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Büchertipps für die Ferienzeit

Eifel: Es ist Ferienzeit und was gibt es da Schöneres, als in aller Ruhe ein Buch zur Hand zu nehmen und zu schmökern – am Strand, in den Bergen oder im eigenen Garten. Die EIFELON-Redaktion hat ein paar Tipps für Erwachsene und Kinder, etwas zum Gruseln, aber auch Informatives für den nächsten Ausflug.

„Brandt-Gefahr“- ein neuer Berlin-Krimi

Der ehemalige Vize-Regierungssprecher Klaus Vater hat einen neuen Krimi aus der Reihe „Es geschah in Berlin“ geschrieben. [Foto: Thomas Schmitz/pp]

„Brandt-Gefahr“ heißt das neueste Werk von Klaus Vater. Viele Jahre war der gebürtige Mechernicher journalistisch tätig. Er arbeitete als Sprecher von Bundesarbeitsminister Walter Riester und Gesundheitsministerin Ulla Schmidt und war 2009 für vier Monate sogar stellvertretender Regierungssprecher. Er kennt sich aus in Berlin – es ist immer noch sein Zweitwohnsitz.

Der Krimi ist der 29. Fall aus der Reihe „Es geschah in Berlin“ um Oberkommissar Otto Kappe und spielt 1966. Es ist Vaters zweiter Beitrag zur Serie. Der erste, „Am Abgrund“, erschien 2011 und spielt 1934. Während es im ersten Krimi deutliche Bezüge zum Rheinland gab, hat er diese nun reduziert. Zwar heißt ein Bundesverfassungsschützer Voißel, wie der Mechernicher Ort. „Aber es gibt wieder eine Verbindung zu den Jenischen, die ich gerne ausgebaut hätte“, sagte Vater, dessen Vorfahren selbst zu der Volksgruppe, die im Kreis Euskirchen besonders in Stotzheim bekannt sind, gehörten.

In der Bundeshauptstadt sind die Kappe-Krimis der „kulturelle Speicher-Stick von Berlin und Deutschland“, erzählt Vater. Man finde alles in ihnen, was die Metropole kulturell und soziologisch ausmache. Vorgabe für den Autoren war, dass der Krimi im Jahr 1966 angesiedelt ist. Also recherchierte Vater, was es in dem Jahr Besonderes gab. Einzige Voraussetzung: Das Thema sollte nicht bereits in einem vorherigen Kappe-Fall aufgetaucht sein. Weil der Polizist im Buch bereits in Korruptions- und Veruntreuungsfällen ermittelt hatte, fiel Vater das Thema Willy Brandt ein.

Der Regierende Bürgermeister West-Berlins wechselte im Dezember 1966 als Außenminister in die bundesdeutsche Hauptstadt Bonn. Gleichzeitig war West-Berlin Mitte der 1960er-Jahre „Eldorado der Spionage“, erzählt Vater. „Alle Geheimdienste waren vertreten, von Bundesnachrichtendienst und KGB über CIA, MI6 und SDECE. Hinzu kamen rechtsradikale Kleingruppen.“ In Spandau wurden 1966 mit Albert Speer und Baldur von Schirach zwei Kriegsgefangene entlassen, nur noch Rudolf Heß verbüßte in dem Kriegsverbrechergefängnis seine lebenslange Haftstrafe. „Ein Anschlag in Berlin lag in der Luft“, resümiert Vater.

Die Gefahr stellte er fiktiv dar, erinnerte sich aber auch an reale versuchte Anschläge. „1970 in Kassel sollte Brandts Trinkwasser vergiftet werden, 1971 sollte er in Köln umgebracht werden.“ In „Brandt-Gefahr“ ist es die antikommunistische Kampfgruppe gegen Unmenschlichkeit, die wieder aktiv wird. Geplant ist laut Verfassungsschutz ein Attentat gegen einen hochrangigen Politiker in West-Berlin. Eine Sondergruppe der Kripo wird von Otto Kappe geleitet. [pp]

Klaus Vater, Brand-Gefahr, Jaron-Verlag, 192 Seiten, ISBN: 978-3-89773-817-1, 7,95 Euro.

 

„Der Schrecken der Teufelsschlucht“ – Abenteuerbuch für Kinder

Lena und Elias Schäfer sind Zwillinge und grundverschieden. Sie leben im Internat Burg Krähenfels mitten in der Eifel und da sind aufregende Erlebnisse nicht fern. „Der Schrecken in der Teufelsschlucht“ ist der zweite Band aus der Kinderbuchreihe „Sagenhaft Eifel“ von Christian Humberg und wieder einmal müssen die Elfjährigen ein spannendes Abenteuer überstehen. Mit ihrem Erdkundelehrer Knut Geiergift ist die Klasse in die Teufelsschlucht zu einem Ausflug gefahren. Nicht nur das Zelten mitten in der Schlucht verspricht, aufregend zu werden. „Der Teufel selbst kam aus den tiefsten Tiefen der Hölle hierher. Der gehörnte Satan persönlich. Er kam in die Eifel, um sich auf Erden eine zweite Heimat zu erschaffen – einen Ort, an dem er sich verstecken und neue Schandtaten aushecken konnte“, erzählt der Erdkundelehrer seinen Schülern am Lagerfeuer – das Gruseln ist inklusive. Dann dringt ein Schrei durch die Nacht. Geiergift macht sich mit seiner Klasse auf, um dem Rätsel auf den Grund zu gehen. Sie treffen auf ihren Schuldirektor Prof.Dr.Dr. Hilarius von Schlotterfels und seinen Freund Fridbert Feuersteyn, der das Naturparkzentrum leitet. „Sie werden mir das nicht glaube, aber ich habe soeben einen Geist fotografiert! Ein richtiges, echtes Gespenst – hier in meinem Museum!“, sprach er und zeigt sogleich den Beweis am Display seiner Digitalkamera. Hat der Museumsleiter wirklich einen Geist fotografiert? Was hat das Frauenbillenkreuz, das gleich neben der Schlucht steht und laut alter Sage die Zukunft vorhersagen kann damit zu tun? Gemeinsam mit Lena, Elias und ihrem Freund Pikrit – einem frechen Lavaat, können sich die jungen Leser auf die Suche begeben und das Geheimnis um die Teufelsschlucht lösen.

Christian Humberg, „Der Schrecken der Teufelsschlucht“, Eifelbildverlag, ISBN 978-3-946328-16-2, 128 Seiten, 12,90 Euro. Das Buch ist auch als Hörbuch erschienen, ISBN 978-3-946328-18-6, 12,90 Euro.

Die schönsten Wanderwege durchs Rhein-Mosel-Gebiet

Rechtzeitig zur Ferienzeit erscheint im Bachem-Verlag „Die schönsten Wanderwege: Rhein-Mosel-Gebiet“. Hans-Joachim Schneider hat dafür 19 Tagestouren beschrieben: Eine Einladung, Unbekanntes vor der Haustür zu entdecken.

Die Touren führen den Wanderer meist abseits der „Zivilisation“ durch Wälder, Wiesen, Weinberge und entlang Mosel und Rhein oder deren Nebenflüsse und Nebenflüsschen wie Ahr oder Endertbach. In einigen Fällen werden Abschnitte bekannter Wanderwege wie des Rheinsteigs, Westerwaldsteigs oder des Rotweinwanderwegs genutzt.

Die Beschreibungen sind sehr detailliert, verlaufen sollte sich also niemand. Sie sind – ohne aufdringlich zu werden – gespickt mit Landschaftsbeschreibungen, historischen Anmerkungen und immer wieder leichter Kritik an moderner Bauweise. Er warnt vor unsicheren Stellen und weist auf Trampelpfade hin. Kleine übersichtliche Karten helfen bei der Orientierung. Stimmungsvolle Fotos lockern das Layout auf. Auch Einkehr-Adressen fehlen nicht.

Da es sich um Wandertouren durch deutsche Mittelgebirge handelt, weisen die meisten reichlich „bergauf“ und „bergab“ auf. Das wirkt sich auf die angegebene Dauer aus, zumal der Autor ausreichend Zeit „zum Staunen und Fotografieren“ einplant. Die kürzeste Strecke ist neun Kilometer lang und – so die Angabe – in drei Stunden zu bewältigen. Sechs Stunden rechnet er für die längste Tour mit 19 Kilometern ein. Die Schwierigkeitsgrade bewegen sich zwischen leicht und schwer, die Mehrheit ist mittel.

Alle Start- und Zielorte sind ohne Auto zu erreichen – das ist nicht nur ökologisch, sondern auch sinnvoll, weil Rundkurse die Ausnahme sind. Hier hilft eine Karte mit den Regionalbahnstrecken, bei der allerdings nur die Startstationen gekennzeichnet sind. [ehu]

Hans-Joachim Schneider: „Die schönsten Wanderwege: Rhein-Mosel-Gebiet“ – Bachem-Verlag, Köln 2017. 192 Seiten, zahlreiche Fotos. 14,95 Euro

 

Wandertouren durch die Erdgeschichte des Rheinlands

Warum sind die Kletterfelsen bei Nideggen rot? Woher kommen die Basaltsäulen? Und warum mündet die Ahr bei Remagen in den Rhein? Antworten gibt Sven von Loca in „Expedition Rheinland“: Mit 16 Wandertouren macht er Appetit, hunderte Millionen Jahre Erdgeschichte zu entdecken.

Rheinland – das ist Eifel, Bergisches Land, die Jülicher Börde, natürlich das Rheintal. Es reicht von Mayen im Süden bis Wuppertal im Norden. Die Touren sind Rundwege, der Start von dreien ist nur mit dem Auto zu erreichen. Für die anderen werden die Verbindungen mit Bus oder Bahn beschrieben. Die Länge reicht von fünf bis 17 Kilometer, die geschätzte Dauer von drei bis sechs Stunden. Die meisten stuft der Autor in die Kategorie mittelschwer ein. Bei der Wanderung durch die Vulkaneifel stehen dem Wanderer 750 Höhenmeter bevor.

In die verständlichen Wegbeschreibungen sind Erklärungen zu den erdgeschichtlichen Formationen eingestreut, denen man begegnet. Dazu gibt es – ebenso leicht verständlich und nie im Expertenjargon – abgetrennte ausführlichere Erläuterungen zu komplexeren geologischen Aspekten. Dazu historische Erläuterung zur Industriegeschichte – insbesondere den Steinbrüchen. Hier hat das Rheinland viel zu bieten: Quarzit, Latit, Basalt, Buntsandstein, Tuffstein, dazu Erze und Braunkohle.

Neben Hinweisen auf Aussichtspunkte, landschaftliche Besonderheiten und historische Stätten streut von Loca auch sehr persönliche Eindrücke ein. So rät er zur Vorsicht, wenn der Weg über wenig befahrene Straßen führt: Die Eifeler seien schon einmal rasant unterwegs. [ehu]

Sven von Loca: „Expedition Rheinland“ – J.P. Bachem Verlag, Köln 2016, 192 Seiten, 14,95 Euro
21.7.2017LebenEifel0 Kommentare redaktion

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