Eifel: Eine auffällig große, stattliche Person hat umgangssprachlich auch heute manchmal „Gardemaß“, wenn auch damit keine festen Größenvorstellungen mehr verbunden werden. Das war zur Zeit der Entstehung dieses Ausdrucks ganz anders: Sehr genau war vorgeschrieben, was unter diesem Begriff zu verstehen war, nämlich sechs Fuß „Rheinisches Maß“, was umgerechnet etwa 1,88 m entspricht. Bei der Auswahl der Männer für die „Potsdamer Riesengarde“, wie sie auch genannt wurde, war das berühmte „Gardemaß“ ein wichtiges Kriterium. So groß werden die „Langen Kerls“ im Leibregiment Friedrich Wilhelm I., des „Soldatenkönigs“ wohl keineswegs alle gewesen sein. Da zur Uniform der Garde aber eine gewaltige Mütze gehörte, reichten die „Langen Kerls“ damit stets annähernd an zwei Meter heran und boten so den beabsichtigten martialischen, einschüchternden Anblick. Gegründet hat Friedrich Wilhelm I. diese Elitetruppe schon 1709, als er noch Kronprinz war. Es ist überliefert, dass er davon ausging, die großen Soldaten könnten auch Gewehre mit längerem Lauf handhaben, also besser bewaffnet werden als die normale Truppe. Und das war ihm wichtig – schließlich wurde die Leibgarde allein zu seinem persönlichen Schutz aufgestellt…

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