Nettersheim, Zingsheim: Mitarbeiter der Nordeifelwerkstätten (NEW) in Zingsheim und Ülpenich sorgen dafür, dass die Menschen ins Schwitzen kommen. Und das schon seit 30 Jahren, denn die NEW baut seit 1984 Saunen und liefert sie nicht nur in Deutschland aus, sondern auch in anderen europäischen Länder wie den Beneluxländern, Österreich, der Schweiz oder Portugal. Mehr als 50 Menschen mit einer Behinderung und zehn Schreiner arbeiten mittlerweile in diesem Bereich, um alle Kundenwünsche zu erfüllen. 400 bis 500 Saunen im Jahr werden hergestellt, „über 10.000 Saunen haben wir in den 30 Jahren schon produziert“, sagte Werkstattleiter Achim Sassmann bei einem Pressegespräch stolz.
Mit einfachen Kabinen im Baumarkt seien sie angefangen, doch inzwischen würden sie mit dem Fachhandel zusammen arbeiten. Zwar hat die NEW in Zingsheim auch einen kleinen Schauraum, doch der eigentliche Weg geht über den Fachhandel. Dort bestellen Privatpersonen ihre Sauna und können sich individuell beraten lassen. Inzwischen würden die Händler auch damit werben, dass die Saunen von Menschen mit Behinderung hergestellt werden. „Das war früher nicht so“, sagte Rodger Ody, Leiter Sozialer Dienst Kuchenheim/Kall. Denn die Vertriebspartner haben natürlich nicht nur Produkte der NEW sondern auch andere Hersteller im Programm. Die Zingsheimer können bei ihren Saunen mit hoher Qualität punkten und die Käufer erhalten ein maßgeschneidertes Produkt. Die Kunden haben dabei die Wahl aus dem Standardprogramm oder aber sie lassen sich ihre Saunen ganz individuell bauen, „dass war schon immer unsere Stärke“, meinte Sassmann. Und so gibt es relativ einfache Standardkabinen beispielsweise aus der nordischen Fichte oder aber eine maßgeschneiderte Blockbohlensauna zum Beispiel aus hellem Espenholz.
Viel hat sich im Saunabau in den letzten Jahren getan und Sassmann und seine Mitarbeiter müssen immer die neuesten Trends im Blick haben. „Zur Zeit ist Glas sehr im Kommen“, meinte der Werkstattleiter. Dabei besteht die Front der Sauna nahezu komplett aus Glas. Viele Menschen würden sich heute die Sauna nicht mehr unbedingt in den Keller stellen, sondern lieber ins Bad und da werde mehr Wert auf das äußere Design gelegt, erklärte Sassmann. Damit die NEW ihre Qualität auch halten kann, werden die Mitarbeiter intensiv geschult. Die Kunst sei dabei, die Aufträge so in Teile aufzusplitten, dass die einzelnen Mitarbeiter nicht überfordert würden und am Ende eine hohe Qualität herauskomme, erklärte Sassmann. Jeder wird auf diese Weise nach seinen Fähigkeiten eingesetzt und „die Mitarbeiter sind stolz auf ihre Arbeit“, sagte Sassmann. Dies ist zu spüren, wenn man durch die Werkshallen geht und den Beschäftigten bei der Arbeit zusieht. So geht es auch Manfred Schröder, der seit zehn Jahren in Kall bei der NEW und seit neun Jahren im Saunabau tätig ist. „Es macht Spaß“, sagte er und der Griff zur Bohrmaschine gehört für ihn zum Berufsalltag.
Jetzt, wo der Winter vor der Tür steht, kommt bei vielen Menschen der Wunsch auf, sich in einer Sauna zu wärmen und die Bestellungen schnellen in die Höhe. „Es ist ein Saisongeschäft von Oktober bis etwa April“, erklärte Sassmann. Geplant und bestellt werden könne eine Sauna aber auch im Frühjahr, warf Ody ein. Die Mitarbeiter in Zingsheim und Ülpenich können jedenfalls stolz auf ihr Produkt sein und werden auch künftig darauf achten, dass sie den Kunden hohe Qualität liefern.
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