Eifel: Die nordrhein-westfälische Eifel wird – wie in den vergangenen sieben Jahren – weiter vom EU-Förderprogramm LEADER für den ländlichen Raum profitieren. Wie Landesumweltminister Johannes Remmel nun bekannt gab, gehört die Eifel zu den 28 Regionen, die sich im Wettbewerb des Landes Nordrhein-Westfalen durchsetzen konnten und mit 3,1 Millionen gefördert wird. Insgesamt 43 Regionen hatten sich mit einer regionalen Entwicklungsstrategie beworben.
LEADER-Regionalmanager Alexander Sobotta war bei Abgabe des Wettbewerbsbeitrages im Februar von der hohen Qualität der Bewerbung überzeugt. Trotzdem geht eine dreimonatige Zeit gespannten Wartens zu Ende, denn anders als in anderen Bundesländern erfolgte in Nordrhein-Westfalen eine konsequente Bestenauslese unter den Bewerbern. Entsprechend hoch waren die Anforderungen an die regionale Entwicklungsstrategie. Über ein Jahr lang hatten über 300 Personen in 12 Workshops an dem Konzept mit dem Motto „EIFELdörfer in Aktion – Wir gestalten Heimat!“ gearbeitet.
Von den Fördermitteln werden insbesondere Projekte profitieren, die gemeinsam von Bürgern und der Verwaltung entwickelt und umgesetzt werden. Die vorgesehenen Handlungsfelder sind „Lebensraum für Jung und Alt“, „Regionale Wertschöpfung“ und „Klima- und Ressourcenschutz“. Als Beispiel nannte Regionalmanager Alexander Sobotta Lösungen zur Nahversorgung, Mobilität und generationenfreundlichen Gestaltung in den Dörfern. Ein besonderer Schwerpunkt wird in der Unterstützung von Jugendinitiativen liegen, die ein lebenswertes dörfliches Umfeld für junge Menschen zum Ziel haben. Für die Projektauswahl ist die Lokale Aktionsgruppe (LAG) der LEADER-Region verantwortlich, welche sich zu gleichen Teilen aus öffentlichen und privaten Akteuren zusammensetzt.
„Der gemeinsame Einsatz der vielen öffentlichen und privaten Mitstreiter hat sich gelohnt“, sagte Reinhold Müller, Vorsitzender der Lokalen Aktionsgruppe und ehemaliger Bürgermeister der Gemeinde Dahlem. Müller freut sich besonders darüber, dass der in den letzten Jahren aufgebaute Schwung, die Strukturen und die hervorragende Zusammenarbeit der beteiligten 15 Städte und Gemeinden sowie der drei Kreise fortgeführt werden kann.
Nörvenich und Vettweiß gehören zum neu gegründeten, ebenfalls Kreisgrenzen überschreitenden Zusammenschluss „Zülpicher Börde“. Er wird bei der Umsetzung seiner Projektvorhaben zur Stärkung der Region mit 2,3 Millionen Euro unterstützt.
Dritter in der Riege der erfolgreichen hiesigen Bewerber ist das Indeland. Als „Rheinisches Revier an Inde und Rur“ können Aldenhoven, Inden, Jülich, Langerwehe, Linnich, Merzenich, Niederzier und Titz sowie aus der Städteregion Eschweiler als Anrainer des Tagebaus Inden in den kommenden fünf Jahren mit 3,1 Millionen Euro zur Umsetzung ihrer Strukturwandelvorhaben planen. Auch dies war eine Erstbewerbung.
„Das ist ein überragender Erfolg. Kein anderer Kreis in Nordrhein-Westfalen ist so stark bedacht worden wie unserer. Das haben wir vor allem den vielen engagierten Bürgerinnen und Bürgern zu verdanken, die sich vor Ort mit ihren Ideen und Anregungen in die Entwicklung von Zukunftsperspektiven eingebracht haben. Nun können viele der Vorhaben in die Tat umgesetzt werden. Das kommt letztlich allen zugute, die im ländlichen Raum leben“, freute sich Landrat Wolfgang Spelthahn über den dreifachen Zuschlag. Das sei angesichts des Bevölkerungsrückgangs und der ständig steigenden Lebenserwartung der Menschen eine sehr gute Perspektive für den ländlichen Raum.
Nach Bekanntgabe des Wettbewerbsergebnisses werden nun noch einige Wochen bis zum Vorliegen eines Förderbescheides für die Geschäftsstelle der LEADER-Region vergehen. Der offizielle Start in die neue Förderphase wird für September erwartet. Informationen zu den LEADER-Aktivitäten in der Eifel und Download der regionalen Entwicklungsstrategie unter www.leader-eifel.de.
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