Nideggen, Abenden: „Wir sind sehr froh, wahrscheinlich auf ein archäologisches Zeugnis aus der Zeit gestoßen zu sein, aus der die erste bildliche Dokumentation von Abenden stammt“, erzählt Dietrich Bauer, Abendener und Mitglied des Heimat- und Geschichtsvereins Nideggen. Gemeint sind Palisaden und Holzbalken, die vermutlich zu der alten Brücke gehören, über die auch der belgische Maler Renier Roidkin 1726 gewandert ist und die ebendieser in einem Gemälde festgehalten hat, der wohl ältesten Ansicht des Ortes.

Der Abendener Paul Sauerbier war auf die alten Fundstücke letzte Woche aufmerksam geworden, als er den Bauarbeitern bei ihren Baggerarbeiten an der jetzigen Brücke zugesehen hatte. Ein Ingenieurbüro hatte zuvor angeraten, diese dringend zu sanieren oder zu erneuern. Der Stadtrat hatte sich für einen Neubau entschieden.

Die Bauarbeiter sind daher derzeit damit beschäftigt, die alte Brücke abzureißen und an derselben Stelle eine neue zu errichten. Rüdiger Bauer von der Baufirma erzählt, dass er und seine Kollegen mit den Bauarbeiten kurzzeitig gestoppt, und dann einen von zwei sichtbaren, alten  Holzbalken vorsichtig aus dem Erdreich geborgen haben. Die Abendenerin Theresia Cremer, wie Dietrich Bauer und Paul Sauerbier Mitglied des Geschichtsvereins, hatte daraufhin den Landschaftsverband Rheinland (LVR) in Wollersheim über den Fund informiert.

Diesen Montag war ein Techniker vom LVR vor Ort, um von dem Holzstück Proben zu entnehmen. Diese werden nun wissenschaftlich von der Universität Köln auf ihr Alter untersucht. Petra Tutlies, Leiterin der Wollersheimer LVR-Außenstelle für Bodendenkmalpflege, rechnet gegen Jahresende mit einem Ergebnis dieser dendrochronologischen Untersuchung. Erst dann wird sich herausstellen, ob es sich bei den Fundstücken tatsächlich um Teile der alten Holzbrücke handelt, die Renier Roidkin 1726 zeichnete. EIFELON bleibt dran.

30.6.2017 • Leben • Nideggen, Abenden • 0 Kommentare js

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