EIFELON weiterempfehlen

Wir informieren die Eifel

unabhängig. überparteilich. unbezahlbar.

neue Kommentare
0

Bunter Blickfang: Kubanischer Künstler gestaltet Schaltkasten

Heimbach: Autos bremsen ab… Fußgänger und Radfahrer bleiben stehen… Großeltern ermuntern ihre Enkel: „Das schauen wir uns aber mal genauer an.“ Diese Kunstaktion lenkte die Aufmerksamkeit aller Passanten auf sich. Und wer sich Zeit und Muße nahm, konnte live bei der Entstehung dabei sein. EIFELON war vor Ort.

Der kubanische Künstler Antonio Nuñez, seit Jahren Dozent der Internationalen Kunstakademie Heimbach, gestaltete einen bislang nur sachlich-funktionalen Verteilerkasten und verwandelte ihn zu seiner „Leinwand“, zur Kunst im öffentlichen Raum. Im Schatten eines großen Sonnenschirms entstand – parallel der neu gestalteten Promenade entlang der Rur – das Open Air-Projekt.

In stundenlanger Arbeit wurde diese Schablone geschnitten. [Foto: bwp]

In Anspielung auf den Nationalpark wollte Nunez zunächst eine Wildkatze auf die Vorder- und Rückwand des Schaltkastens auftragen. Auch Schmetterlingsmotive standen für ihn während der Planungsphase kurz zur Debatte. Für ihn aber verdeutlichen Vögel den Inbegriff von Freiheit… Diese Idee nahm im wahrsten Sinne des Wortes Formen an. Seinen filigranen Entwurf zweier Vogelmotive übertrug er in der Nacht vor der Kunstaktion auf eine Schablone aus Tonpappe und schnitt mit einem scharfen Skalpell in seinem Aachener Atelier selbst feinste Konturen der Federn aus. „Fünf Stunden lang, bis ein Uhr nachts“, erklärt Nuñez schmunzelnd die vielen Einzelschritte.

Bevor der kubanische Künstler mit seiner Kunstaktion beginnen konnte, musste der Schaltkasten jedoch gesäubert werden. „Es klebten Kaugummis, Sticker und Plakate drauf. Die mussten erst einmal entfernt werden.“ Danach wurde der Quader grau grundiert, erst dann konnte Antonio Nuñez die Umrisse der beiden Vögel mit Klebeband auf den Vorderfronten markieren. Umgeben von einem Sammelsurium an Farben, Pinseln, Klebeband und Paletten arbeitete Nunez konzentriert an seinem Konzept. „Man weiß nie, was hinter diesem Kasten steckt. Eine Mischung aus Natur und Mechanik“, kommentiert er seine Entwürfe, die Schritt für Schritt auf dem Schaltkasten Gestalt annahmen.

Die Farben, die er verwendet, spiegeln die Landschaft der Nationalparkstadt Heimbach wider: Ein sanftes Sonnengelb, Grüntöne in allen Schattierungen und das Blau der Rur. „Das ist ein einfacher Gedanke. Das Objekt soll sich ja in die Natur integrieren.“ Mit Leichtigkeit zaubert er faszinierende Farbverläufe: Wasser, Wald, Wiesen, unendlichen Himmel. Erst ganz zum Schluss befestigt er die Schablonen und überträgt mit der Farbrolle die beiden Vogelmotive auf den Verteilerkasten. Kurz zuvor lässt ein plötzlicher Windstoß die sonnendurchleuchtete Vorlage aufflattern: Ein beeindruckendes Schattenspiel auf der Rurufer-Promenade.

„Der künstlerisch in Szene gesetzte Verteilerkasten auf der Promenade entlang der Hengebachstraße ist ein wahrer Blickfang geworden. Das Bildwerk setzt die Reihe der Kunst im öffentlichen Raum in unserer Stadt fort. Zusammen mit der Plastik “Der kleine Geiger“, dem Brunnen „Das Stadtgespräch“ und demnächst dem „Stühlchen-Monument“ bereichert das Werk von Antonio Nuñez das Stadtbild und zeigt deutlich den Weg von Heimbach zur „Kulturhauptstadt der Region“. Peter Cremer, Bürgermeister von Heimbach
22.5.2020KulturHeimbach0 Kommentare bwp

Bisher 0 Kommentare
Kommentar schreiben

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Beitrag. Schreiben Sie den Ersten.

Einen neuen Kommentar schreiben

Um einen neuen Komentar zu schreiben, melden Sie sich bitte mit ihrem Benutzernamen und Passwort an. Wenn Sie noch keinen EIFELON-Account haben, können Sie sich kostenlos und unverbindlich registrieren.


  1. *Ihre eMail-Adresse wird nicht veröffentlicht
  2. Ein Passwort wird Ihnen an Ihre eMail-Adresse zugeschickt, Sie können es anschließend in Ihrem Benutzerberich leicht ändern.
  3. Den Button zur Registrierung finden Sie unter unserern folgenden Richtlinien:
Die Richtlinien für die Nutzung der EIFELON Diskussionsplattform
Die Benutzer bestätigen/akzeptieren mit ihrer Anmeldung unsere Richtlinien. Falls es im Nachhinein noch Änderungen an den Richtlinien gibt, werden die User beim nächsten Einloggen aufgefordert, die Richtlinien erneut zu bestätigen: Wir bieten Ihnen hier eine Plattform für sachliche und konstruktive Diskussionen. Um dies zu gewährleisten, behält sich die Redaktion vor, Kommentare nicht zu veröffentlichen, die einer sachlichen Diskussion nicht förderlich sind. Wir bitten Sie daher, durch die Einhaltung unserer Richtlinien zu einem freundlichen Gesprächsklima beizutragen.
1. Gegenseitiger Respekt
Bitte behandeln sie andere Nutzer so, wie Sie selbst behandelt werden möchten. Zeigen Sie Toleranz gegenüber anderen Meinungen und verzichten Sie auf persönliche Angriffe und Provokationen.
Selbstverständlich werden Kommentare, die ehrverletzend, beleidigend, rassistisch, pornografisch oder auf andere Weise strafbar sind, nicht freigeschaltet.
2. Wortwahl und Formulierung
Sachliche Argumentation ist die Basis für eine konstruktive Diskussionskultur. Nehmen Sie sich die Zeit, Ihren Kommentar vor dem Abschicken zu überprüfen. Habe ich den richtigen Ton getroffen? Könnten meine Formulierungen Missverständnisse hervorrufen?
3. Benutzernamen
Diese genannten Richtlinien gelten auch für die Verwendung von Benutzernamen.
4. Quellenangaben und Verlinkungen
Wenn Sie Zitate verwenden, verweisen Sie bitte auf die Quelle und erläutern Sie deren Bezug zum Thema.
5. Zeichenbegrenzung
Die Länge eines Kommentars ist auf 1000 Zeichen zu begrenzen, um eine Moderation in einem adäquaten Zeitrahmen zu gewährleisten. Mehrteilige Beiträge können daher leider nicht berücksichtigt werden.
Bitte sehen Sie davon ab, denselben oder einen sehr ähnlichen Kommentar mehrmals abzuschicken.
6. Werbung
Die Nutzung der Kommentarfunktion zu kommerziellen Zwecken ist nicht erlaubt. Inhalte gewerblichen oder werbenden Charakters werden nicht freigeschaltet. Gleiches gilt für politische Aufrufe aller Art.
7. Sonstige Hinweise
Es besteht kein Anspruch auf Veröffentlichung eines Kommentars. Beiträge, die sich als falsch oder unwahr herausstellen, können auch im Nachhinein noch gelöscht werden. Sollten Sie auf Beiträge stoßen, die gegen die Richtlinien verstoßen, machen Sie die Moderation bitte darauf aufmerksam. Schicken Sie einfach den Link des betreffenden Kommentars mit einer kurzen Erläuterung an redaktion@eifelon.de. Bei wiederholten oder besonders schweren Verstößen gegen diese Richtlinien behalten wir uns einen Ausschluss einzelner User vor.


zurück zur Startseite