Eifel: Leider sind die Juni-Nächte kurz und in unseren Breiten wird es des nachts gar nicht „richtig“ dunkel. Wir haben es mit einer natürlichen Dämmerung in der ganzen Nacht zu tun, denn die Sonne steht auch zur Mitte der Nacht nicht tief genug unter dem Nord-Horizont. Etwas Sonnenlicht gelangt immer noch in die oberen Schichten unserer Atmosphäre und wird dort diffus gestreut. Und dadurch wird der Nachthimmel etwas aufgehellt.
Es zeigen sich trotzdem etliche Sterne am Eifel-Himmel. Die bekannten Frühlings-Sternbilder Löwe, Jungfrau und Bootes stehen nach Süden und Westen blickend auf der Himmels-Bühne und im Laufe der Nacht schiebt sich das Sommerdreieck aus den Sternen Wega in der Leier, Deneb im Schwan und Atair im Adler auf den Nachthimmel.
Heute stelle ich Ihnen die Figur des Sternbilds Bärenhüter (Bootes) vor. Der Hauptstern Arktur ist so hell, dass man ihn nicht übersehen kann. Er ist auch leicht zu finden, wenn man die Deichsel des Großen Wagens als Wegzeiger verwendet. Wie das geht, hatte ich ja früher ja schon einmal beschrieben.
Die geometrische Figur ist am Himmel leicht zu erkennen. Meine Phantasie reicht allerdings nicht aus, um hier einen kräftigen Menschen hereinzudeuten. Für mich passt eine „Eselsbrücke“ viel besser: das Sternbild Bärenhüter ist für mich „Die kosmische Schultüte“.
Aber schauen Sie selbst:
Mars und Merkur sind mit etwas Glück nach Sonnenuntergang in der Dämmerung am (hellen) Westhimmel zu finden. In der Monatsmitte kommen Sie sich besonders nahe. Im Rahmen des Ginsterblütenfestes in Dreiborn wird Paul Hombach für die Astronomie-Werkstatt am Samstagabend ab ca. 21:30 Uhr den Besuchern auch dieses „Highlight“ am Abend- und Nachthimmel zeigen. Nutzen Sie diese kostenfreie Gelegenheit für einen Blick durch Teleskope auf Sterne und Planeten mit einer unterhaltsamen und informativen Begleitung.
Die Beobachtung der Milchstraße ist im Juni nicht einfach. Wenn die Milchstraße hoch genug aus dem Horizontdunst im Osten aufgestiegen ist, dann tritt leider die Morgendämmerung ein.
Der größte Planet in unserem Sonnensystem, der Gasplanet Jupiter, kommt am 10. Juni in die beste Beobachtung-Stellung. Der Abstand zwischen Jupiter und Erde ist dann am kleinsten. Deshalb erscheint uns der Jupiter als besonders heller Lichtpunkt am Nachthimmel über dem Südhorizont. Im Fernglas ist der Jupiter als kleines Scheibchen erkennbar und links und rechts kann man die vier hellsten Jupiter-Monde sehen. Die Jupiter-Monde ändern ihre Stellung sehr rasch. Schon innerhalb einer Stunde kann man dies durch eigene Beobachtung feststellen, wenn man sich die Stellungen aufmerksam einprägt. Hilfreich ist hierfür, wenn Sie sich eine Skizze des Jupiters und seiner Monde machen und diese dann mit der späteren Beobachtung vergleichen. Falls Sie nicht alle vier Monde sehen, dann hat dies eine natürliche Erklärung: es kann sein, das der „fehlende“ Mond hinter dem Jupiter steht und von ihm verdeckt wird. Er kann auch direkt vor dem Jupiter stehen. In diesem Fall reicht die Vergrößerung eines Feldstechers leider nicht aus, um den Mond vor der hellen Planetenscheibe zu entdecken.
Der Planet Saturn ist in der zweiten Nachthälfte besonders gut zu sehen. Leider reicht die Vergrößerung eines Feldstechers nicht aus, um sein prächtiges Ringsystem zu sehen. Dazu braucht man schon ein Teleskop oder ein Spektiv. Ab 25-facher Vergrößerung kann man den Ring dann mit eigenen Augen bewundern.
In der Nacht vom 16. auf den 17. Juni kommen sich der Mond und Jupiter am Himmel scheinbar sehr nahe. Ein wirklich zauberhafter Anblick. Deshalb gibt es auf der Sternwarte auf dem Internationalen Platz auch eine besondere Beobachtungsnacht, zu der man sich noch anmelden kann.
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