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Himmelsanblick am 01.09.2018 [Grafik: Stellarium]

Sonne, Mond und Sterne: Venus, Jupiter, Saturn und Mars auf der Himmelsbühne

Eifel: Endlich! Die Nächte werden wieder länger und laden bei angenehmen Temperaturen zum Beobachten des Sternenhimmels ein. Um Mitternacht herum steht unsere Milchstraße ideal über dem Südpunkt am Horizont und entspannt sich direkt über unseren Köpfen im Zenit bis hin zum Nordpunkt am gegenüberliegenden Horizontpanorama.

Kurz nach Sonnenuntergang ist im Westen der helle Abendstern – unser Schwesterplanet Venus – zu entdecken. Die Venus zeigt sich schon bei etwa 15-facher Vergrößerung im Fernrohr fast so wie ein kleiner Halbmond. Im Monatsverlauf wird der Anblick der Venus immer sichelförmiger. Die Bahn der Venus liegt innerhalb der Erdbahn und je nach Stellung der Sonne, der Venus und der Erde zueinander sehen wir den von der Sonne beleuchteten Teil der Venus-Oberfläche in der Tat nur teilweise. Dies ist hier noch etwas ausführlicher erklärt.

Mit zunehmender Dunkelheit erscheinen dann auch die anderen Mitglieder der herbstlichen und absolut friedlichen Planetenparade am Himmel und mit etwas Glück und klarer Sicht kann man alle vier sogar auf einmal sehen. Venus, Jupiter, Saturn und Mars (bei Blick von Westen über Süden nach Osten von rechts nach links) zeichnen eine „unsichtbare“ Himmelslinie nach – die Bahn der Sonne durch die Sternbilder, auch Ekliptik genannt.

Der September ist eine gute Beobachtungszeit für das Sternbild Schütze. Es steht tief am Südhorizont. Man braucht sehr viel Phantasie, um aus den acht Hauptsternen in der Phantasie einen „Schützen“ zu formen – mir ist dies noch nie gelungen. Ich sehe allerdings auf Anhieb eine Teekanne mit Henkel, bauchigem Körper und einer markanten Ausgusstülle. In der Tat wird der „Schütze“ auch zuweilen der „Teepott“ genannt. Aber probieren Sie es doch selbst einmal aus, zuerst anhand der folgenden Sternbild-Skizze und bei klarer Sicht am Sternenhimmel. Oder sehen Sie gar etwas ganz anderes?

Das Sternbild Schütze

Wir benötigen absolute Dunkelheit und einen klaren Nachthimmel ohne Lichtverschmutzung, um das glimmende Band der Milchstraße am Nachthimmel mit bloßen Augen sehen zu können. Aber wann ist es „richtig“ dunkel? Nach dem astronomischen Dämmerungsende am Abend und vor dem astronomischen Dämmerungsanfang am Morgen ist der Einfluss des Lichtes der unter dem Horizont stehenden Sonne nicht mehr nachzuweisen.  Es gibt jedoch einen Himmelskörper, dessen Licht die Dunkelheit der Nacht  ganz erheblich aufhellen kann und so auch das zauberhafte Glimmen der Milchstraße überstrahlt: unser Erdtrabant, der Mond!

In den Grafiken unten können Sie ersehen, wann Sonne und Mond auf- und untergehen. Außerdem sehen Sie für sechs ausgewählte Nächte auch die Zeiten der „astronomischen“ Dunkelheit: manchmal wird es auch in der Eifel nie richtig dunkel und dafür ist entweder die Dämmerung oder der Mond verantwortlich. Man spricht bei natürlichen Lichtquellen wie die Dämmerung oder das Mondlicht übrigens nie von Lichtverschmutzung. Dieser Begriff ist für die unerwünschten Nebenwirkungen des Einsatzes von künstlichem Licht in der Nacht reserviert: Himmelsaufhellung (engl. Skyglow), Blendung, Störung des Wohlbefindens und des Tag-Nacht-Rhythmus.

Der 23. September ist übrigens ein ganz besonderer Tag: die Sonne geht genau im Osten auf und genau im Westen unter. Das ist der Herbstanfang mit vielen klaren und sternenreichen Nächten bei noch moderaten Temperaturen.


Astrotouristische Angebote:

Nach einjähriger Verletzungspause konnte ich mit Unterstützung durch meine Ehefrau Claudia und meiner Freunde Bernward Jost und Shahab Noorani die ersten astronomischen Großveranstaltungen auf dem Internationalen Platz Vogelsang IP inmitten der Sternenparks Nationalpark Eifel durchführen. Über 230 Besucher verfolgten an der „Alten Tankstelle“ die Mondfinsternis am 27.07.2018 und zwei Wochen später folgten drei Perseiden-Sternschnuppennächte mit über 400 Besuchern auf der Sternwarte. Für viele der kleinen und großen Besuchern ein unvergessliches Naturerlebnis – mit eigenen Augen und alles „live“ erlebt. Meine neue Programmbroschüre enthält die Sternwartentermine bis März 2019.

Seit über sechs Jahren setze ich mich dafür ein, dass der sternenreiche Nachthimmel über der Eifel für uns, für unsere Kinder und unsere Enkel erhalten bleibt und auch für viele Gäste aus Nah und Fern zu einer bleibenden Erinnerung wird. Deshalb engagiere ich mich für die Vermeidung von Lichtverschmutzung und kläre über die „Schattenseiten“ des künstlichen Lichts in der Außenbeleuchtung auf. Deshalb biete ich auf der Sternwarte meiner Astronomie-Werkstatt „Sterne ohne Grenzen“ auf dem Internationalen Platz Vogelsang IP ganzjährig Himmelsbeobachtungen für Klein und Groß, Jung und Alt an.
Und deshalb bin ich nicht nur Astronom, sondern auch Berater für belastungsarme Beleuchtung und kann Ihnen Tipps zur Vermeidung der unerwünschten Nebenwirkungen des künstlichen Lichts in der Nacht geben. Falls Sie Fragen, Anregungen oder Anmerkungen zu meiner monatlichen EIFELON-Kolumne „Sonne, Mond und Sterne“ haben, freue ich mich über Ihre Kommentare.

Bis zum nächsten Mal,
Ihr Harald Bardenhagen
(, www.sterne-ohne-grenzen.de)

31.8.2018NaturEifel0 Kommentare hba

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