Eifel: Alle Sternengucker hoffen jetzt auf klare und laue Nächte ohne Frost! Allerdings werden die Nächte jetzt schon merklich kürzer. Die „astronomische“ Dunkelheit währt nur wenige Stunden, in denen wir einen sternenübersäten Himmel sehen können.
Erst der Morgenhimmel nach Mitternacht zeigt uns die Planeten Saturn und Jupiter. Das Ringsystem des Saturn ist leider nur im Teleskop zu sehen.
Am Abendhimmel sind die Frühlings-Sternbilder auf der Himmelsbühne zu entdecken. In diesem Monat gehe ich einmal auf ein einzelnes Sternbild etwas näher ein: das Sternbild Jungfrau, das auch unter seinen lateinischen Namen als „Virgo“ auf Sternkarten und in der Literatur bezeichnet wird.Sternbilder sind für die ungeübten Beobachter gar nicht so einfach zu erkennen. im obigen Bild befindet sich das Sternbild Jungfrau direkt in der Bildmitte. Der hellste Stern (im unteren Drittel des Bild etwas rechts von der Bildmitte) ist der Hauptstern Spica des Sternbilds Jungfrau. Aber wie wird nun aus dem „Gewusel“ der vielen Sterne auf dem Bild das Sternbild Jungfrau? Die Sache ist recht einfach:
Grundsätzlich haben die Sterne in einem Sternbild nichts Besonderes miteinander zu tun. Sie müssen zum Beispiel weder im Raum direkt nebeneinander stehen, also in etwa die gleiche Entfernung von uns haben, noch sich im Raum in die gleiche Richtung (über Tausende von Jahren) bewegen. Was den Sternen der Sternbilder gemein ist: aus unserer Beobachtungsperspektive bilden die Sterne mehr oder weniger auffällige geometrische Figuren. Auf Sternkarten sind meistens Hilfslinien eingezeichnet, die die geometrische Figur verdeutlichen sollen.
Die durch die Linien hervorgehobene geometrische Figur hat nicht immer etwas mit dem Namen des Sternbildes zu tun. Auf dem obigen Bild kann ich bei all meiner Phantasie und Vorstellungskraft nun wirklich keine junge Frau erkennen.
Manche Sternkarten zeigen zusätzlich zu den Sternen jedoch auch noch eine figürliche Darstellung des Sternbildes. Oft hat diese figürliche Darstellung aber leider nicht viel mit den dazugehörigen Sternen und deren geometrischen Anordnung aus unserer Beobachtungsperspektive zu tun.
Also wirklich hilfreich sind solche figürlichen Darstellungen auf den Sternkarten eigentlich nicht, soweit es um das Wiederfinden des Sternbildes am Sternenhimmel geht. Und leider gibt es am wirklichen Nachthimmels auch keine sichtbaren Hilfslinien zwischen den Sternen eines Sternbildes. Trotzdem gibt es eine bewährte Methode, um sich die Sternbilder am Sternenhimmel einzuprägen und damit auch schneller wiederzufinden. Alles was man dazu braucht ist etwas Phantasie und eine passende „Eselbrücke“.
Meine „Eselsbrücke“ für das Sternbild Jungfrau ist die „kosmische Marathonläuferin“. Im Bild unten habe ich meine „kosmische Marathonläuferin“ in das Sternbild eingezeichnet.
Dieses Verfahren erläutere ich den Besuchern auf meiner Sternwarte auf dem Internationalen Platz Vogelsang für viele Sternbilder. Dies ist meistens amüsant und hilft ganz enorm beim Wiedererkennen und Wiederfinden der Sternbilder am Nachthimmel.
In den kommenden Folgen dieser Kolumne erwartet Sie deshalb u.a. der „kosmische Kleiderbügel mit Haken für Trägerhemdchen“ oder der „kosmisch-ergonomische Bürostuhl“. Lassen Sie sich überraschen!
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