Eifel: Die langen Nächte des Dezember laden dazu ein, schon früh abends einen Blick auf den Sternhimmel zu werfen. Und die kommenden freien Tage um Weihnachten/Neujahr machen es möglich, auch spät am Abend noch einmal einen Blick zu riskieren. Deshalb gibt es für den Sternenhimmel im Dezember zwei Sternkarten mit dem Himmels-Anblick um 18:00 und 23:00 Uhr.
Um 23:00 Uhr haben sich schon die klassischen Wintersternbilder in die Mitte der Himmelsbühne im Süden gestellt, zur Monatsmitte scheint allerdings der abnehmende Mond am Himmel und macht die schwächeren Sterne und die Milchstraße mit seinem hellen Schein unsichtbar.
Die längste Nacht im Jahr 2019 ist am Sonntag, 22.12.2019. Dann ist die Wintersonnenwende und damit die längste Nacht und der kürzeste Tag des Jahres. An diesem Tag erreicht die Sonne auf der Nordhalbkugel die geringste Mittagshöhe über dem Horizont im gesamten Jahresverlauf. Die Sonne geht an diesem Tage auf der Sternwarte auf dem Internationalen Platz Vogelsang IP um 16:38 Uhr unter und erst um 8:27 Uhr wieder auf. Aber es ist nicht die ganze Nacht dunkel: um 05:05 Uhr ist Mondaufgang.
Die Weihnachtsnächte vom 24. bis 26.12. sind die Nächte mit der längsten kompletten Dunkelheit und das „stört“ dann auch der Mond nicht mehr. Schenken Sie sich und Ihren Lieben doch die Zeit und das Erlebnis eines sternenreichen Nachthimmels bei einem kleinen oder größeren Spaziergang durch die nächtliche Winterlandschaft. Wenn Sie dabei rotleuchtende Taschenlampen verwenden, ist das Erlebnis viel beeindruckender, denn das rote Licht bewahrt die Nachtsicht-Anpassung unserer Augen. So sehen Sie trotz gelegentlichem Taschenlampenlicht die Sterne und auch die nicht beleuchtete Landschaft viel besser, als bei weißem Licht.
Schon kurz vor Sonnenuntergang fällt ein helles Licht über dem Südwest-Horizont auf und bleibt in den ersten Abendstunden der hellste Lichtpunkt am Himmel. Es handelt sich hierbei um den Planeten Venus in seiner Rolle als Abendstern. Wenn man so möchte, haben wir dieses Jahr einen besonders auffälligen Weihnachtsstern, aber mit der biblischen Geschichte um den Stern von Bethlehem hat dies überhaupt nichts zu tun. Die Venus ist das dritthellste, himmlische Leuchtobjekt an unserem Himmel nach der Sonne und dem Mond. Etwas links oberhalb steht der Planet Mars, der aufgrund seiner „rostigen“ Oberfläche rötlich erscheint.
In der ersten Abendhälfte ist das Sommerdreieck der Sterne Wega, Deneb und Altair noch zu sehen, und bei klarem Himmel sehen wir die Milchstraße durch die Sternbilder Adler, Schwan, Cassiopeia, Perseus und Fuhrmann verlaufen.
Das Sternbild Pegasus steht hoch am Himmel im Süden. Vier seiner Sterne bilden ein Rechteck und werden auch „Herbstviereck“ genannt. „Links-oben“ schließt sich das Sternenbild Andromeda an. Mit etwas Glück und dunklem Himmel kann man dort das am weitesten entfernte Objekt finden, das man noch mit bloßem Auge sehen kann. Die Andromeda-Galaxie ist soweit weg, dass das Licht von dort etwa 2,5 Millionen Jahre unterwegs ist. Wir sehen diese entfernte Galaxie also so, wie sie zu Zeiten des Homo habilis, einer unserer biologischen Vorläufer, aussah. Sterngucker schauen halt immer in die Vergangenheit, denn selbst unser nächster kosmische Nachbar, der Mond, ist etwas mehr als eine Lichtsekunde entfernt, unsere Sonne sogar 8 ½ Lichtminuten.Wir müssen den späteren Abend abwarten, um den hellsten Stern an unserem Nachthimmel zu bestaunen. Der Stern Sirius steht „links“ unter dem Sternbild „Orion“. Dessen drei auffällige Gürtelsterne zeigen in Richtung „links-unten“ fast genau auf den Hauptstern α Canis Majoris, wie der Sirius unter Astronomen auch genannt wird. Die Sternbilder Fuhrmann, Zwillinge, der Kleine und der Große Hund, Orion und Stier dominieren dann den Nachthimmel. Deren hellsten Sterne Kapella, Kastor, Pollux, Procyon, Sirius, Rigel und Aldebaran bilden das Wintersechseck.
Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern gute Beobachtungsbedingungen und tolle Blicke auf den sternenreichen, nächtlichen Himmel. Bitte gehen Sie bei einer eventuell vorgesehenen weihnachtlichen Außenbeleuchtung behutsam vor und nehmen Sie auch den Verzicht in Betracht.
Gelbe und orange Lichter verbreiten ein angenehmes Licht und blenden nicht so schmerzhaft in den Augen. Schalten Sie die Beleuchtung in den späten Nachtstunden aus, dann brauchen die „Nächtlichen Engel“ nicht – ob des Verlustes der Sterne – zu weinen. Zu Weihnachten ist weniger allemal ein Mehr: Jedes Jahr werden Unmengen an Elektroschrott durch Lichterketten erzeugt, viele Produkte sind sogar in hohem Maße direkt gesundheitsschädigend und beinhalten sogar illegale Schadstoffe, wie der BUND kürzlich berichtete.
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