Nettersheim, Pesch: „Jakob Kneip und Otto Pankok in der Eifel“ lautet der Titel einer Lesung und Filmvorführung, die am Sonntag, 25. Oktober, um 16.00 Uhr in der Alten Schule in Nettersheim-Pesch stattfindet. Christoph Leisten spricht die einführenden Worte. WDR-Moderatorin Katia Franke liest aus den Werken von Jakob Kneip und Filmemacher Dietrich Schubert präsentiert seine Dokumentation „Der Maler Otto Pankok in der Eifel 1942-1946“. Jakob Kneips bemerkenswertes Spätwerk ist eng mit seiner Eifeler Wahlheimat verknüpft, in die er sich in den Vierzigerjahren zurückzog. Im Jahr 1958 verstarb der gebürtige Hunsrücker nach einem tragischen Unfall im Mechernicher Bahnhof. Die letzten 16 Jahre seines Lebens hatte der wortkarge Kauz im Dorf Pesch verbracht. Unter der Oberfläche seiner oft stark religiös geprägten, scheinbar klischeehaften Schilderungen des Dorfidylls verbergen sich philosophische Tiefe und großer literarischer Wert. Otto Pankok (1893 – 1966) war einer der bedeutendsten deutschen Künstler des 20. Jahrhunderts. Sofort nach Hitlers Machtübernahme 1933 versuchte er, dem Schreckensregime mit seinen Bildern etwas entgegenzusetzen und geriet zunehmend ins Visier der Gestapo. Das NS-Regime diffamierte ihn als »entarteten« Künstler. Auf Anraten von Jakob Kneip versteckte sich Otto Pankok ab 1942 mit Ehefrau Hulda und Tochter Eva in Pesch. Trotz aller Verbote malte er auch hier weiter und versteckte seine Bilder unter der Bühne eines Gasthauses. In dieser Zeit sind fast 500 Kohlezeichnungen entstanden, darunter viele Bilder des Zyklus »Jüdisches Schicksal«, eine einzigartige künstlerische Anklage gegen das NS-Regime. Der Eintritt zu der Veranstaltung kostet 12,00 Euro.
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