Heimbach: „Wir sind da“ lautet der Slogan des Rettungsdienstes Kreis Düren (RDKD). Dieses Motto kann man wörtlich nehmen, denn nun konnte die neu gebaute Rettungswache in Heimbach offiziell eröffnet werden. „Das ist ein Quantensprung für das Rettungswesen im Kreis“, stellte Landrat Wolfgang Spelthahn bei der Einweihung erfreut fest. In direkter Nachbarschaft von Feuerwache und DLRG entstand ein modernes Einsatzgebäude, von dem aus die medizinische Notfallversorgung im Südkreis wesentlich verbessert wird.
Als 2014 der neue Rettungsbedarfsplan vorgelegt wurde, sei es klares Ziel gewesen, schnelle, medizinische Hilfe an allen Stellen des Kreises zu gewährleisten, um „die strukturellen Nachteile gegenüber Ballungszentren zu kompensieren.“ Ist es in städtischen Gebieten möglich, bereits in acht Minuten beim Notfallpatienten zu sein, dauere es im ländlichen Raum oft vier Minuten länger. Doch mit dem Neubau seien die Einsatzzeiten deutlich verringert worden. Mittlerweile ist es gelungen, durch eine „gewaltige Investition“ das Rettungsdienstnetz des Kreises Düren durch mehr Standorte, weitere Einsatzfahrzeuge und zusätzliches Personal zu verdichten.
„Eine weitere Optimierung der medizinischen Notfallbetreuung wird dadurch erreicht, dass im Dürener Kreis nur noch einheitliche Fahrzeugtypen unterwegs sind“, führte Spelthahn weiter aus. Der Innenausbau und die mitgeführten Geräte aller Einsatzwagen sind identisch, sodass sich die Sanitäter selbst in einem „fremden“ Rettungswagen auf Anhieb zurechtfinden können, da alle notwendigen Utensilien am vertrauten Platz untergebracht sind. Im Juli soll die Umrüstung endgültig abgeschlossen sein.Dank der umsichtigen Planung von Architekt Peter Holdenried sei es gelungen, die „Zeit- und Kostenschiene“ einzuhalten. Trotz oft widrigen Wetters wurden die Arbeiten innerhalb von sieben Monaten umgesetzt und die kalkulierten Kosten von 750.000 Euro sogar noch unterschritten. Finanziert wurde das Projekt aus Krankenkassenmitteln. „Mit öffentlichen Geldern wurde hervorragend umgegangen“, lobte Spelthahn.
Bürgermeister Peter Cremer dankte für die Initiative „zum Wohle von Bürgern und Touristen“. Eine weitere positive Entwicklung in der „neuen Mitte Heimbachs“, denn auch auf dem gegenüberliegenden Gelände werde es bald weitere Entwicklungen geben, deutete er an.
Vor der Einsegnung der Rettungswache bedankten sich der evangelische Pastor Volker von Eckhardstein und sein katholischer Kollege Christian Blumenthal, beide erprobte Notfallseelsorger, für den unermüdlichen Einsatz der Rettungssanitäter. Abschließend wurde die Einweihung durch eine prunkvolle Torte versüßt.Die neue Heimbacher Rettungswache ist 24 Stunden mit zwei Sanitätern besetzt, die abwechselnd einen 12-Stunden-Dienst absolvieren und auf Abruf bereitstehen. Jeweils von sieben Uhr morgens bis sieben Uhr abends, oder umgekehrt. Zehn Mitarbeiter sind insgesamt notwendig, um diesen Service zu gewährleisten. Neben den technischen Erfordernissen wie Wagenhalle oder Desinfektionsraum ist das Gebäude mit einer kleinen Küche, einem Aufenthaltsraum, sowie Schlafräumen und Sanitäranlagen für die zweiköpfige Belegschaft ausgestattet. Die Rettungscrew ist hauptsächlich fürs Heimbacher Stadtgebiet und das Nationalparkgelände zuständig. Manche Fahrten führen aber auch bis nach Schmidt: „Von Heimbach aus sind wir schneller vor Ort, als die Nideggener Kollegen“, erläutert Rettungssanitäterin Jennifer Dederichs. Denn wenn es heißt, Leben zu retten, geht es manchmal um Sekunden.
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