Kreise, Kreis Euskirchen: Mädchen und Jungen für Berufe zu begeistern, die eher untypisch für ihr Geschlecht sind, ist das Ziel des Girls‘- und Boys’Day, der bundesweit durchgeführt wird. Auch im Kreis Euskirchen hatten sich zahlreiche Mädchen und Jungen gemeldet, um einen Tag in ganz unterschiedliche Berufe hineinzuschnuppern. Die Stadt Euskirchen bot den Jugendlichen verschiedene Möglichkeiten. Für die Jungen war die Auswahl begrenzt, es standen Plätze in der Stadtbibliothek und in den Kindertagesstätten zur Verfügung, die zum Großteil auch genutzt wurden. Da hatten die Mädchen eine größere Auswahl. Das Spektrum sei sehr groß und die Mädchen seien sehr interessiert, sagte Dr. Uwe Friedl, Bürgermeister der Stadt Euskirchen. Der Renner war die Feuerwache in der Kreisstadt, wo Dirk Hochgürtel mit einigen Kollegen den 15 Schülerinnen einen Einblick in den Arbeitsalltag bei der Feuerwehr gab. „Nichts tun ist das Schlechteste“, feuerte er die Mädchen an, als sie noch etwas zögerlich an die Sache herangingen. Hochgürtel zeigte ihnen beispielsweise wie die Hydraulikschere funktioniert, mit der die Feuerwehrleute Autos zerschneiden, um eingeklemmten Menschen zu helfen. Die Mädchen schlüpften in die Feuerwehrmontur und stellten fest, dass die feuerfeste Kleidung gar nicht so leicht ist.
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Carolina Leif (links) und Anika Lang befestigten neue Entnahmeboxen für die Faltblätter an den Info-Tafeln. [Foto: Nationalparkverwaltung Eifel/A. Simantke]
Schüler, die die Verwaltung des Großschutzgebietes Nationalpark Eifel besuchten, begleiteten die Ranger des Jugendwaldheims bei Führungen mit Schulkindern. Den Rangern der Holzbauwerkstatt sahen sie bei ihrer Arbeit über die Schulter und schreinerten sich ihr eigenes Namensschild. Anschließend ging es mit den Rangern Rainer Reinartz und Bernd Wiesen auf die Dreiborner Hochfläche. Da hieß es, die Informationstafeln an den Grenzen des Nationalparks zu überprüfen und mit Bohrmaschine und Kleber neue Entnahmeboxen für die Faltblätter anzubringen.
22 Mädchen verbrachten den Girls’Day 2015 in den Nordeifelwerkstätten in Euskirchen-Kuchenheim, in Kall und in ihrem Tochterunternehmen EuLog. Im Druckbereich beispielsweise wurden sie angeleitet, per Stempeldruckverfahren Küchenmesser und Feuerzeuge mit individuellen Logos zu versehen. Neben den hauptamtlichen Mitarbeitern freuten sich auch die behinderten Beschäftigten, ihr Können an den Maschinen unter Beweis zu stellen und den Mädchen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. In Kall hatten die Mädchen die Chance, mit schweren Maschinen einen Metallwürfel herzustellen und in der EuLog die Gelegenheit, den Straßenverkehr mal von weit oben zu betrachten. Aus dem Führerhaus eines Sattelzuges!
Lena vom Carl-von-Ossietzky-Gymnasium in Bonn interessiert sich für den Beruf der Försterin und sie konnte an diesem Tag einmal hinter die Kulissen schauen. Für die 15-Jährigen Mädchen Jenny, Hannah und Luisa vom St.-Josef Gymnasium in Rheinbach war der Tag bei der Feuerwehr zwar interessant, ihre Berufswahl steht jedoch schon fest: Bankkauffrau und Physiotherapeutin soll es sein – also kein technischer Beruf. Aber vielleicht überdenken sie ihre Entscheidung noch einmal und wagen doch den Weg in einen anderen Beruf. Ein wenig Zeit bis zum Ende ihrer Schulzeit haben sie ja noch.
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