Eifel: „Großkampftag“ nennt man heute in der Alltagssprache einen Tag, an dem man besonders viel und hart arbeiten muss. Der „Großkampftag“ steht manchmal auch scherzhaft für einen besonderen Tag im Jahresablauf, beispielsweise für den Tag des Frühjahrsputzes oder der Zeugnisvergabe.
Im militärischen Sprachgebrauch, aus dem er zweifellos übernommen wurde, erscheint der „Großkampftag“ erstmals am 2. Oktober 1916, und zwar im Heeresbericht zum westlichen Kriegsschauplatz. Er ist offenbar dem damals wachsenden Bedürfnis auch der militärischen Führung geschuldet, den Krieg mit markigen, publikumswirksamen Begriffen auszumalen.
Bis dahin hat man, um in den Generalstäben die Belastung der Truppe und damit ihre Einsatzfähigkeit beurteilen zu können, zunächst nur die Teilnahme der Soldaten an bestimmten Schlachten, später dann differenzierter nach Kampftagen registriert.
Das wurde mit Eintritt in den Ersten Weltkrieg immer schwieriger, da sich einzelne Tage, an denen der Soldat kämpfen musste, gar nicht mehr zuverlässig angeben ließen. Schließlich waren die Soldaten andauerndem feindlichen Feuer ausgesetzt, kämpften wochen-, gar monatelang unter Beschuss in ihren Stellungen. So erfand man kurzerhand den martialischen Begriff des „Großkampftages“, der keinen Tag im eigentlichen Sinn mehr beschreibt, sondern eine besonders herausragende, ja heldenhafte militärische Leistung – und das in besonders wirksamer, propagandistischer Weise.
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