Kreise, Kreis Euskirchen: 414 gerettete Menschenleben stehen im Mittelpunkt der neuen Jahresstatistik des Kreisfeuerwehrverbandes Euskirchen für das vergangene Jahr 2017. Technische Hilfeleistungen bildeten mit 1.241 Alarmierungen auch weiterhin den Einsatzschwerpunkt, waren aber statistisch rückläufig. Die Anzahl der Brände stieg hingegen um 128 Einsätze an. Besonders erfreulich: „Entgegen der allgemeinen Tendenz steigen die Mitgliederzahlen im Ehrenamt der Feuerwehren im Kreis Euskirchen. Das ist vor allem ein Verdienst der örtlichen Feuerwehren. Wir, die Verantwortlichen in den Feuerwehren, in der Politik und der Verwaltung, sind weiterhin aufgerufen, alles daran zu setzen, diesen Erfolg auf Zukunft zu sichern. Nur so können wir die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger im Kreis Euskirchen auf diesem hohen Niveau nachhaltig stärken“, befand der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes, Kreisbrandmeister Udo Crespin.
Im Kreis Euskirchen gibt es derzeit 113 Löschgruppen, darunter eine mit hauptamtlichen Kräften ständig besetzte Feuerwache in der Kreisstadt Euskirchen. Ein deutliches Plus verzeichneten die Feuerwehren bei den Mitgliedern in den Einsatzabteilungen: Dort stehen insgesamt 2.669 Feuerwehrangehörige zur Verfügung – 52 mehr als im Vorjahr. Die Anzahl der Frauen stieg in den Einsatzabteilungen um sieben auf 185. In den Ehrenabteilungen gibt es 936 Mitglieder, darunter 13 Frauen. In den beiden Musik- und Spielmannszügen in Euskirchen und Blankenheim spielen insgesamt 47 Mitglieder.
Jugendfeuerwehren in allen Kommunen
In allen elf kommunalen Feuerwehren gibt es Jugendfeuerwehren. An den 65 Standorten sind 713 Jugendliche im Alter von zehn bis 17 Jahren aktiv. Unter ihnen befinden sich 136 Mädchen – 19 mehr als 2017. Die Feuerwehr Zülpich gründete im September vergangenen Jahres mit Unterstützung der Manfred-Vetter-Stiftung die erste Kinderfeuerwehr mit 31 Mitgliedern im Alter von sechs bis zehn Jahren, darunter 14 Mädchen. Ebenfalls erstmals weist die Statistik sogenannte Unterstützungsabteilungen in fünf Kommunen aus. Darin engagieren sich Menschen, die die Feuerwehren ehrenamtlich unterstützen, jedoch keine feuerwehrtechnische Ausbildung absolvieren oder im Einsatzdienst mitwirken möchten. Dazu Kreisbrandmeister Udo Crespin: „Das neue Tätigkeitsfeld der Kinderfeuerwehren ist nicht nur ein gesellschaftliches Engagement der Feuerwehren, sondern bietet auch Potenzial zur Generierung von Mitgliedern in den Jugendfeuerwehren. Dies muss sehr gut vorbereitet werden. Die Unterstützungsabteilung vervollständigt hingegen das Portfolio des Leistungs- und Angebotsspektrums im Ehrenamt der Feuerwehren. Feuerwehrangehörige, die eben nicht dem Einsatzdienst zugeordnet sind, unterstützen die Wehren durch vielfältige Aufgabenwahrnehmungen im Hintergrund. Eine weitreichende Idee, deren Zeit gekommen ist.“Im Einsatzdienst rückten die Feuerwehren zu 491 Bränden aus – 128 mehr als im Vorjahr. Dabei wurden 157 Menschenleben gerettet. Den Großteil der Einsätze machten Technische Hilfeleistungen – darunter 369 Ölspureinsätze – mit 1.241 Alarmierungen aus. Das waren 204 weniger als in 2016. Dabei konnten 257 Menschen und 63 Tiere aus Notlagen gerettet werden. Für 23 Menschen kam jede Hilfe zu spät. Insgesamt wurden 269 Fehlalarmierungen bilanziert, darunter 159 Falschalarme durch Brandmeldeanlagen. Vor dem Hintergrund der Einführung der Rauchwarnmelderpflicht für Wohngebäude zum Jahresbeginn 2017 sind die zwölf statistisch registrierten Fehlalarme von privaten Heimrauchmeldern Beleg für die Zuverlässigkeit der kleinen Lebensretter. „Alles in allem, sind wir auf einem guten Weg in die Zukunft. Das freut mich als Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes. Als Kreisbrandmeister ist es ein sehr beruhigendes Gefühl“, so Crespin. [pp]
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