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Mit einem Fest wurden die neuen Räume der Flüchtlingshilfe der Caritas eingeweiht und die neuen Nachbarn begrüßt. [Foto: Carsten Düppengießer/Caritasverband]

Neue Nachbarn willkommen heißen

Euskirchen: Für die Kommunen ist es keine leichte Aufgabe. Täglich bekommen sie vom Land neue Flüchtlinge zugewiesen, die sie versorgen und unterbringen müssen. Die Mitarbeiter stoßen an die Grenzen ihrer Belastbarkeit und vielerorts haben sich Runde Tische gebildet, an denen sich Verwaltung, verschiedene Institutionen, Kirchen und Freiwillige zusammen setzen, um alle Probleme besser bewältigen zu können. Wir von EIFELON wollen in der nächsten Zeit darüber berichten, wie es vor Ort aussieht. Was gibt es für Angebote? Wer engagiert sich? Wie leben die Flüchtlinge? Wie finden sie sich hier zu recht. In einem fremden Land, dessen Sprache und Kultur sie nicht kennen. Was tut die Bevölkerung – haben sie ein offenes Ohr für die Menschen, die alles in ihrer Heimat aufgegeben haben und bei uns Fuß fassen wollen?

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Franz Josef Funken (r.) bedankte sich bei der Nähgruppe für das Wandbild, dass nun in den Räumen der Flüchtlingshilfe hängt. [Foto: pg]

Euskirchen: Wie in in vielen Orten hatte sich hier im letzten Jahr ein Runder Tisch gebildet, an dem auch Mitarbeiter der Caritas beteiligt sind. Der Caritasverband für das Kreisdekanat Euskirchen ist nicht „neu im Geschäft“. Ingrid Schiffer beispielsweise berät schon seit zehn Jahren Flüchtlinge in Fragen des Asylverfahrens. Die Arbeit sei deutlich stressiger geworden, sagte sie. Aktuell sind in Euskirchen 265 Menschen aufgenommen worden – im ganzen Kreis sind es 1.000 Flüchtlinge. Doch die Caritas bietet weit mehr als die Beratung. Im November 2014 hatte der Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki die Aktion „Neue Nachbarn“ ins Leben gerufen und die Caritas Euskirchen hat dies aufgenommen und in den letzten Monaten die Arbeit der Flüchtlingshilfe konzeptionell, personell und räumlich aus- und aufgebaut. Denn sie wollen die Flüchtlinge willkommen heißen. Jetzt wurden die neuen Räumlichkeiten in der Kapellenstraße 14 – gegenüber vom Café WorkShop – offiziell eröffnet und von Pfarrer Max Offermann gesegnet. Einer könne nicht alles leisten, betonte Franz Josef Funken, geschäftsführender Vorstand der Caritas Euskirchen, daher seien beim Runden Tisch Aufgaben verteilt worden.

Es sind aber nicht nur Hauptamtliche, die sich um die Asylbewerber kümmern. Zur Zeit gäbe es eine regelrechte Euphorie, helfen zu wollen, meinte Paul Blum, Fachbereichsleiter Eingliederungs- und Behindertenhilfe. Doch auch Ehrenamtliche brauchen Unterstützung. Sie müssen geschult werden. Sie brauchen Personen, an die sie sich bei Problemen wenden können. Denn Ziel ist es bei der Caritas, das ehrenamtliche Engagement nachhaltig zu erhalten und für eine gute Vernetzung zu sorgen. Dafür ist Peter Müller-Gewiss zuständig, der seit kurzem Koordinator der Aktion „Neue Nachbarn“ ist und sich nicht  nur um die Vernetzung kümmert, sonder auch um die Fortbildung von Ehrenamtlichen.

Viele Angebote gibt es schon, doch das Spektrum soll erweitert werden, damit die Flüchtlinge sich nicht nur willkommen fühlen, sondern dass sie sich auch sinnvoll beschäftigen können. In den neuen Räumen wird zum Beispiel Deutschunterricht gegeben und Alphabetisierungskurse angeboten. Im Deutschunterricht werden vor allem Alltagssituationen geübt um Erlerntes zu festigen. Es gibt eine offene Fußballgruppe, die sich montags in den Erftauen trifft. Weitere Angebote, besonders auch für Frauen, sollen folgen. Doch dafür sind Ehrenamtliche mit Fachkenntnissen erforderlich, denn um bestimmte Sportkurse anbieten zu können, braucht es einen Übungsleiterschein. Regelmäßig findet in den Pfarrgemeinden Flamersheim und St. Martin ein Frühstück mit durchschnittlich 40 bis 50 Besuchern statt. Ehrenamtliche übernehmen Patenschaften, die „ihre“ Flüchtlinge zu Behörden oder Ärzten begleiten oder einfach zum Einkaufen. Und in Flamersheim wird wöchentlich eine Nähstube und ein Malkurs für die Flüchtlinge angeboten. Künftig können die Flüchtlinge auch in der Fahrradbude „RADgeflüster“ selbst mit an Fahrrädern schrauben, sie verkehrstüchtig machen und damit in der Stadt herum fahren. Auf diese Weise können sie ihre Mobilität erhöhen. Der Frieden in der Welt sei möglich, wenn Menschen sich respektvoll begegneten, sagte Pfarrer Max Offermann bei der Segnung.  „Es geht hier um die Segnung der menschlichen Begegnungen“. Anschließend an den offiziellen Teil gab es ein Begrüßungsfest im Café Workshop mit Speisen aus aller Welt.

4.6.2015LebenEuskirchen0 Kommentare pg

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