsetzenden Dunkelheit erlauben sogar einen Blick auf die nördlicheren Sommersternbilder: die Wega in der Leier sowie der hellen Stern Deneb im „Kreuz“ des Nordens, dem Sternbild Schwan bis hin zur Waage und dem Skorpion, die in der Morgendämmerung zusammen mit den Planeten Jupiter und Mars gerade noch zu beobachten sind.
Nur ein Teil der in unseren Breiten sichtbaren Sternbilder kann nicht beobachtet werden, da sie zusammen mit der Sonne am Tageshimmel stehen, wie z.B. das Sternbild Schütze oder das Sternbild Steinbock.
Das eher unscheinbare Sternbild Wolf liegt zwischen den einprägsamen Sternbildern Skorpion und Zentaur am Südsternhimmel. Es repräsentiert den größte Beutegreifer aus der Familie der Hunde – den Wolf.
Das Sternbild Wolf gehört zu den „alten“ Sternbildern, denn es war vor 4.000 Jahren durchaus noch aus Südeuropa deutlich am Südhorizont zu beobachten. Und auch am Nachthimmel der Eifel war der Wolf noch vertreten.
Im historischen Sternkatalog von Hevelius ist der Wolf mit einer detaillierten Abbildung enthalten.
Derzeit ist das Sternbild Wolf aus der Eifel leider nicht beobachtbar. Aufgrund der Taumelbewegung der Erdachse verschiebt sich ganz allmählich der aus unseren geografischen Bereichen sichtbare Teil des Universums. Deshalb sehen wir derzeit auch nur den oberen Teil des Sternbilds Skorpion aus der Eifel, selbst bei bester Beobachtungszeit.
Man kann also durchaus sagen, dass der Wolf wegen dieser Himmelsmechanik von unserem Nachthimmel zum Verschwinden gebracht wurde.
Mit der Zeit wird der Wolf aber wieder an den Nachthimmel in unseren Breiten zurückkehren. So wird er z.B. im Jahr 12.000 wieder recht hoch über dem Südhorizont zu beobachten sein. Auf diese Aussicht kann man auf jeden Fall vertrauen. Der Himmelsmechanik sei dank für diese Bereicherung! Ob der Wolf in den kommenden Jahren in unsere Naturlandschaft in der Eifel als freilebendes Lebewesen zurückkehren wird, bleibt abzuwarten und hängt sicher auch davon ab, ob wir ein verträgliches Miteinander mit diesem stolzen Wildtier organisieren können. Auch das wäre wahrscheinlich in vielerlei Hinsicht eine Bereicherung.
Weitere Informationen:
- http://www.sterne-ohne-grenzen.de
- https://www.astronomie.de/sternbilder/sternbild-wolf-lat-lupus/
- https://de.wikipedia.org/wiki/Wolf_(Sternbild)
- https://www.youtube.com/watch?v=WQz4jXkVQGQ (Über die Präzession)
Und deshalb bin ich nicht nur Astronom, sondern auch Berater für belastungsarme Beleuchtung und kann Ihnen Tipps zur Vermeidung der unerwünschten Nebenwirkungen des künstlichen Lichts in der Nacht geben. Falls Sie Fragen, Anregungen oder Anmerkungen zu meiner monatlichen EIFELON-Kolumne „Sonne, Mond und Sterne“ haben, freue ich mich über Ihre Kommentare.
Bis zum nächsten Mal,
Ihr Harald Bardenhagen
(, www.sterne-ohne-grenzen.de)
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